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0992 - Bestienrummel

Titel: 0992 - Bestienrummel
Autoren: Unbekannt
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mit den Gurs befaßt. Er glaubt, daß die Echsen in einer Entwicklungsphase stecken, in der ihnen echte Intelligenz erwächst. Zweifellos haben wir solche Anzeichen beobachten können. Mountvador allein verfolgt aber die Idee mit der aufkeimenden Intelligenz. Mesenanda, unsere Instinkt Diagnostikerin, hält seine Überlegungen für einen Irrglauben. Ich übrigens auch. Jedenfalls versucht er alles, um seine Gurs vor Ihren Jagdangriffen zu schützen. Auffällig ist, daß Mountvador ziemlich genau zu dem Zeitpunkt verschwand, zu dem sein Abkommen mit Ihnen abgelaufen war. Ich will daher nicht ausschließen, daß er etwas versucht, um die Gurs zu retten."
    Callon schüttelte den Kopf. Er konnte Mountvadors Handlungsweise am wenigsten verstehen, denn er dachte nur praktisch und zweckbedingt. „Ich kann mir nichts, aber auch gar nichts vorstellen, was das sein soll. Der Angriff auf die GAVÖK-Station beweist allein schon, daß Mountvador total auf dem Holzweg ist."
    „Vielleicht ist er zu den Gurs gegangen, um mit ihnen zu verhandeln?" Karuist glaubte das selbst nicht, was er sagte.
    Doch Ath-Vrilov antwortete ihm voller Ernst: „Diese Möglichkeit dürfen wir nicht ausschließen.
    Mountvador ist von seinen Theorien so überzeugt, daß er daneben nichts anderes gelten läßt. Daher ist es durchaus möglich, daß er ein persönliches Risiko eingeht, um die Richtigkeit seiner Behauptungen zu beweisen."
    „Das ist doch idiotisch." Callon wollte dem Ara nicht glauben. „Wenn er wirklich zu den Gurs gegangen ist, brauchen wir nach ihm nicht mehr zu suchen. Dann ist er tot. Womöglich hat er nicht einmal eine Waffe mitgenommen."
    „Wir haben nur wenige Waffen in der Forschungsstation", sagte Ath-Vrilov. „Von denen fehlt keine."
    „Trotzdem sollten wir nach ihm suchen." Der Unither war nicht bereit, den Wissenschaftler einfach abzuschreiben.
    Callon nickte. „Aber wo?"
    Darauf wußte keiner eine Antwort. Ein einzelner Mann oder ein Gleiter in den schier endlosen Urwäldern des Hauptkontinents von Shourmager, das war schlimmer als eine Stecknadel im Heuhaufen.
    „Haben Sie ihn nicht über Funk erreichen können?" Callon wollte keine Möglichkeit auslassen, um einen Hinweis über Mountvadors Aufenthaltsort zu bekommen. Aber Ath-Vrilov entgegnete ihm, daß der Chef-Ara gar kein Funkgerät an Bord hatte.
    „Dann hilft nur eine großangelegte Suchaktion." Callons Schlußfolgerung war durchaus richtig. „Wir müssen alle Jagdklubs alarmieren, auch die, die auf Lettesc und Jamuc stationiert sind. Allein haben wir bis zum Einbruch der Dunkelheit keine Chance, den Verrückten zu finden."
    „Wenn keiner etwas dagegen hat", sagte Bletz, der die Gespräche aufmerksam verfolgt hatte, „so schließe ich mich dem einen Suchtrupp, den wir brauchen, an. Ich hoffe nur, daß ich dadurch mein Schiff heute abend nicht verpasse."
    Callon, Karvist und Ath-Vrilov blickten den kleinen Mann fragend an. Der fuhr gelassen fort: „Ihr müßt mich schon mitnehmen, denn ich bin der einzige, der weiß, wo die tote Hose steckt. Außerdem könnt ihr dann auf die großangelegte Suchaktion verzichten."
    Fünf Minuten später startete Callon seinen Gleiter. Zu den drei Jägern war jetzt noch Ath-Vrilov gekommen.
     
    *
     
    Der umgestürzte Baum war am unteren Ende drei Meter dick. Mountvador verbarg sich hinter dem Stamm und beobachtete konzentriert die Geschehnisse vor dem Höhleneingang. Die Laute der Gurs klangen dumpf an sein Ohr.
    Jetzt, da er in unmittelbarer Nähe der Panzerechsen war, wurde ihm erst so richtig bewußt, daß er seinen Plan nur wenig durchdacht hatte. Irgendwie hatte er stets daran geglaubt, die Gurs würden nur auf sein Erscheinen warten und ihn freudig begrüßen.
    Die Wirklichkeit sah ganz anders aus.
    Es war noch nicht ganz Mittag, da verließen die männlichen Tiere einzeln die Höhle. Sie kamen unter der herabhängenden Uferböschung hervor, witterten kurz und stürzten sich dann in die Fluten des großen Flusses. Fast ausnahmslos wählten sie die Richtung zum Karrosgo-Tal.
    Die kräftigen Tiere schwammen schnell gegen die Strömung des Wassers an. Mountvador konnte beobachten, wie sie schon nach wenigen hundert Metern den Fluß auf der Gegenseite wieder verließen. Dort begann eine Art Trampelpfad, der sich fast parallel zum Ufer durch den Urwald zog.
    Der Ara hatte den einen Translator eingeschaltet und seinen Aufnahmebereich auf die von den Gurs benutzten Laute in der Tonhöhe beschränkt. Das kleine Gerät blieb
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