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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy
Autoren: Unbekannt
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war auch Surfo Mallagan im Tiefschlaf versunken. „Cratcan-Patrouillevier an Überwacher. Unbekanntes Objekt aus Richtung dreidreiacht. Soeben im Normalraum materialisiert. Antwortet nicht auf Anruf. Ich erwarte Anweisungen."
    Es knisterte im Hyperkom-Empfänger des Aufklärers SRUNAMI, der in der Umgebung des Felloy-Systems seine Runden flog. Der Blick des Ersten Kommandanten wich nicht vom Bildschirm des Ortergeräts, der das fremde Objekt als rasch dahineilenden Lichtpunkt zeigte. „Überwacher an Cratcan-Patrouillevier", kam die Antwort einer Robotstimme. „Das unbekannte Objekt wird als gefährlich eingestuft und ist zu vernichten."
    Lanquivar, der Erste Kommandant, hatte inzwischen die Finger über die Konsolentastatur gleiten lassen. Der Abfangkurs lag vor. „Cratcan-Patrouillevier auf Kurs", meldete er. „Bitte um Bereitstellung von Reserveeinheiten."
    „Reserve ist unterwegs", erklärte der Überwacher. „Eintreffen nulldreihundert."
    Die SRUNAMI löste sich ruckartig von ihrem bisherigen Kurs und raste mit flammenden Triebwerken in weit ausholender Schleife auf den Glutbail der Sonne Felloy zu. Das unbekannte Fahrzeug bewegte sich auf einer Inertbahn. Es strebte ohne erkennbare Triebwerkstätigkeit auf einen Punkt in unmittelbarer Nähe der Sonne zu. Die Gravitation des massiven Sterns machte sich bemerkbar. Der Kurs des fremden Objekts begann sich zu krümmen.
    Befriedigt registrierte Lanquivar das Auftauchen fünf weiterer Reflexe auf seinem Orterschirm. Die Reserveeinheiten waren unterwegs. Sie waren aus dem Orbit um Cratcan gestartet und kamen dem Fremden schräg entgegen. Lanquivar nahm Verbindung mit den Kommandanten der Schiffe auf. Sie tauschten Vermutungen über die Herkunft des unbekannten Fahrzeugs aus. Das Felloy-System lag an der vorgeschobenen Grenze des Herzogtums Krandhor. Niemand wußte genau, wie viele Fremdvölker es in den unerforschten Tiefen der Galaxis jenseits des Sektors Juumarq gab. Aber die Meinung tendierte dessenungeachtet dahin, daß es sich bei dem Fremdkörper um eine Sonde oder eine Bombe der Aychartan-Piraten handeln müsse.
    Zwölf Minuten später hatte die SRUNAMI sich dem Fremden bis auf wirksame Reichweite der Bordgeschütze genähert. Lanquivar unternahm einen letzten Versuch, sich mit dem Unbekannten zu verständigen. Als er keine Antwort erhielt, schickte er sich an, den Feuerbefehl zu geben.
    Da erreichte ihn ein dringender Anruf der VIRTTOM. Die VIRTTOM war eine der fünf Reserveeinheiten, die man der SRUNAMI als Verstärkung geschickt hatte. Sie war als Aufklärer für Sonderzwecke mit hypersensitiven Meß- und Ortergeräten ausgestattet.
    Die Stimme des Ersten Kommandanten der VIRTTOM wies unverkennbare Symptome der Erregung auf, als er sich bei Lanquivar meldete. „Halte dein Feuer!" stieß er hervor. „Sieh dir zuerst dieses Tasterbild an!"
    Auf der Sichtfläche des Bildempfängers erschien der Umriß eines kranischen Raumboots. Lanquivar reagierte sofort. Er deaktivierte die automatischen Geschützstände und dirigierte die SRUNAMI auf einen Kurs, der sie in wenigen Minuten längsseits des Bootes bringen würde. Aus weniger als zwanzig Kilometer Entfernung überzeugte er sich auf optischem Wege, daß die Ferntastung der VIRTTOM sich nicht getäuscht hatte.
    Die SRUNAMI legte ein Fesselfeld um das antriebslos dahineilende Boot. Ein hartes Bremsmanöver brachte die beiden Fahrzeuge relativ zur Sonne Felloy zum Stillstand. Lanquivar schleuste ein Enterkommando aus, dem er den Befehl gegeben hatte, das Innere des Boots auf Herz und Nieren zu prüfen. Es war nicht undenkbar, daß die Aychartaner ein kranisches Fahrzeug gekapert und zur Bombe umfunktioniert hatten.
    Die Meldungen, die er wenig später erhielt, zerstreuten zwar sein Mißtrauen, versetzten ihn jedoch in einen Zustand fortgeschrittener Verwirrung. Das Boot, Eigenname VACCOM, war offenbar harmlos, aber die Gegebenheiten an Bord spotteten jedem Versuch der Deutung.
    Schweren Herzens gab Lanquivar schließlich seinen Bericht an den Überwacher ab. „Cratcan-Patrouillevier. Fremdes Objekt aufgebracht. Es handelt sich um ein kranisches Raumboot, Eigenname VACCOM, Mutterschiff SANTONMAR. An Bord: ein toter Krane, drei fremde Wesen unbekannter Herkunft. Die drei Fremden tragen Schutzmonturen der kranischen Flotte. Sie sind als Raumrekruten einzustufen. Sie waren im Besitz von Spoodies. Narben auf ihrer Kopfhaut deuten jedoch darauf hin, daß die Spoodies ausgefallen und abgestorben sind. Die Fremden
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