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102 - Borro, der Zombie

102 - Borro, der Zombie

Titel: 102 - Borro, der Zombie
Autoren: Larry Brent
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haben.
    »Ist die Tote aus dem Bungalowdorf?« spielte Larry den
Neugierigen.
    »Wir wissen es noch nicht«, wich der Captain aus, und
Larry wußte, daß er richtig lag.
    Doch wer war sie?
    Den Geschäftsführer oder die Polizei zu fragen, hätte
ihn nur noch verdächtiger gemacht.
    Er hatte seine eigenen Methoden, etwas herauszufinden,
kehrte in das Haupthaus zurück und verwickelte den Portier in ein Gespräch.
Beiläufig fragte Larry, ob er ihm nicht sagen könne, wer die Dame aus Bungalow
Nr. 17 sei. Dabei ließ er, ebenso beiläufig, eine Fünfdollarnote über die
Tischplatte gleiten.
    Der Portier rollte mit den Augen, ließ den Geldschein
gekonnt verschwinden und warf einen Blick ins Gästebuch. »Nummer siebzehn,
sagten Sie?«
    »Ja.«
    »Olala, wollen machen Amore?«
    »Kommt darauf an. Reist die Dame allein, dann ist
Amore vielleicht möglich.«
    Der Dunkelhäutige grinste von einem Ohr zum anderen. »Madame
ist Engländerin, heißt Barbara Sheldon und ist von Beruf Journalistin.«
    »Okay. Und wenn Sie mir jetzt noch sagen, wann sie
geboren wurde, dann kann ich mir eine Notiz in meinem Kalender machen und ihr
bei der nächsten Gelegenheit einen Blumenstrauß zum Geburtstag schicken.«
    »Geboren am 3. März…«
    Ganze siebenundzwanzig Jahre!, dachte Larry, als der
Portier auch das Geburtsjahr verraten hatte. Wenn die Tote aus Bungalow Nummer
17 Barbara Sheldon hieß, dann mußte sie in dieser Nacht ein so schreckliches
Erlebnis gehabt haben, das sie um viele Jahrzehnte altern ließ.
    Die Leiche mit dem fehlenden rechten Arm sah fast aus
wie hundert!
     
    ●
     
    Larry ging den offiziellen Weg.
    Er nahm über die Miniatursende- und -empfangsanlage
Kontakt zu dem Leiter der PSA auf, schilderte die Situation, den Zustand der
Toten und bat darum, Recherchen anzustellen.
    Zu einem Zeitpunkt, als in der Polizeidienststelle
Malindi ein erster Bericht des Captains vorgelegt wurde, streckte X-RAY-1 im
fernen New York seine Fühler aus.
    Zwei Stunden später summte Larry Brents PSA-Ring.
    Er aktivierte ihn.
    »Hier X-RAY-3«, meldete er sich.
    »Und hier X-RAY-1«, tönte die vertraute Stimme des
geheimnisvollen Mannes, der die PSA ins Leben gerufen hatte, aus dem winzigen
Lautsprecher.
    Larry erfuhr, daß die Tote tatsächlich mit der
Journalistin aus Birmingham identisch war. Wie sie zu Tode kam, dieses Rätsel
versuchte man nicht nur in Malindi zu lösen, sondern auch in New York.
    Das Geschwätz eines kleinen Urwalddorfes, viele
Kilometer von der großen Stadt entfernt, war auch bis zur Polizeistation
gedrungen. Hinzu kam, daß man einen Polizisten gefunden hatte, der Bob
Krunkrilom hieß und behauptete, in der Nacht eine Begegnung mit einem Zombie
gehabt zu haben.
    Bob konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er in
das Dschungeldickicht geraten war. Es sah ganz so aus, als ob er stundenweise
das Gedächtnis verloren hätte. Nun lag er im Krankenhaus, wo man ihn gründlich
untersuchte.
    Es war eine hektische Nacht gewesen, bedachte man, was
alles passiert war.
    Larry Brent dachte an das geisterhafte Gesicht an
Helgas Fenster, das sie wie das eines Zombies beschrieb. Das würde auch den
ausgedörrten Leib der englischen Journalistin erklären.
    Zombies saugten das Leben aus anderen Körpern, um sich
selbst Jugend und Frische zuzuführen.
    Doch wie paßte der abgenagte Arm in dieses Schema?
    War er ein Indiz für Kannibalismus?
    Über Zombies wußte man noch wenig. Der geheimnisvolle
Voodookult war bis auf den heutigen Tag noch nicht entschlüsselt. Warum
Menschen zu Zombies wurden, wer sie dazu machte, das alles lag im dunkeln einer
Religionsgeschichte, die noch nicht genau erforscht worden war.
    »Ich sehe schon«, murmelte er, »daß dies eine größere
Sache wird. Sieht ganz danach aus, als würde ich meine eigene private Safari
veranstalten. Ich sehe mich schon durch den Busch kriechen – einem Zombie auf
der Spur. Das wird wieder ein Urlaub ganz nach meinem Geschmack.«
    »Urlauben Sie nur schön weiter«, entgegnete X-RAY-1. »Aber
mit etwas größerer Aufmerksamkeit! Schieben Sie Ihre Safari auf, richten Sie
zunächst Ihr Augenmerk auf das, was in Ihrer unmittelbaren Nähe geschieht!«
     
    ●
     
    Als Larry Brent durch den Park kam, sah er an der
Straße einen Reiter, der sich mit Helga Körtner unterhielt, die einen Bummel
zum Strand gemacht hatte.
    »Was wollte er von Ihnen?« fragte Larry Brent
geradeheraus.
    »Ihnen entgeht aber auch gar nichts.« Sie lachte. »Er wollte
mit mir
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