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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Exe­ku­ti­on für im­mer vor­zu­neh­men – oh­ne Wie­der­er­we­ckung nach dem To­de.«
    Nicht ein­mal das schi­en sie zu be­frie­di­gen.
    Viel­leicht wuß­te sie nicht, eben­so­we­nig wie ich, was da­mit ge­meint war. Sie schüt­tel­te weh­mü­tig den Kopf.
    »Hät­te er bloß nicht die­sen Klump­fuß«, sag­te sie, »dann könn­te er sich al­les von Leib und See­le tan­zen.«
    Ihr Ge­sicht wur­de ver­zerr­ter und im­mer ver­zerr­ter.
    Es war ge­nug. Mehr als ge­nug.
    »Lach und kre­pier da­bei«, emp­fahl ich. Ich quak­te, weil mei­ne Keh­le tro­cken war. Es er­in­ner­te mich an einen Frosch, des­halb hüpf­te ich spon­tan in das Zim­mer.
    Sie rühr­ten sich nicht; ich saß bei ih­nen auf dem Bett.
    »Al­les wie­der bei­sam­men«, sag­te ich. Sie rühr­ten sich nicht.
    »Geh wie­der ins Bett, Alex«, sag­te sie, die­se Fa­bel­haf­te mit der sanf­ten Stim­me.
    Sie sa­hen mich an; der Him­mel al­lein weiß, was sie sich von mir er­war­te­ten. Ich blieb, wo ich war. Ei­ne klei­ne grü­ne Uhr auf ei­nem grü­nen Brett schlug neun.
    »Oh, all­mäch­ti­ger Gott!« sag­te F. F. »Was wird uns die Zu­kunft be­sche­ren?«
    »Dop­pel­kin­ne für euch, Dop­pel-Fs für mich«, wit­zel­te ich. Die grü­ne Uhr zeig­te ei­ne Mi­nu­te nach neun. Ich fühl­te, wie ihr klei­ner Zei­ger mir lang­sam den Bauch auf­schlitz­te.
    Wür­de ich lan­ge ge­nug war­ten, so wüß­te ich, wor­über ich nach­den­ken soll­te. Sie spra­chen mit mir, wäh­rend ich über­leg­te und war­te­te; wo­für das Gan­ze gut sein soll­te, war mir schlei­er­haft, aber ich wür­de ih­nen nichts zu­lei­de tun. Sie mei­nen es gut mit mir. Sie sind die bes­ten Men­schen auf der Welt. Das heißt aber noch lan­ge nicht, daß ich ih­nen zu­hö­ren muß.
    Der Ge­dan­ke an die Uhr kam. Gött­li­che Of­fen­ba­rung.
    »Der Tanz ist jetzt in vol­lem Gang«, sag­te ich und sprang auf wie ein Klapp­mes­ser.
    »Nein!« sag­te Gat­te.
    »Nein!« sag­te Per­di­ta.
    »Ihr seht aus, als seid ihr äl­ter ge­wor­den«, sag­te ich zu ih­nen. Das ist mein er­klär­ter Lieb­lings­aus­spruch.
     
    *
     
    Ich rann­te aus dem Zim­mer, schlug die Tür hin­ter mir zu, lief quietsch-bums-quietsch-bums den Gang hin­un­ter und warf mich in den Auf­zug. Oh­ne je­des Zö­gern wähl­te ich den rech­ten Knopf und sank ins Erd­ge­schoß. Dann klemm­te ich einen Ses­sel zwi­schen den Ein­gang; das setz­te den Auf­zug au­ßer Be­trieb.
    Die Leu­te auf der Stra­ße nah­men kei­ne No­tiz von mir. Die­se Nar­ren er­kann­ten nicht, wer ich war. Kei­ner sprach mich an, als ich da­hin­has­te­te; ich re­van­chier­te mich da­für in der­sel­ben Wei­se.
    So kam ich denn zum Tanza­re­al.
    Je­de Ge­mein­schaft hat ihr Tanza­re­al. Den­ken Sie an all die Dra­men, Gla­dia­to­ren­kämp­fe, an das Le­sen und an den Sport – Din­ge, die in der Ver­gan­gen­heit et­was be­deu­tet hat­ten; jetzt ver­ei­ni­gen sie sich al­le im Tanz.
    Un­nö­tig zu er­wäh­nen, daß nur durch den Tanz – näm­lich durch un­se­re Art Tanz – die Ge­schich­te dar­ge­stellt wer­den kann. Und die­se Dar­stel­lung der Ge­schich­te ist un­ser Le­bens­in­halt, weil wir aus den Zeit­schir­men er­fah­ren, daß Ge­schich­te das Le­ben selbst ist.
    Sie lebt rund um uns, so wie wir sie tan­zen. Au­ßer wenn man einen Klump­fuß hat.
    Ei­ne gan­ze Rei­he von Tän­zen wa­ren auf den drei­ßig stän­dig ein­ge­schal­te­ten Ap­pa­ra­ten im Gan­ge. Die Ap­pa­ra­te wur­den nur fall­wei­se von­ein­an­der ge­trennt, da­mit die Zu­schau­er und die Tän­zer, die von ei­nem zum an­de­ren gin­gen, je­de der Sze­nen so­fort als Gan­zes er­fas­sen konn­ten. Die­se Er­kennt­nis ver­mit­telt ei­nem der Zeit­schirm.
    Das ist es auch, was ich an der Ge­schich­te so heiß lie­be. Sie ist nicht ver­gan­gen; sie läuft wei­ter. Kleo­pa­tra liegt für im­mer in den schweiß­nas­sen Ar­men von An­to­ni­us. So­kra­tes nimmt ewig­lich sei­nen Schier­lings­be­cher. Man braucht nur den rich­ti­gen Zeit­schirm oder den rich­ti­gen Tanz zu be­ob­ach­ten.
    Die meis­ten Tän­zer wa­ren »Ama­teu­re« – ein ziem­lich nichts­sa­gen­der Be­griff, wo doch ein je­der sei­ne Rol­le so oft wie mög­lich tanzt. Be­ob­ach­tend
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