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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten
Autoren: Jason Dark
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war hell. Als hätte sich etwas Mondlicht in diesem Waldstück verloren, wobei es von der Dunkelheit nicht aufgesaugt worden war.
    Was war das?
    Normal war es nicht. Es bewegte sich von der übrigen Umgebung abgegrenzt. Völlig ohne fremde Hilfe.
    Und doch war es keine Einbildung. Da steckte einfach mehr dahinter, und das wollte Sarah Goldwyn herausfinden. Deshalb blieb sie auch stehen, um das Wesen unter Kontrolle zu halten.
    Es glitt durch den Wald. Es war durchscheinend und doch auf irgendeine Art und Weise fest. So genau war es auch für Lady Sarah nicht zu erkennen, aber sie machte sich Gedanken über diese Erscheinung und suchte nach einer Erklärung.
    Ein Mischwesen, das sich in einem Zwischenstadium befand? Noch, mußte man sagen, denn zwischen den Bäumen erkannte sie schon, daß sich dieses seltsame Ding immer mehr verwandelte.
    Es nahm eine menschliche Gestalt an. Die Umrisse eines Körpers hatten sich bereits geformt, nur war es noch nicht in der Lage, sich in das zurückzuverwandeln, was dafür vorgesehen war.
    Es kämpfte mit sich und den äußeren Einflüssen, und dabei zog es sich immer weiter zurück.
    Der Wald war dunkel, der Wald war wie ein gewaltiger und finsterer Tunnel, der auch das Wesen verschluckte.
    Zurück blieb Lady Sarah.
    Nur allmählich kam sie zu sich und mußte sich eingestehen, daß die Rätsel nicht kleiner geworden waren…
    ***
    Der Zombie lag auf dem Boden. Das Gesicht war in die kalte und feuchte Erde gedrückt. Ein Mensch hätte keine Luft mehr bekommen, doch für einen Untoten spielte das keine Rolle. Er brauchte nicht zu atmen, nicht zu essen, und nicht zu trinken, denn er lebte nicht mehr, er existierte nur noch, und damit war alles über die seelenlose Hülle gesagt.
    Das frische, dampfende Fleisch war ihm entkommen. Er hatte alles darangesetzt, aber seinen dumpfen Trieb nicht befriedigen können.
    Trotzdem ging es für ihn weiter, das nahm er nicht bewußt wahr, das entstand eben aus dem in ihm steckenden Trieb.
    Und so stand er auf.
    Zackig, abgehackt, nicht zu vergleichen mit einem Menschen. Er kam zuerst auf die Knie, wobei er noch schwankte, bis ein Ruck durch die Gestalt ging und das Wesen die Kraft bekam, sich aufzurichten.
    Es stand.
    Es bewegte sich leicht, aber die Schwankungen machten ihm nichts aus, denn es wollte über den Friedhof schauen und das Fleisch suchen.
    Er sah es nicht. Er roch es nicht. Seine auf Mord getrimmten Sinne nahmen nichts wahr.
    Nur der Hunger blieb…
    Als alter Mensch war Albert Sackett nicht gefährlich gewesen. Ein harmloser Opa, doch jetzt, nach der Verwandlung, sah es anders aus.
    Da war er zu einer Bestie geworden, die nichts anderes kannte, als ihren Hunger durch Menschen zu stillen. Die mußte er finden. Ein Opfer war ihm entwischt. Der Zombie nahm nicht mal die Verfolgung auf. Statt dessen drehte er sich auf der Stelle und schlug den Weg in die entgegengesetzte Richtung ein.
    Auch jetzt war es noch kein richtiges Gehen. Er schlenkerte die Beine vor und zurück, trat zwar hart auf, rutschte auch, aber er fiel nicht hin.
    Wie einst das frisch erwachte Frankenstein-Monster, so bewegte er sich durch das flache Gelände des neuen Teils auf dem Friedhof und ging dorthin, wo die Mauer durchbrochen war.
    Aufhalten lassen würde er sich durch nichts und niemanden, und doch konnte er nicht so handeln, wie er es gern gewollt hätte, denn auch er mußte gewissen Gesetzen gehorchen.
    Der Untote ging wie jemand, der zu einem bestimmten Ziel gerufen worden war, und er ließ sich auch nicht von seinem Weg abbringen, kein Schritt nach rechts, keiner nach links, er ging nur geradeaus und legte diesen Weg mehr schlangengleich zurück, denn hin und wieder schwankte der seelenlose Körper, als wäre er von irgendwelchen Windstößen erfaßt worden. Soeben noch schaffte er es, den Mauerdurchbruch zu überwinden, dann lag die freie Strecke vor ihm.
    Links von ihm der Ort, aber nicht weit entfernt. Weiter geradeaus, wo vereinzelte Bäume in einer parkähnlichen Umgebung standen, versteckte sich ein Haus. Da wollte er hin. Da mußte er hin. Dort war seine neue Heimat. Und so ging er weiter, bis er plötzlieh jemanden sah, der sich aus der Dunkelheit und dem Schatten eines Baumstamms gelöst hatte.
    Ein Mensch - eine Frau!
    Sie hatte keine Furcht. Sie ging sogar auf das Monstrum zu, das stehenblieb, als hätte es einen Befehl von dieser menschlichen Person erhalten.
    So war es auch, und die Frau lächelte, bevor sie ihm die Hand entgegenstreckte. »Komm
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