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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sein zweites Langschwert hervor. Das alles geschah in einer einzigen fließenden Bewegung.
    „Rokuro-Kubi! Rokuro-Kubi!" gellte Arujis Stimme durch den Garten.
    Der Schwarze Samurai lachte.
    „Kleiner, erbärmlicher Hoichi!" sagte er spottend unter seiner rotbemalten Maske. „Warst barfuß und nackt all die Jahre und hast alle Entbehrungen auf dich genommen, nur um mich zu finden. Und warum das alles? Nur um hier ruhmlos zu sterben! Das alles hättest du dir ersparen können. Du hättest mich nur zu rufen brauchen. Dann hätte ich dich schon längst mit dem Schwert deiner Familie getötet."
    Hoichi hatte das Mädchen vorsichtig zu Boden gelegt und ging in Kampfstellung. Seine Hände waren ruhig. Er spürte, daß sie von der Kraft der Verzweiflung durchströmt wurden, als er den Schwertgriff mit beiden Händen umspannte.
    „Nicht mein Blut wird fließen, sondern deines, Tomotada!" rief Hoichi. Er machte eine blitzschnelle Finte, ließ das Schwert mit einer Hand los, überkreuzte die Arme, um mit dem freien Arm die Schwerthand zu stützen, ließ das Schwert wie Windmühlenflügel kreisen und schlug dann mit einer spielerischen Bewegung zu, als wolle er den sodesuri genannten Hieb ausführen.
    Der Schwarze Samurai parierte, den Schlag, der ja nur eine Finte Hoichis gewesen war. Der sodesuri diente nur dem Zweck, Tomotadas Deckung zu öffnen. Dann wollte Hoichi in gleicher Höhe das Schwert drehen und den wakige anbringen. Doch der Schwarze Samurai durchschaute das Manöver und parierte auch den Hieb gegen seine Achselhöhle mit Leichtigkeit.
    Währenddessen rief Aruji immer noch die Rokuro-Kubi an. Plötzlich wurde er sich jedoch bewußt, was mit seiner Frau geschehen war. Aus seinem Mund kam ein unartikulierter Laut, und er wollte sich auf Tomotada stürzen. Er rannte jedoch geradewegs in dessen zweites Schwert, das der Samurai ihm wie nebenbei entgegenhielt, während er gleichzeitig Hoichis Attacken parierte.
    All dies geschah so plötzlich, daß der Alte gar nicht bemerkt hatte, daß er getroffen worden war.
    Erst als er die Hand gegen die Wunde preßte, wußte er, daß der Tod ihn ereilt hatte.
    „Seid gut zu Tomoe, Hoichi!" sagte er noch. Dann brach er leblos zusammen.
    „So, Hoichi, jetzt ist niemand mehr da, der unseren Ehrenhandel stören könnte", sagte der Schwarze Samurai unter seiner Gesichtsmaske.
    „Wie kannst du nur von Ehre sprechen, Tomotada!" sagte Hoichi wütend.
    Doch bevor er mit Tomotada die Klinge kreuzen konnte, ertönte in der Luft ein unheimliches Pfeifen.

    Hoichi sah einen Rokuro-Kubi-Kopf wie aus dem Nichts herabfallen. Seine verzerrte Fratze war gegen den maskierten Samurai gerichtet. Er schien ihn mit dem gierigen Blick seiner glühenden Augen verschlingen zu wollen.
    Auch Tomotada hatte den fliegenden Kopf bemerkt. Während er sich umdrehte und Hoichi das andere Schwert hinhielt, um ihn abzuwehren, ließ er das Tomokirimaru hochschnellen. Und als der Rokuro-Kubi auf seine Kehle zustürzte, hielt er ihm die Klinge entgegen.
    Der Rokuro-Kubi-Kopf gab noch einen Schrei von sich. Er konnte seine Richtung nicht mehr ändern und wurde beim Aufprall vom Tomokirimaru in zwei Teile gespalten.
    Nun waren auch die anderen fünf Köpfe heran. Als sie sahen, was mit ihrem Artgenossen geschehen war, stimmten sie ein schreckliches Wutgeheul an. Sie schossen kreuz und quer durch die Luft, um den maskierten Samurai zu verwirren. Doch dieser ging rückwärts zu einer Wand, um den Rücken gedeckt zu haben. Er stand breitbeinig und wie eine Statue da. Die Arme mit den beiden Langschwertern hatte er überkreuzt, als wolle er den Schnitt einer Schere nachahmen.
    Hoichi hielt sich aus der Auseinandersetzung heraus, da sich die Köpfe um ihn überhaupt nicht kümmerten.
    Ein Rokuro-Kubi brach aus dem Rudel aus. Tomotada gab einen heiseren Schrei von sich. Die beiden Schwertklingen bewegten sich so rasch, daß das Auge ihnen nicht folgen konnte.
    Tomotada breitete die Arme aus, um die Schwerter in eine andere Position zu bringen. Er drehte sich dabei um seine Achse und stand auf einmal am Ausgang des Gartens. Eine Schwertklinge hielt er vor sein Gesicht, und die andere hielt er waagrecht unterhalb der Führungshand.
    Die vier verbliebenen Köpfe schossen wie ein Schwarm wütender Hornissen heran. Sie veränderten dabei ruckartig ihre Richtung, um dem Samurai das Zuschlagen zu erschweren.
    Wieder schrie Tomotada auf und ließ die Schwerter wie Dreschflegel wirbeln. Einer der Köpfe konnte nicht mehr

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