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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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Weg, wie wir ihn bis jetzt
kennen“, erklärte Tolbiac. „Es steht fest, daß dieser Mann hier das nächste
Opfer nach Francine Dumont gewesen ist. Der Mord an ihr passierte auf der
anderen Seite der Seine. Entweder gleich zu Anfang oder erst hier in der Nähe
dieser Brücke hat der unbekannte Mörder die Seine überquert. Zwei Menschen sind
ihm über den Weg gelaufen, oder sie wußten von ihm und standen anderweitig mit
ihm in Verbindung. Wir sind noch immer dabei, den Bekannten- und Freundeskreis
von Francine Dumont zu überprüfen.
    Die Zeit, um etwas Endgültiges zu sagen, ist
noch zu kurz. Eins nur scheint festzustehen: zu diesem Mann hier hatte Francine
Dumont sicher keine Verbindung. Überhaupt ist dies alles andere als ein
gewöhnlicher Kriminalfall. Der Tote, vor dem wir stehen, ist ein Taxifahrer.
Wir haben dreihundert Meter von der Stelle hier entfernt den verlassenen Wagen
gefunden. Nichts deutet auf Gewaltanwendung hin. Der Fahrer, der seinen Mörder
gefahren hat, begleitete diesen sogar noch bis hierher an diese
unübersichtliche Stelle. Verstehen Sie das?“
    „Vielleicht Hypnose, das wäre eine
Erklärung.“
    Tolbiac entwickelte seine Theorie weiter.
Damit, so glaubte er, müsse der Weg des Täters konsequent an der Seine
entlanggeführt haben. Ob er das Taxi unmittelbar auf der Höhe der Pont Marie
erwischte oder nicht, würde noch geprüft. Der Zeit nach müsse der Täter vom Ort
des ersten Mordes aus mit dem Taxi gefahren sein. Bis zur Pont Passy sei es ein
beachtlicher Weg. Nur mit einem Fahrzeug könne man diesen Weg in einer Zeit
zurücklegen, um anderthalb Stunden später im jenseits der anderen Stadtseite
liegenden Haus einen Doppelmord zu begehen.
    Dies alles paßte gut zusammen. Die Zeiten
stimmten! Jetzt hieß es nur noch Zeugen finden, die in der letzten Nacht etwas
Verdächtiges bemerkt hatten.
    „Vier Morde in einer einzigen Nacht, das ist
schon ein starkes Stück“, stöhnte Tolbiac. „Das stellt nicht die Spitze in der
Statistik dar. Aber für einen einzigen Mann ist das bemerkenswert, geht man von
dem Gedanken aus, daß es kein Amokläufer war. Und das scheidet aus. Die Morde
sind gezielt durchgeführt worden.“
    „Vielleicht ist es doch eine Art Amokläufer“,
wendete Larry Brent ein. „Wer weiß ...“
    Tolbiac zuckte die Achseln. „Da haben Sie
auch wieder recht . In diesem Fall ist alles möglich,
scheint mir.“
    X-RAY-3 erfuhr, daß Tolbiac sämtliche
Polizeistreifen informiert hatte. Außerdem war fast seine ganze Abteilung auf
den Beinen. Er ließ, das Gebiet um die Pont Marie gründlich durchsuchen.
Irgendwie kriegte er das Gefühl nicht los, daß vielleicht dort alles begonnen
hatte.
    Befragungen, großen Stils wurden
durchgeführt. Die Häuser in unmittelbarer Nähe der Brücke wurden einzeln auf
gesucht, und jeder Bewohner sollte vernommen werden. Es war einer der größten
Polizeieinsätze, den Paris in den letzten Monaten erlebt hatte.
     
    ●
     
    Marcel Tolbiac war unheimlich zumute bei dem
Gedanken, daß ein Mann in der letzten Nacht mit einer Mumie durch Paris
gelaufen war und kein Mensch offensichtlich etwas bemerkt hatte.
    Aber dies war nur die halbe Wahrheit.
    In Wirklichkeit waren es ja zwei Mumien
gewesen, die den Weg zu einem bisher unbekannten Versteck eingeschlagen hatten.
    Die blutigen Fußabdrücke auf dem Teppich in
der Wohnung Jean Merciers bewiesen das eindeutig.
    Larry Brent stellte seine ganze Kraft zur
Verfügung, um die Jagd nach einem ungeheuerlichen Phantom zu unterstützen.
     
    ●
     
    Auch Mireille Lecure. Erbin eines alten,
unbewohnten Hauses auf Saint-Luis, bekam die Hektik und Unruhe zu spüren.
    Um sieben Uhr ging das Telefon. Mireille war
es zwar gewöhnt, lange zu schlafen. Aber es half alles nichts, der Apparat
stand draußen auf dem Flur, und die Klingelei ging ihr auf die Nerven.
    Unwillig hob sie ab und meldete sich. „Nanu,
warum denn mit einer derartig mürrischen Stimme?“ fragte jemand am anderen-Ende
der Strippe. „Ich hab’ dich wohl aus den Federn geworfen, wie?“
    „Danielle?“ wunderte Mireille sich. Sie
erkannte die Stimme sofort. Danielle war Claudes Schwester. „Aus den Federn
geworfen, stimmt. Mitten in der Nacht klingelst du mich an und ...“ „Mitten in
der Nacht? Das schlägt dem Faß den Boden aus, Künstlerin. Draußen scheint wie
verrückt die Sonne. Zieh’ mal die Vorhänge zurück! Du versäumst die schönste
Zeit des Tages. Der Sommer ist bald vorbei.“
    „Du rufst mich doch bestimmt
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