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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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han­del­te sich um ei­ne An­ge­le­gen­heit oh­ne Prä­ze­denz­fall. Ei­ne ganz spe­zi­el­le Tech­nik muß­te an­ge­wandt wer­den, um mit dem neu­ar­ti­gen und au­ßer­ge­wöhn­li­chen An­ge­klag­ten zu Ran­de zu kom­men.
    Es gab fünf Rich­ter und kei­ne Ge­schwo­re­nen, da­für be­ob­ach­te­ten und lausch­ten zu Hau­se ei­ne Mil­li­ar­de Bür­ger, fest ent­schlos­sen, dar­auf zu ach­ten, daß fair ge­spielt wur­de.
    Die Vor­stel­lun­gen von ei­nem »fai­ren Spiel« wa­ren so un­ter­schied­lich wie die un­sicht­ba­re Zu­hö­rer­schaft, und ganz oh­ne Grund, rein ge­fühls­mä­ßig.
    Ei­ne klei­ne An­zahl von Be­ob­ach­tern hoff­te auf Le­ben, vie­le ge­lüs­te­te nach Tod, wäh­rend die Schwan­ken­den sich auf will­kür­li­che Ver­trei­bung ei­nig­ten, je nach­dem, wie sie von der rie­si­gen Flut an far­ben­freu­di­ger Pro­pa­gan­da, die die­sem Er­eig­nis vor­aus­ging, be­ein­flußt wor­den wa­ren.
    Die Rich­ter nah­men ih­re Plät­ze ein, mit der läs­si­gen Un­be­küm­mert­heit von Leu­ten, die zu alt und zu sehr in der Weis­heit ver­gra­ben sind, um die all­ge­mei­ne Span­nung zu be­mer­ken. Stil­le trat ein, die nur durch das Ti­cken der großen Uhr über der Red­ner­tri­bü­ne durch­bro­chen wur­de.
    Es war zehn Uhr mor­gens am 17. Mai 1977. Die Mi­kro­pho­ne tru­gen das Ti­cken über die gan­ze Welt. Die Ka­me­ras zeig­ten die Rich­ter, die Uhr und hiel­ten schließ­lich am Mit­tel­punkt die­ser gan­zen At­trak­ti­on: der Krea­tur auf der An­kla­ge­bank.
    Vor sechs Mo­na­ten war die­ses Ob­jekt die Sen­sa­ti­on des Jahr­hun­derts ge­we­sen, der Brenn­punkt von we­ni­gen aben­teu­er­li­chen Hoff­nun­gen und vie­len, weit hef­ti­ge­ren Be­fürch­tun­gen.
    Seit­her war die­ses Ge­schöpf so oft auf Fern­seh­schir­men, in Il­lus­trier­ten und Zei­tun­gen er­schie­nen, daß die all­ge­mei­ne Ver­blüf­fung schwand, wäh­rend die Hoff­nun­gen und Be­fürch­tun­gen ver­blie­ben.
    Lang­sam war es zu ei­ner Ka­ri­ka­tur ge­wor­den, die man ge­ring­schät­zig »Sta­chel« nann­te und als ein Mit­tel­ding zwi­schen ei­nem hoff­nungs­los Schwach­sin­ni­gen und ei­nem schlau­en Ge­sand­ten ei­ner noch schlaue­ren feind­li­chen Welt schil­der­te.
    Die Ver­traut­heit hat­te Ver­ach­tung her­vor­ge­bracht, aber nicht ge­nug, um die Be­fürch­tun­gen aus­zu­schal­ten.
    Sein Na­me war Maeth, und es kam von ei­nem Pla­ne­ten in der Pro­ky­on-Ge­gend. Es war neun­zig Zen­ti­me­ter groß, leuch­tend grün, hat­te Fü­ße, die wie Blö­cke aus­sa­hen, und stum­mel­ar­ti­ge Glied­ma­ßen mit Saugnäp­fen und Här­chen dar­an; es war be­deckt mit sta­che­li­gen Aus­wüch­sen und sah im großen und gan­zen wie ein Kak­tus aus. Mit Aus­nah­me sei­ner Au­gen: es wa­ren große, gol­de­ne Au­gen, die die Men­schen in nai­ver Er­war­tung von Gna­de an­blick­ten, da es kei­nem ein Leid zu­ge­fügt hat­te. Ei­ne Krö­te, ei­ne ver­son­ne­ne Krö­te, mit Ju­we­len im Kopf.
    Ein Be­am­ter in Schwarz ver­kün­de­te hoch­tra­bend: »Die­ses Son­der­ge­richt, ein­be­ru­fen durch in­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men und ver­sam­melt in­ner­halb des Be­rei­ches der Ge­richts­bar­keit der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka tagt nun. Ru­he!«
    Der Vor­sit­zen­de warf einen Blick auf sei­ne Kol­le­gen, rück­te sei­ne Bril­le zu­recht, späh­te ernst hin­über auf die Krö­te, oder den Kak­tus, oder was im­mer es auch sein moch­te. »Maeth von Pro­ky­on, man hat uns zu ver­ste­hen ge­ge­ben, daß Sie we­der hö­ren noch spre­chen kön­nen, aber in der La­ge sind, un­se­ren Aus­füh­run­gen auf te­le­pa­thi­schem We­ge zu fol­gen und vi­su­ell zu ant­wor­ten.«
    Die Ka­me­ras rich­te­ten sich auf Maeth, als die­ser sich zur Ta­fel wand­te, die di­rekt hin­ter ihm stand, und mit der Krei­de das Wort »Ja« krit­zel­te.
    »Sie sind an­ge­klagt«, fuhr der Rich­ter fort, »ge­ne­rell der il­le­ga­len Ein­rei­se in die­se Welt, ge­nannt Er­de, und spe­zi­ell in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka. Be­ken­nen Sie sich schul­dig oder un­schul­dig?«
    »Wie sonst kann man ein­rei­sen?« frag­te Maeth mit
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