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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy
Autoren: Unbekannt
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Eintöniges, formloses Grau breitete sich über die Bildfläche aus. Die VACCOM hatte das vierdimensionale Kontinuum verlassen und befand sich im Schutz ihrer Zeitfeldhülle in einem dem Verstand nicht mehr zugänglichen Raum-Zeitgefüge, das die Kranen als Zeitbahn bezeichneten.
    Dabonudzer löste den Gurt und stand auf. „Wohin?" fragte Surfo Mallagan mißtrauisch. „Nirgendwo", antwortete Dabonudzer unwillig. „Aufstehen, die Glieder strecken."
    Er vermied es, auf die Uhr zu sehen. Nach seinem Plan würde sich in viereinhalb Minuten eine Fehlfunktion entwickeln, die den Piloten zwang, das Boot aus der Zeitbahn ins Normalkontinuum zurückzusteuern. Die Störung war vorprogrammiert. Die Programmierung ließ sich nachprüfen; man konnte erkennen, daß sie absichtlich eingebracht worden war. Dabonudzer hoffte, daß die drei Rekruten einer solchen Prüfung nicht mehr fähig waren.
    Der schrille Pfiff ließ ihn aufhorchen. Der Blick auf die Uhr war ein Reflex, den er nicht mehr rechtzeitig hatte unterdrücken können. Von den viereinhalb Minuten waren noch nicht zwei vergangen. Auf der Konsole des Piloten veranstalteten fünf Warnlichter ein hektisches Geflacker. Dabonudzer eilte hinzu und las die Meßgeräte ab.
    Er erkannte das Problem auf den ersten Blick. Er brauchte auf die Wirkung seines Störprogramms nicht zu warten. Jemand anders hatte ihm die Arbeit abgenommen. Der Kurs der VACCOM war auf kritische Weise gestört.
     
    *
     
    Er wischte Surfo Mallagans ungeduldige Fragen mit ärgerlichen Handbewegungen beiseite. Sein Blick wich keine Zehntelsekunde von den Meßgeräten, während er Schaltungen vornahm, die ihm wie automatisch von der Hand gingen.
    Er atmete auf, als das Grau auf dem Bildschirm der Schwärze des Alls wich und die Lichtpunkte der Sterne erschienen. Das Korpuskulartriebwerk erwachte mit fernem, dumpfem Grollen zum Leben. Die VACCOM bremste mit Höchstleistung.
    Dabonudzer sah auf. Surfo Mallagan stand schräg vor ihm und hatte die Mündung des Strahlers auf seine Stirn gerichtet. Dabonudzer fühlte die Wut in sich aufsteigen. „Schieß doch, du Narr", spie er hervor. „Dann brauchst du dir über die Zukunft wenigstens keine Gedanken mehr zu machen."
    „Ich schieße, verlaß dich darauf", antwortete der Betschide mit kalter Stimme. „Es sei denn, du gibst mir eine plausible Erklärung."
    Dabonudzer wies auf die Geräte. „Wir sind auf dem falschen Kurs", sagte er. „Wie kann das sein? Du selbst hast den Kurscomputer programmiert und zwei Stunden gebraucht, um dich zu überzeugen, daß er die richtigen Daten enthält."
    Dabonudzers Finger glitten über die Tastatur des Computeranschlusses. Reihen von Daten erschienen auf der kleinen Sichtscheibe. „Das sind meine Kurswerte", sagte er, „und sie sind richtig."
    „Wie kommt es dann ..."
    Dabonudzer stand so plötzlich auf, daß Surfo unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Der Lauf des Strahlers zuckte gefährlich in die Höhe. Dabonudzer wandte sich an Scoutie. „Du scheinst unter euch dreien die Vernünftigste zu sein", begann er hastig. „Halte mir diesen Mann vom Leib! Ich brauche Zeit zum Nachdenken und zum Analysieren. Wir sind in Gefahr. Die VACCOM schlägt einen Kurs ein, über den ich keine Kontrolle habe.
    Wir müssen den Fehler berichtigen, sonst ist unser aller Leben keine Handvoll Vakuum mehr wert."
    Seine Worte machten Eindruck, das sah er. „Surfo, laß ihn in Ruhe", forderte Scoutie. „Er führt uns hinters Licht!" knurrte der Betschiede. „Er betrügt uns!"
    „Rede keinen Unsinn!" Scouties Stimme war ungewöhnlich scharf. „Dabonudzer spricht die Wahrheit."
    Surfo zog sich schließlich zurück. Dabonudzer machte sich an die Arbeit. Hinter sich hörte er Brether Faddon leise wimmern. Er war dankbar für die Unterbrechung. Sie kostete Zeit, und mit jeder Stunde kam er seinem Ziel näher. Er unterbrach seine Beschäftigung und sah sich nach Brether um. Er schien an einer Halluzination zu leiden.
    Surfo und Scoutie waren mit ihm beschäftigt. Brethers Augen waren weit geöffnet. Er schien Entsetzliches zu sehen. Er wehrte sich gegen die, die ihm helfen wollten, schien sie nicht zu erkennen. Nein, es würde nicht mehr lange dauern.
    Andererseits war die Lage potentiell gefährlich. Der Autopilot richtete sich nach Kursdaten, von denen Dabonudzer nicht wußte, woher er sie erhalten hatte. Die Eingabe von Kurswerten war die Aufgabe des Piloten. Er bediente sich dazu des Kurscomputers. Dieser rechnete die Daten in Werte
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