Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es schwer zu glauben, daß Jen Salik schlechthin die entscheidende Rolle bei der Lösung der Orbiter-Krise gespielt hatte. Salik war auf bisher noch ungeklärte Weise das Wissen eines Ritters der Tiefe zugeflossen. Die Orbiter gestanden ihm Ritterstatus zu und beugten sich seiner Autorität.
    „Ich sehe Ihr sorgenvolles Gesicht", erklärte er, „deshalb möchte ich gleich vorab sagen, daß ich eigentlich nur Erfreuliches zu melden habe."
    Julian Tifflor lächelte.
    „Jen, Sie sind ein Mann nach meinem Geschmack. Wie stehen die Dinge in der Anlage?"
    „Eine Anlage im herkömmlichen Sinne gibt es nicht mehr. Ich habe dafür gesorgt, daß der unheimliche Prozeß der ... der Produktion von Orbiter-Androiden nicht mehr stattfinden kann." Er grinste. „Der letzte Orbiter ist vom Band gelaufen, wenn Sie so wollen."
    „Das war ohne Zweifel ein nützlicher Schritt", sagte Julian Tifflor.
    „Ein wichtiger Bestandteil der ursprünglichen Anlage bleibt jedoch bestehen", fuhr Salik fort. „Ich spreche von dem Warnsystem, das auf die Annäherung der Horden von Garbesch anspricht. Ich weiß, es hat versagt, indem es auf die Signale des ersten Weltraumbebens hin in Tätigkeit trat. Aber vielleicht läßt sich der Fehler beheben, und dann kann es uns eines Tages wertvolle Dienste Ieisten." Sein Blick wurde düster. „Falls die wahren Horden von Garbesch doch noch einmal auftauchen."
    „Eine der Horden treibt sich jedenfalls noch in der Milchstraße herum", bemerkte Tifflor. „Synthetisch zwar, aber trotzdem gefährlich. Haben Sie mehr über die Lebenserwartung der Orbiter herausfinden können?"
    Saliks Gesicht hellte sich auf.
    „Ich weiß, das ist Ihre große Sorge. Wohin mit den Millionen und Abermillionen von Orbitern? Nur ein kleines Problem, wirklich. In zweihundert Jahren wird niemand mehr ein Wort darüber verlieren."
    „Zweihundert Jahre?"
    „Die natürIiche Lebensspanne der Orbiter."
    „Aber wenn ..."
    „Kein Wenn und kein Aber." Salik unterbrach Tifflor mit einer winkenden Geste. „Die Orbiter sind nicht fortpflanzungsfähig."
     
    3.
     
    Amtranik spürte, wie der fremde Druck von ihm wich. Aber der Prozeß war langsamer als bei den früheren Erlebnissen derselben Art.
    Soviel hatte der Führer der letzten Horde über die gefährliche Beeinfl ussung inzwischen gelernt: Sie war nur im Vakuum des Alls voll wirksam. Sie erlosch auf der Oberfläche eines atmosphäretragenden Planeten, wobei niemand wußte, ob die Masse des Planeten oder der atmosphärische Mantel der abschirmende Faktor waren. Der Einfluß wurde um so rascher und intensiver wirksam, je öfter ihm das Opfer in der Vergangenheit bereits ausgesetzt worden war.
    Jetzt gab es eine neue Erkenntnis: Nach demselben Kriterium wurde das Abklingen der Wirkung von Mal zu Mal langsamer.
    Mißmutig musterte er seine beiden Vertrauten, die beiden Anführer der Laboris, die ihm als Kerntruppe dienten. Yesevi Ath und Usilfe Eth waren geweckt worden. Sie hockten in ihren Sesseln und stierten vor sich hin.
    Sie begriffen nicht, was um sie herum vorging. Yesevi Ath hatte aufstehen wollen, das Gleichgewicht verloren und war zu Boden gestürzt. Ein Roboter hatte ihn aufgehoben und in seinen Sitz zurückbefördert. Ähnliche Vorgänge wurden von den anderen Schiffen der Flotte gemeldet. Die Orbiter, auf dem Planeten Woornar nach den sieben Grundmustern gezüchtet, jedoch mit dem Hordeninstinkt der Krieger von Garbesch ausgestattet, reagierten nach der Erweckung in derselben Weise wie Yesevi, Usilfe und die übrigen 83 Laboris.
    Es war Nacht über der weiten Küstenebene. Das Sterngewimmel des galaktischen Zentrums überzog den Himmel wie mit einem Vorhang aus Licht. Mattes, milchiges Halbdunkel lag auf dem Land und ließ Amtranik die Umrisse seiner Schiffe erkennen.
    Der Barbar von Garbesch verfluchte das Schicksal, das ihm so übel mitgespielt hatte. Nach zwölfhundert Jahrtausenden war er in den Höhlen des Hay Hayyat erwacht, als die Signale des automatischen Lebenserhaltungssystems zu verstehen gaben, daß der zweite Ansturm der Horden von Garbesch im Gange war und die Barbaren von Arpa Chai den Grad der Reife erreicht hatten, der sie befähigte, das Erbe der glorreichen Ahnen anzutreten.
    Wie war er enttäuscht worden! Es gab keinen zweiten Ansturm. Die Galaxis war in Aufruhr, weil die Anlage des verfluchten Armadan von Harpoon falschen Alarm gegeben hatte. Aber Amtranik gedachte, die Herrschaft derer von Garbesch dennoch zu errichten und die Völker der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher