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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters
Autoren: Jason Dark
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beigetreten war, stand nicht genau fest, aber er war dann einen falschen Weg gegangen und hatte sich mit einer Hexe eingelassen. Sie hatte ihm ein Kind geboren, das später zu einem Killer-Clown geworden war. Wieviel die tote Carina Sargasso gewußt hatte, war mir unbekannt, aber sie hatte auch nie mit ihrer Tochter darüber gesprochen, denn das hätte Julia mir sicherlich mitgeteilt.
    Diese Ehe mußte zu einer Hölle geworden sein. Carina war ihr schließlich entkommen, indem sie ihren Mann mit der Machete köpfte.
    Aber sie hatte vergessen, wem er früher einmal huldigte. Ich war davon überzeugt, daß die Beeinflussung durch die Hexe und auch die Macht des Dämons Baphomet ihn zu dem gemacht hatten, was er heute war.
    Ein Rest.
    Ein dämonisches und brandgefährliches Überbleibsel. Ein Schädel mit Hörnern, wie sie Baphomet aufzuweisen hatte. Menschen wenden sich leider oft genug Dämonen zu, das erleben wir immer wieder. Zu leicht ließen sie sich durch dumme Sprüche und unhaltbare Versprechungen blenden. So kam es dann immer wieder zu derartigen Vorfällen und grausamen, kaum zu verstehenden Taten.
    Jane Collins hielt sich noch immer bei Julia Sargasso auf. Allerdings stand die Detektivin jetzt. Sie schaute nicht auf die Tote, sie wollte auch die kopflose Leiche nicht sehen, sie starrte nur vor sich ihn und schüttelte hin und wieder den Kopf.
    »Es gibt ihn noch, nicht wahr?« Sie hatte Suko und mich angesprochen, aber nur ich nickte.
    »Und wo könnte er stecken?«
    »Überall«, antwortete Suko.
    Jane produzierte ein verkrampftes und verlegen wirkendes Lächeln.
    »Das ist zuwenig, Freunde. Ich glaube daran, daß er sich bereits in der Nähe aufhält.«
    »Hier im Keller?« fragte ich.
    Sie nickte.
    »Was macht dich so sicher?«
    Bevor sie eine Antwort gab, schaute sie kurz auf Julia Sargasso, die am Boden kniete und noch immer mit sich selbst beschäftigt war. Sie konnte die Tränen nicht stoppen und hielt das Gesicht hinter den Händen versteckt. Jane wollte trotzdem sicher sein, daß Julia nichts mitkriegte, und sie kam auf uns zu. »Sie, John, sie ist die letzte in diesem verdammten Drama. Sie ist noch ein Knoten im teuflischen Netzwerk. Der Schädel wird erst zufrieden sein, wenn auch sie nicht mehr lebt. Da mag der Vater früher ein noch so gutes Verhältnis zu ihr gehabt haben. Ich glaube einfach nicht daran, daß er sie am Leben lassen wird.«
    »Dann wäre sie so etwas wie ein Lockvogel«, sagte Suko.
    »Ja, so kann man es sehen.«
    »Aber ich möchte sie nicht als einen solchen einsetzen«, widersprach ich.
    »Davon hat keiner geredet. Ich denke mir nur, daß wir in ihrer Nähe bleiben sollten.«
    »Einverstanden, John.«
    Auch Suko nickte. Wie Jane und ich, so konnte auch er sich in diesem verdammten Keller einfach nicht wohlfühlen, in dem es stark nach Verwesung roch. Der Gestank hatte sich auch in unserer Kleidung festgesetzt, zumindest war ich der Meinung. Deshalb schlug ich vor, von hier so rasch wie möglich zu verschwinden.
    »Das wollte ich gerade sagen«, erklärte Jane, »ich kümmere mich um Julia.«
    Sie ging wieder zu ihr, sprach sie leise an, aber sie hatte keinen Erfolg.
    Ihr Gesichtsausdruck verriet es. »Ich denke, wir müssen sie schon wegtragen.«
    »Auch das werden wir tun«, sagte Suko.
    Er hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als Julia mit einem irren Schrei auf den Lippen in die Höhe fuhr. Jane stand noch nah bei ihr. Sie bekam einen Schlag ihrer linken Hand mit, als Julia aufsprang, einige Schritte lief, dann stehenblieb, den Mund aufriß, wobei sich ihr verweintes und verquollenes Gesicht in eine Fratze verwandelte.
    »Er ist hier!« brüllte sie. »Er ist hier! Ich spüre es. Ich weiß es genau…«
    »Ihr Vater?« rief ich.
    »Ja…!«
    Und plötzlich war er da!
    ***
    Wir alle hatten damit gerechnet, doch jetzt, als aus der Theorie Praxis wurde, waren wir schon überrascht, wie schnell es ging. Der Schädel hatte sich einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht. Bisher hatte er sich versteckt gehalten, und zwar ganz in Julias Nähe. Durch die unterschiedlich krummen und gewölbten Wände waren genügend Lücken entstanden, die auch als Versteck dienen konnten. Aus einem Spalt war er blitzartig hervorgejagt, kippte noch in der Luft nach vorn, um seine beiden mörderischen Hörner in den Rücken der Julia Sargasso zu schlagen.
    Wir standen zu weit weg, aber Julia reagierte prächtig. Sie sprang zur Seite, so wurde sie nicht voll getroffen, nur gestreift. Der Schädel
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