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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras
Autoren: Unbekannt
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„Sprichst du von Seth-Apophis?"
    Aber da war Robert Aerts schon tot und konnte ihm diese Fragen nicht mehr beantworten.
    „Wir nehmen seine Leiche mit", sagte Rhodan zu den Sanitätern.
    Er blickte ihnen nach, wie sie ihn in den Schweber trugen.
    „Wir müssen uns beeilen", sagte Jost Governor. „Wir haben alle drei Agenten gefaßt.
    Sie sind bereits an Bord. Sie leugnen natürlich."
    Sie leugnen nicht, dachte Perry Rhodan. Seth-Apophis hat sie nur aus ihrer Abhängigkeit entlassen, und jetzt können sie sich an nichts mehr erinnern.
    Es hatte bis jetzt Hunderte solcher Fälle gegeben.
    Gerade als Rhodan an Bord des Schwebers ging, erklang ein markerschütternder Schrei. Schnell bahnte er sich einen Weg in den Passagierraum. Dort sah er die Dirto, wie sie vor Aerts Leiche zurückwich. Dabei kreischte sie ohne Unterbrechung.
    „Gebt Mimi eine Beruhigungsspritze", verlangte Alja.
    Die Sanitäter kamen der Aufforderung nach. Die Dirto verstummte. Aus ihrem Gesicht wich alle Farbe.
    „Sie ist nur bewußtlos", sagte einer der Sanitäter.
    Der Schweber hob ab und flog in Richtung des Camps. Unter ihnen griff die Zerstörung im Kontor um sich.
    „Laßt mich los", begehrte John Nack auf. „Was werft ihr mir denn eigentlich vor?"
    „Du hast diesen Mann auf dem Gewissen, John", sagte Jost Governor kalt. „Und noch einiges mehr."
    „Lächerlich", sagte John Nack. Narom Kensaler hockte zusammengekauert da und bearbeitete mit den Zähnen seine Oberlippe. Olaf Porand blickte mit großen, verständnislosen Augen um sich.
    „Wo bin ich? Was ist passiert?" fragte er.
    „Erinnerst du dich nicht mehr?" sagte Alja Symens.
    „Doch", sagte Olaf. „Ich war im Spielzimmer und wollte mit Albert zeichnen. Und dann ... dann war ich auf einmal auf einem Dach. Wie bin ich aus dem Kindergarten dorthin gekommen?"
    „Was im Spielzimmer des Kindergartens vorgefallen ist", erklärte ihm Alja, „das liegt schon drei Wochen zurück. Dazwischen ist eine Menge passiert."
    „Was ist passiert?" fragte der Junge. „Warum fliege ich in einem Schweber? Was hat das Krachen draußen zu bedeuten?"
    Rhodan gab Kredo Harven einen Wink. Der Hanse-Spezialist ging zu Alja Symens und zog sie von dem Jungen fort.
    „Du solltest Olaf jetzt besser in Ruhe lassen", sagte er zu der Kontor-Chefin. „Es könnte ihm sehr schaden, wenn du ihm jetzt sagst, was er getan hat. Wir wollen ihn doch nicht mit einem Schuldkomplex belasten, nicht wahr?"
    „Aber - er ist ein Agent von Seth-Apophis!" gab Alja zu bedenken.
    „Erinnere dich, was ich dir darüber gesagt habe", sagte Harven. „Jeder Agent wird wieder ein ganz normales Wesen, wenn Seth-Apophis von ihm abläßt. So ist es auch mit Olaf und den beiden anderen. Jetzt hast du selbst die Erfahrung gemacht, wie schwer es ist, solche Leute richtig einzuschätzen. Einerseits kann man sie für ihre Taten nicht verurteilen, denn es ist, als hätten sie sie nicht begangen. Dies hält jeder Überprüfung stand. Andererseits weiß man aber, daß sie eine potentielle Gefahr darstellen. Sie können von Seth-Apophis jederzeit wieder in den Einsatz geschickt werden."
    Alja Symens schüttelte sich.
    „Ich möchte mit keinem von ihnen mehr zusammenarbeiten", sagte sie schaudernd.
    „Gerade das wird aber von dir verlangt werden", sagte Harven. „Potentielle Agenten müssen unter ständiger Beobachtung gehalten werden. Es wäre jedoch unmenschlich, sie zu isolieren und sie aus dem normalen Leben zu reißen. Sie haben das Recht auf persönliche Freiheit, das Recht zum Menschsein."
    Alja Symens sah ihn lange an, dann nickte sie.
    „Du hast recht. Es tut mir leid, daß ich so engstirnig gedacht habe. Ich schäme mich."
    „Dazu besteht kein Grund, mir ist es beim erstenmal nicht anders ergangen", sagte Harven. „Und mir ist auch heute noch nicht wohl bei der Behandlung von potentiellen Agenten."
    Der Schweber erreichte das Camp und landete. Sie stiegen aus und wurden kaum beachtet. Angesichts der schrecklichen Katastrophe, die das Handelskontor völlig zerstörte, konnte niemand das Gelingen der Rettungsaktion würdigen.
    Nicht einmal die Beteiligten konnten Triumph empfinden, am allerwenigsten Perry Rhodan, denn er hatte sein Ziel, das Handelskontor von Mardi-Gras zu retten, nicht erreicht.
    Aber er vergaß auch nicht die positiven Aspekte.
    Immerhin hatte er einige der isolierten Computerbrutzellen retten können.
     
    *
     
    Es war vorbei.
    Die entartete Positronik hatte sich selbst vernichtet und gleichzeitig das
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