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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy
Autoren: Unbekannt
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Krane!" sprach, trat er in Tätigkeit.
    Die Arbeit nahm über eine Stunde in Anspruch. Sie mußten öfter eine Pause einlegen, weil sie nicht mehr weiter wußten, weil sie Schaltungslogiken nicht verstanden oder ganz einfach, weil ihnen die andauernde Konzentration zuviel war. Brether erwachte schließlich aus seinem tranceähnlichen Zustand und ging ihnen zur Hand. Surfo war die Mühe zuviel, einen Test durchzuführen. Er hätte sich darauf verlassen, daß die Schaltung so funktionierte, wie sie es beabsichtigten. Aber Scoutie ließ ihm keine Ruhe.
    Von allen dreien schien sie diejenige zu sein, die unter dem Ausfall der Spoodies noch am wenigsten zu leiden hatte. Widerwillig prüfte Surfo die Anlage und vergewisserte sich, daß sie einwandfrei arbeitete. „Jetzt brauchen wir das Boot nur noch zur SANTONMAR zurückzusteuern", sagte Scoutie, „dann sind unsere Sorgen vorüber."
    Als Dabonudzer die Augen öffnete, war Surfo zur Stelle. Der Krane wollte in die Höhe fahren, aber Surfo faßte ihn bei den Schultern und drückte ihn wieder auf die Unterlage zurück, die sie auf dem Boden der Passagierkabine für ihn bereitet hatten. „Keine hastigen Bewegungen", warnte Surfo. „Erst müssen wir von dir hören, wie es um dich steht. Hast du Schmerzen? Brauchst du Medikamente? Du warst nicht länger als fünfzehn Sekunden ohne Sauerstoff. Ich nehme nicht an, daß ernstzunehmender Schaden entstanden ist."
    Dabonudzer machte eine verneinende Geste. Dann griff er mit der Hand zum Gürtel. „Oh nein", lächelte Surfo, „da ist nichts mehr. Wir haben dir alles abgenommen, womit du uns deinen Willen aufzwingen könntest."
    „Ihr seid Narren", sagte der Krane. „Die Flotte wird euch wegen Meuterei zur Rechenschaft ziehen. Was ihr vorhabt, ergibt keinen Sinn."
    „Mit Hilfe unseres Planes werden wir die Flotte wenigstens wieder zu sehen bekommen", erwiderte Surfo. „Wenn es nach dir ginge, blieben wir bis in alle Ewigkeit auf diesem Wrack sitzen."
    „Kaum mehr als dreißig Stunden noch, und der Hilfstrupp trifft hier ein", sagte Dabonudzer mit Nachdruck. „Ihr habt noch Zeit..."
    Surfos Handbewegung brachte ihn zum Schweigen. „Gib dir keine Mühe. Wir haben uns alles genau überlegt. Das Warten erscheint uns zwecklos und gefährlich. Wir haben keine dreißig und mehr Stunden Zeit. Unser Geist verwirrt sich zusehends. Wir brauchen neue Spoodies."
    „Man wird euch keine neuen Spoodies geben, sondern euch nach Chircool zurücksenden, nachdem ihr bestraft worden seid", behauptete Dabonudzer. „Selbst dann wären wir nicht schlimmer dran, als wenn wir hier warteten. Wir wissen, daß uns Strafe erwartet. Aber die Flotte hat zu bedenken, daß wir nicht aus eigenem Verschulden in diese Lage geraten sind. Hätte Kulimytzer uns nicht einer Prüfung unterziehen wollen, dann wären wir den Aychartanern nicht in die Hände gefallen.
    Hätten die Aychartaner uns nicht verhört, dann besäßen wir jetzt unsere Spoodies noch und könnten mit dir zusammen geduldig auf das Eintreffen der Hilfsflotte warten."
    Er sah, daß seine Argumente den Kranen beeindruckten. Er hatte noch mehr zu sagen, aber in diesem Augenblick stach ihm ein teuflischer Schmerz durch den Schädel. Die Umrisse der Umgebung verschwammen vor seinen Augen. Er begann zu taumeln.
    Jemand faßte ihn an der Schulter und stützte ihn. Er hörte Scouties Stimme sagen: „Du siehst, wie schlimm es steht. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Du bist in unserer Gewalt. Weiteres Zögern ist sinnlos. Ich will, daß du dich sofort an die Arbeit machst."
    Brether führte Surfo zu einem Sessel. Dankbar ließ Surfo sich in das weiche Polster fallen. „Welches ist euer Ziel?" fragte Dabonudzer. „Das Nest der Achten Flotte", antwortete Scoutie. „Wohin sollten wir sonst wollen?"
    „Ist einem von euch schon einmal der Gedanke gekommen, daß die VACCOM nicht die genügende Reichweite besitzen könnte?"
     
    *
     
    Das brachte Surfo wieder auf die Beine. Der bohrende Schmerz im Schädel war noch so heftig wie zuvor, aber Dabonudzers Einwand hatte ihn erschreckt. Der Krane hatte sich inzwischen zu sitzender Haltung aufgerichtet. Surfo sah ihn nur verschwommen. Er streckte den Arm aus, um sich auf jemand zu stützen. Brether war hinter ihm hergeeilt und leistete ihm Hilfestellung. „Wie ist das mit der Reichweite?" fragte er. „Beiboote dieser Klasse haben einen Aktionsradius von vierhundert Lichtjahren. Das Nest der Achten Flotte ist knapp über vierhundert Lichtjahre von hier
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