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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3
Autoren: Nancy Holder
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verheerend werden.«
    Und das ist noch milde ausgedrückt, dachte er.
Wenn sie noch lebte, wäre ihr einziges Ziel - ihre Mission sozusagen -, Rache an der Jägerin zu nehmen.
    »Wieder mal«, mahnte Xander, »machen Sie so viele Worte. Können Sie nicht einfach sagen, dass wir in Schwierigkeiten sind?«
    Giles hatte im Umgang mit Xander schmerzhaft erfahren müssen, wie wertvoll Geduld war. Insgeheim dankte er ihm nun für eine weitere Lektion, während er laut sagte: »Geh in deine Klasse, Xander.«
    »Schon weg.« Xander stand auf und wandte sich zum Gehen. Dann blickte er noch einmal zurück. »Man beachte den sparsamen Satzbau: >Schon weg.< Ganz einfach. Und direkt.«
    Und er machte sich davon.
    Buffy erhob sich ebenfalls. »Vielleicht sollte ich mich auch auf den Weg machen.«
    Auch Giles stand auf. Unter einem Anschein von Sorglosigkeit sagte er: »Mach dir nicht unnötig Sorgen, Buffy. Ich bin sicher, es ist nichts.«
    »Ich weiß.« Sie gab sich Mühe, weniger besorgt auszusehen. »Die Jägerin könnte sich ruhig etwas mehr zusammenreißen. Aber es geht um Angel - manchmal könnte ich einfach vor Angst aus rasten.«
    Giles sah ihr lächelnd nach. Nun begann ihr ganz normaler Schultag. Sein Arbeitstag als Wächter hingegen hatte längst angefangen. Während er dastand und sein Lächeln verschwand, hoffte er inständig, dass Buffys Traum kein Vorzeichen war.
    Und doch kann ich mir nicht sicher sein. Gott steh uns bei, wenn das Ungeheuer immer noch am Leben sein sollte.
    Dalton, der schüchterne, aber loyale Chronist der Vampire, gelangte zur Fabrik und trat mit einer Eisenkiste unter dem Arm in den verschwenderisch geschmückten, von Kerzenlicht erhellten Raum. Sein früherer Führer, den man den Gesalbten nannte, hatte die einheimischen Vampire zu diesem Versteck gebracht, nachdem der Meister gestorben war. Doch diese Zeiten waren längst vergangen, auch der Gesalbte weilte nicht mehr unter den lebenden Untoten.
    Dalton rief in die Dunkelheit: »Ich habe das Paket.«
    Eine gebieterische Stimme antwortete ihm. Sie klang ein wenig angekränkelt. »Leg es einfach auf den Tisch. Zu den anderen Geschenken.«
    Mit müdem Gesicht kurvte Spike, Daltons Boss, in seinem Rollstuhl in den Raum. Spike war es, der den Gesalbten getötet, von seinem Ehrensitz gezerrt und in einen Käfig gesperrt hatte. Diesen Käfig ließ er durch das Dach der Fabrik hieven und der Sonne aussetzen. Der kleinwüchsige, aber unglaublich mächtige Vampir war zu Asche verbrannt.
    Nun aber hatte es auch Spike böse erwischt. Während er in einer alten Kirche versucht hatte, Drusilla zu heilen, war er von zwei Jägerinnen und diesem Überläufer Angel angegriffen worden. Ein paar Menschen waren auch dabei gewesen, aber die zählten in Daltons
    Augen nicht. Menschen waren lebende Blutkonserven, ansonsten ziemlich überflüssig.
    Spike war totenblass und hatte schreckliche Brandnarben davongetragen. Es war ein Wunder, dass er noch am Leben war - ein Beweis für seine Kraft.
    Als Dalton gehorsam auf den Tisch zuging, tauchte Drusilla hinter dem Rollstuhl auf. Sie war in ein rotes ärmelloses Kleid gehüllt und vibrierte vor Energie. Spikes Opfer war nicht umsonst gewesen. Seine Geliebte war erfolgreich geheilt worden, und nun waren ihre Rollen vertauscht - Drusilla kümmerte sich jetzt um ihren gebrechlichen Liebhaber.
    »Bist du wirklich dazu entschlossen, Liebling?«, fragte Spike Drusilla mit müder Stimme. »Möchtest du nicht lieber deine Party in Wien feiern?«
    Dalton, der absolut nicht lauschen wollte, stellte seine Kiste neben zwei ähnlich aussehende Kisten. Zwei Vampire schmückten den Raum für die Party, einer von ihnen flocht rote Blumen in die Rücklehnen hoher, alter Stühle.
    »Aber die Einladungen sind doch schon verschickt«, schmollte Drusilla.
    Spike sah ziemlich frustriert aus; er konnte Drusilla nie etwas abschlagen. Obwohl es manchmal schwierig war zu erkennen, was nur eine flüchtige Laune war, und was sie wirklich haben wollte.
    »Ja, aber ich muss sagen, dass ich von diesem Ort genug habe. Nichts läuft so, wie es eigentlich laufen sollte.«
    Ein wahreres Wort wurde nie gesprochen, dachte Dalton bedrückt. Sein Boss sah furchtbar aus. Stark und kräftig war er vor der Schlacht mit den Jägerinnen in der Kirche gewesen - und nun als Häufchen Elend an den Rollstuhl gefesselt.
    Liebevoll legte Drusilla Spike die Arme um den Hals. »Meine Feiern sind doch immer wunderschön. Weißt du noch, wie es in Spanien war, Spike?« Mit
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