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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse
Autoren: Unbekannt
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war."
    „Unsinn", sagte Waringer amüsiert.
    „Ich kann dir auch noch einiges über den Niedergang der historischen Hanse erzählen, sozusagen als Warnung."
    „Vielleicht später", sagte Waringer ausweichend und deutete auf eine Tür. „Wir wollen uns nun erst einmal um unseren neuen Freund kümmern."
    „Hältst du es für richtig, ihn heimlich beobachten zu lassen?" fragte Bully kritisch.
    „Erstens", antwortete Waringer, „bin ich überzeugt davon, daß wir Quiupu unser Vorgehen nicht verheimlichen können, und zweitens tue ich es im Auftrag von Perry Rhodan, der in diesem Augenblick zusammen mit diesem Ungeheuer nach Mardi-Gras aufbricht, um dort zu retten, was noch zu retten ist."
    „Meinst du Aerts, wenn du von dem Ungeheuer sprichst?"
    „Dieser Quiupu", wechselte Waringer schnell das Thema, „hat einige sehr merkwürdige Angewohnheiten. Ich wollte Rhodan davon informieren, doch er konnte seine Reise nicht länger aufschieben."
    Er öffnete die Tür, und sie betraten einen mit Geräten überfüllten Raum, in dem zwei Frauen arbeiteten. Bully erkannte, daß sie damit beschäftigt waren, Bildschirme zu beobachten und Kontrollinstrumente abzulesen.
    „Von hier aus", erklärte Waringer, „überwachen wir Quiupu und sein Labor."
    Er trat an die Geräte heran und nahm einige Einstellungen vor. Auf einem der Bildschirme entstand die vergrößerte Aufnahme einer Tischplatte, auf der einige aus Draht und ähnlichen Materialien geformte seltsame geometrische Figuren lagen.
    „Siehst du das?" erkundigte er sich.
    Bull bejahte.
    „Die Zeit, die er nun bei uns ist, reicht nicht aus, um es mit Sicherheit zu sagen, aber es hat den Anschein, als würde er alle neunundvierzig Stunden diese Dinger basteln."
    Bully starrte die rätselhaften Gebilde an, hütete sich aber vor einem Kommentar.
    „Es gibt noch einige weitere Gepflogenheiten unseres Gastes, die sich regelmäßig wiederholen", unterrichtete ihn Waringer. „Bei Sonnenaufgang stößt er einen durchdringenden Heulton aus, der auch im Ultraschallbereich wirksam ist und genau eine Minute dauert."
    Bull unterdrückte ein Grinsen.
    „Vielleicht ist er kosmischer Werwolf?"
    „Ich weiß nicht, ob wir darüber scherzen sollten. Kann es nicht ein bestimmtes Signal sein, von dem er hofft, daß es von irgend jemand irgendwo empfangen wird?"
    „Was unternimmt er noch Gefährliches?" fragte Bully sarkastisch.
    „Jedes Mal, bevor er schläft, bereitet er sich aus Wasser und Pülverchen, die er seiner Ausrüstung entnimmt, einen dunkelfarbenen Trunk."
    „Ein Schlafmittel", vermutete Bully.
    Waringer stieß eine Verwünschung aus.
    „Ich hätte dich nicht herholen sollen. Es ist besser, wenn ich Tiff benachrichtige. Er wird sich dieser Sache annehmen."
    „Warte!" bat Bully und hob eine Hand. „Was können wir denn schon mit deinen Entdeckungen anfangen? Er heult morgens und trinkt abends eine Mixtur. Und irgendwann spielt er mit Draht."
    „Es sind Rituale - und Rituale haben in der Regel eine tiefere Bedeutung. Wir könnten über sie an sein Gedächtnis herankommen."
    „Ich verstehe! Du möchtest, daß jemand mit ihm redet."
    „Ja."
    „Warum hast du es nicht selbst getan?"
    „Ich will auf Distanz bleiben", erklärte Waringer. „Wenn ich ihm zu nahe komme, unterliege ich mit Sicherheit subjektiven Urteilen über ihn."
    „Also gut", sagte der Rothaarige widerstrebend. „Ich werde zu ihm gehen."
     
    *
     
    Wenn Quiupu nicht in dem ihm zur Verfügung gestellten Labor arbeitete, hielt er sich in seinem ganz in der Nähe liegenden Quartier auf. Die wenigen Menschen, mit denen er Kontakt hatte, bezeichneten ihn als zurückhaltend, ja sogar als scheu. Er machte einen gutmütigen Eindruck, wirkte aber nach wie vor undurchsichtig und geheimnisvoll. Bisher hatte sein Gedächtnis keine weiteren Geheimnisse freigegeben.
    Rhodan hatte befohlen, den Gast mit aller gebotenen Behutsamkeit zu behandeln.
    Zweifellos fürchtete er, daß Quiupu, wenn man ihn unter Druck setzte, als Informant völlig ausfallen würde.
    Da es offenbar eine Querverbindung zwischen Quiupu und den Kosmokraten gab, konnte sich eine solche Entwicklung womöglich als nachteilig erweisen.
    Inzwischen hatte der Außerirdische auf eigenen Wunsch eine Hypnoschulung in Interkosmo erhalten und konnte sich daher ohne Translator mit allen Menschen unterhalten.
    Reginald Bull fühlte eine regelrechte Scheu, als er die Unterkunft des Fremden betrat.
    Er hätte es in der Tat vorgezogen, wenn Waringer Tifflor um
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