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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde
Autoren: Unbekannt
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eigenen Leib erfahren?" fragte er. „Ich sah eure Schiffe sich drehen und rollen, als ihr aus dem Zwischenraum auftauchtet."
    Amtranik durchschaute den Terraner. Er selbst wußte am besten, daß der fremde Einfluß, dem seine Horde erlegen war, nichts mit den Kristallen auf Imbus zu tun hatte. Sie waren ihm zum ersten Mal auf dem Weg nach Martappon begegnet, Tausende von Lichtjahren entfernt. Dafür erinnerte er sich an die seltsam sanfte und beruhigende Aura, die vorübergehend von diesem Planeten ausgegangen war, bevor er den Befehl zur Landung gab.
    An der Geschichte mit den Kristallen mochte etwas Wahres sein - aber nicht so wie der Rothaarige ihn glauben machen wollte.
    „Wie stark ist euer Schiff bewaffnet?" verlangte er zu wissen.
    „Fast überhaupt nicht", antwortete Grador. „Es ist ein Forschungsschiff. Mehr als die Hälfte der Besatzung besteht aus Wissenschaftlern."
    Der Barbar gab ein rasselndes, knarrendes Geräusch von sich. Der Laut klang unangenehm und gefährlich.
    „Wir landen auf Imbus, Fremder. Ich will deine Kristalle sehen, und wenn sie nicht halten, was du versprichst, ist es um dich und deine Kumpane geschehen."
     
    *
     
    Über dem kleinen Arbeitstisch in Larsa Hiobs Kabine hing ein Bild, das in glühenden Farben eine bis in den letzten Winkel technisierte Landschaft darstellte, eine riesige Stadt, von der man sich leicht vorstellen konnte, daß sie die gesamte feste Oberfläche eines Planeten bedeckte. Unter dem Bild stand: Trantor, Verwaltungszentrum des Galaktischen Reiches, nach FOUNDATION, einem Roman der vorklassischen Science Fiction von Isaac Asimov, 1951.
    Larsa hatte das Bild erworben, als sie erfuhr, daß ihr nächster Auftrag sie an Bord eines Raumschiffs namens TRANTOR führen würde. Jetzt saß sie vor dem Tisch und blickte zu den kurvenreichen Türmen und den weitgeschwungenen Hochstraßen auf, den Produkten der skurrilen Phantasie eines Zeichners, der das Weltall nur von unten zu sehen bekommen hatte und seit fast 1600 Jahren nicht mehr zu den Lebenden zählte.
    Ihre Gedanken waren nicht bei der Sache. Die Aufgabe der TRANTOR war, nach Vorkommen einer gewissen Familie von Schwingquarzen, Modul-Kristalle genannt, zu suchen, die informationsverarbeitende Fähigkeiten auf hyperenergetischer Ebene besaßen. Modul-Kristalle waren erst seit kurzer Zeit bekannt. Bis jetzt besaß die galaktische Technologie noch keine ausreichenden Informationen, um zu entscheiden, ob die synthetische Herstellung der Quarze möglich war. Die TRANTOR hatte charakteristische Signale der kostbarsten Modul-Kristall-Kategorie, der Gamma-Version, empfangen und war, dieser Spur folgend, ins Girza-System vorgestoßen und auf dem zweiten Planeten der Sonne Girza, mit Eigennamen Imbus, gelandet.
    Das war die Vorgeschichte. Was danach kam, war halb Euphorie, halb Alptraum. In sechs parallel zueinander verlaufenden Tälern nahe der Nordwestecke des Äquatorialkontinents wurden massive Stränge der kostbaren Kristallsubstanz gefunden. Sie waren früher unterirdisch verlaufen, vor kurzem jedoch durch ein kosmisches Beben an die Oberfläche geschleudert worden. Larsa und ihre Mitarbeiter hatten in teilweise abenteuerlicher Detailarbeit ermittelt, daß die Quarzsubstanz in ihrer Gesamtheit ein intelligentes Wesen bildete, dessen intellektuelles Zentrum sich in einem südwärts der Täler aus der Ebene aufragenden Gebirgsstock befand. Die Terraner lernten, sich mit dem Kristallwesen zu verständigen. Das fremdartige Geschöpf, das sich unter der Identitätsbenennung Njasi verstand, hatte ein Mannschaftsmitglied der TRANTOR, einen jungen Mann namens Rubin Frekk, als Medium benützt und durch seinen Mund zu den wissenschaftlern gesprochen. Die Intelligenz war infolge des Bebens erheblich verletzt. Insbesondere hatten sich innerhalb ihrer Körpersubstanz Zellen gebildet, die sich den Wiedervereinigungsbestrebungen des zentralen Intellekis widersetzten. ImbusQuarz war im Normalzustand farblos und von diamantenem Schimmer. Die mutierten Zellen wiesen sich durch eine seegrüne Färbung aus und ähnelten Smaragden.
    In Zusammenarbeit mit den terranischen Wissenschaftlern war es Njasi schließIich gelungen, den „Quarz-Krebs" zu beseitigen und zur Einheitsform zurückzufinden. Rubin Frekk war als ständiger Kontakt in einer Höhle tief.im Innern des Bergmassivs, Raum der Bücher genannt, zurückgeblieben - gegen Larsas Willen.
    Aber es war nicht Rubin, dem ihre Gedanken während dieser kurzen Ruhepause galten, es
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