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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule
Autoren: Jason Dark
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von dem gottesfürchtigen Lalibela berichtet, der sich mit den Templern damals zusammengetan hat, als die Kirchen hier gebaut wurden. Lalibela ist tot, aber sein Erbe lebt weiter. Heute mehr denn je. Es gibt eine Gruppe von Menschen, die in seinem Namen an die Regierung und an die Macht kommen möchten. Sie wollen nicht, daß sie auf dem Weg dorthin gestört werden. Jeder, der es trotzdem versucht, wird getötet.«
    »Ach, so ist das«, flüsterte ich und dachte dabei an die Killer in der Kathedrale von Chartres.
    »Hörst du noch zu?«
    »Ja, rede weiter.«
    »Diese Gruppe weiß viel über den König, der zu seiner Zeit ebenfalls sehr mächtig gewesen ist. Er kannte die Lade, und ihm haben die Templer ein geheimnisvolles Denkmal gesetzt, damit er niemals in Vergessenheit gerät. Und dieses Denkmal ist auch das Heiligtum der Rebellen. Daraus schöpfen sie ihre Kraft. Für sie ist Lalibela der Gott.«
    Das waren interessante Neuigkeiten, die ich hier erfahren hatte.
    Ich dachte einen Schritt weiter und fragte dann: »Dieses ungewöhnliche Heiligtum finde ich also hier unten.«
    »Ja.«
    »Und du bewachst es?«
    Er senkte den Blick, was für mich einer Bestätigung gleichkam.
    »Wenn ich es hier unten sehen kann, möchte ich wissen, wohin ich gehen muß.«
    »Nicht weit«, flüsterte er und sah dabei aus wie ein Mensch, der sich aufgegeben hatte. Er schien an seiner eigenen Qual beinahe zu ersticken. »Du stehst genau neben ihm.«
    »Ich? Wo? Ist es etwa die Säule?«
    Der Alte nickte nur…
    ***
    So also sah das Geheimnis aus, und ich wußte jetzt, um was ich mich als nächstes kümmern mußte. Ich brauchte nur den Arm nach rechts auszustrecken, um die Säule berühren zu können. Die Lampe klemmte ich mir in den Gürtel, dann spreizte ich den Arm ab.
    Nur im ersten Moment kam mir das Material so kalt vor. Kaum lag meine Hand für mehrere Sekunden an der Säule, das spürte ich schon etwas anderes.
    Wärme!
    »Was ist das?« fragte ich den alten Mann und schaute ihn scharf an.
    Er sagte noch nichts und trat dichter an mich heran. »Was meinst du denn?«
    »Dieser glatte Stein ist anders. Er ist glatt wie poliert, und in ihm steckt eine Wärme, für die ich keine Erklärung habe.«
    »Es ist eine besondere Säule. Man nennt sie die Templer-Säule, denn hier ist es zu einer Verbindung zwischen den Templern und dem König Lalibela gekommen. Beide haben sich ein gemeinsames Denkmal für die Ewigkeit setzen wollen.«
    Ich begriff zwar nicht viel, konnte aber eine nächste Frage stellen.
    »Dann bist du der Wächter der Säule, nicht wahr? Du gibst darauf acht, daß ihr nichts geschieht, daß ihr niemand zu nahe tritt und sie somit entweiht.«
    »Ja, man hat mir diese Aufgabe übertragen. Ich gehöre zu Lalibelas Freunden und Dienern.« Seine Augen bekamen einen schon hellen Glanz, als er zur Decke schaute. »Ich weiß, wie mächtig er ist. Ich weiß von einem Geheimnis, das aber nicht allen Menschen zugänglich ist. Selbst mir nicht, denn so muß auch ich mich zurückhalten, darf warten…«
    »Ja, du«, sagte ich und löste die Hand von der Säule, »aber nicht ich.«
    »Nein! Wieso nicht? Reicht es dir nicht?« Seine Stimme hörte sich an, als hätte er Staub geschluckt.
    »Ich darf es nicht.«
    »Was ist der Grund?«
    »Ich bin unwürdig«, flüsterte er. »Ja, ich bin ein unwürdiger Mensch, das muß ich dir sagen.«
    Ich hob die Schultern. »Man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Aber bei Licht fällt mir etwas ein. Du hast immer wieder nach oben geschaut, aber dort nichts gesehen. Ich möchte wissen, wo die Säule endet.«
    »Unter der Decke.«
    »Das weiß ich, aber das Geheimnis sehe ich hier nicht. Die Wärme muß einen Grund haben, und den finde ich jetzt heraus.« Ob der Mann nun protestierte oder nicht, das war mir in diesem Fall egal.
    Jeder Hinweis auf das neue Versteck der Bundeslade war wichtig.
    Ich ging einfach davon aus, daß Lalibela damals die Lade an einen anderen Ort hatte schaffen lassen, um sie zu schützen. Möglich war auch, daß er einen Hinweis hinterlassen hatte, wo die Lade zu suchen war, und diese Spur konnte sich durchaus oben an der Säule abzeichnen. Deshalb war es für mich wichtig, auch diesen Teil aus dem fettigen Dunkel an der Decke hervorzuholen.
    Der Strahl wanderte an der Säule hoch. Ich hatte den Lichtkegel so groß wie möglich gestellt. Unzählige Staubpartikel tanzten im Licht der Taschenlampe.
    Der Lichtkreis näherte sich dem Ende der Säule. Ich rechnete
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