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1006 - Das Palladium

1006 - Das Palladium

Titel: 1006 - Das Palladium
Autoren: Jason Dark
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einige der Mönche getan haben. Andere sind geflohen, aber die verbohrten…«
    »Sie waren nicht verbohrt. Sie haben nur an ihre Aufgabe gedacht. Wenn du sie so einstufst, dann bist auch du verbohrt. Wenn ich darüber nachdenke, hättet ihr auf sie hören sollen. Ich kann mir gut vorstellen, daß sie euch davon abhalten wollten, die Kapelle zu betreten.«
    »Das ist wohl wahr. Wir haben sie auch dann nicht betreten, sondern Sinclair vorgeschickt. Er wird uns den Weg freimachen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber ich.«
    »Du warst noch nie in der Kapelle?« fragte Mikail.
    »Nein. Man ließ mich nicht hinein. Ich hätte es mit Gewalt versuchen können, aber das wollte ich auch nicht. Ich habe einen bestimmten Zeitpunkt abgewartet.«
    »Eben.«
    Hagir zögerte mit seiner nächsten Frage, da er erst nachdenken mußte. »Dieses eben hat sich sehr bedeutungsvoll angehört. Kann ich daraus schließen, daß du mehr über die Kapelle weißt?«
    Mikail seufzte. »Noch viel zuwenig.«
    »Aber du weißt etwas?« Hagir ließ jetzt nicht mehr locker. Er war auf den Geschmack gekommen. »Was ist mit der Kapelle los? Du mußt es wissen. Du bist ein Wächter der Lade gewesen. Du hast sie auch betreten können.«
    Mikail schaute das Gebäude an. Nach einer Weile nickte er: »Ja, das stimmt, Hagir. Du hast dich nicht geirrt. Ich bin öfter in der Kapelle gewesen, und ich habe die Lade gesehen.«
    »Verdeckt?«
    Der Wächter lächelte vor sich hin und schüttelte dabei den Kopf.
    »Natürlich verdeckt. Auch jemand wie ich darf sich nicht trauen, das Tuch wegzuziehen.«
    »Hoffentlich denkt Sinclair da anders.«
    »Das wird er wohl.«
    Hagir schaute gegen die Außenmauern. »Es würde mich interessieren, was er jetzt gerade erlebt.«
    »Er wird das spüren, was auch ich festgestellt habe.«
    »Aha. Und was ist das? Mir scheint, als würde es sich lohnen, mit dir zu reden.«
    »Er wird wahrscheinlich merken, daß er nicht allein ist.«
    »Klar, die Lade…«
    »Nein, das habe ich damit nicht gemeint. Er ist nicht allein, denn es umgeben ihn die Schatten. Die Seelen der Toten, die sich in der Kapelle zusammengefunden haben. Sie verteidigen die Lade. Denn sie sind es, die sie zu ihren Lebzeiten bewacht haben. Jeden Fremden, jeden, der es versucht, sich ihr zu nähern, werden sie aus dem Weg räumen.«
    »Töten…?«
    Mikail nickte. »Ja, denn die Seelen der Toten sind die eigentlichen Wächter. Die Schatten aus den anderen Reichen. Du kennst sie nicht, aber ich weiß darüber Bescheid. Sie beherrschen die Kapelle. Sie achten darauf, daß der Lade niemand zu nahe kommt, und ihre Macht beschränkt sich nicht allein auf dieses kleine Gebiet. Sie können es verlassen. Sie können Spuren aufnehmen und vieles schon im Ansatz stören.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es erfahren. Und ich weiß nicht, ob sich John Sinclair gegen sie verteidigen kann. Es sind keine Freunde der Sinclairs. Sie wollen alles von der Lade fernhalten, was ihr gefährlich werden könnte. Deshalb haben sie auch vor kurzem getötet.«
    »Wen?«
    »John Sinclairs Eltern!«
    Hagir schwieg. Er war sogar so geschockt, daß er die Lippen zusammenpreßte und nicht in der Lage war, eine Antwort zu geben.
    Nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf. »Ich glaube es dir nicht. Du willst mir Angst einjagen.«
    »Nein. Auf keinen Fall. Wer die Lade in Ruhe läßt, den lassen sie ebenfalls in Ruhe. So ist es auch bei mir gewesen, wenn ich mich in der Kapelle aufhielt. Aber ich wußte genau, daß sie da waren, denn ich habe sie gespürt. Man kann sie nicht übersehen. Man fühlt sie. Die Schatten sind da, und manchmal spüre ich sie auch hier in meinem Innern.« Er zeigte auf seine Brust.
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Ich wollte es dir nur gesagt haben. Wundere dich nicht, wenn es selbst ein John Sinclair nicht schafft. Auch meine Seele wird sich nach meinem Tod zu den anderen hin begeben, und ich werde weiterhin über die Lade wachen bis ans Ende der Zeiten.«
    Hagir hatte seine Überraschung verdaut. Er konnte wieder lachen.
    So laut, daß selbst seine Freunde die Köpfe drehten, weil sie wissen wollten, was da passierte. »Nein, Mikail, diesmal hast du dich geirrt, und zwar voll geirrt. Die Lade wird nicht mehr bewacht werden können, weil sie die letzte Zeit hier in der Kapelle gestanden hat. Wenn der Bann einmal gebrochen ist, werden wir sie holen und an einen anderen, einen sicheren Ort schaffen.« Hagir winkte ab. »Und überhaupt. Ich glaube dir nicht, daß
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