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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters
Autoren: Jason Dark
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Haus.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich es fühle. Da gibt es ein unsichtbares Band zwischen Mutter und Tochter. Ich weiß es genau, sie ist da, und wir müssen in das Haus hineingelangen.«
    »Da wir keinen Schlüssel besitzen, brechen wir ein.«
    »Das ist mir auch egal, Jane.«
    Die Detektivin schaute uns an. »Sollen wir?«
    Es war die einzige Möglichkeit. Wir schauten uns um und suchten nach neugierigen Nachbarn. Es waren keine zu sehen. »Okay!«
    Kaum hatte ich Suko zugenickt, als er sich um das Schloß kümmerte. Es war nicht schwer zu öffnen, würde aber Zeit in Anspruch nehmen, und so entschieden wir uns für eine andere Möglichkeit. Wir wollten ein Fenster einschlagen, das nicht durch ein Gitter gesichert war.
    Einen geeigneten Stein fanden wir sehr bald. Suko wickelte ihn in seine Jacke ein. Er brauchte nur einmal zuzuschlagen, dann war die Scheibe gesplittert. Keine Alarmanlage jaulte auf, der Krach hatte sich in Grenzen gehalten, weil der Stoff das Splittern dämpfte, und Suko schlug noch die letzten Glasecken weg, damit wir uns beim Einstieg nicht verletzten.
    Er ging voran.
    Jane folgte ihm, dann war Julia an der Reihe, die ich noch stützte und deshalb merkte, wie sehr sie zitterte. Ich fragte mich inzwischen, ob es überhaupt sinnvoll gewesen war, hier mit voller Mannschaft anzurücken.
    Aber wir waren da und würden es auch durchziehen.
    Als letzter kletterte ich in das Haus und fand mich zusammen mit den anderen in einer quadratischen Küche wieder. Der Boden war mit hellbraunen Fliesen belegt, auf denen die Glassplitter glitzerten.
    Wir verhielten uns still. Wenn jemand im Haus war, hätte er auch das Splittern hören müssen, aber wir vernahmen nichts. Keine Schritte, nicht mal das Ticken einer Uhr. Es blieb so verdammt still, was uns schon komisch vorkam.
    »Sie scheint wirklich nicht da zu sein«, flüsterte Jane.
    »Doch, Jane, sie ist da!« Julia antwortete wessentlich lauter. »Sie ist hier, ich weiß es.«
    »Und wo könnte sie sein?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber wir sollten das Haus durchsuchen. Hier steht uns noch etwas bevor. So glatt geht es nicht. Das fühle ich nicht nur, das weiß ich auch.«
    »Teilen wir uns auf?« fragte ich.
    Die anderen waren einverstanden. Ich nahm Julia unter meine Fittiche, und wir entschieden uns für die obere Etage, als wir im Flur die Treppe sahen. Suko und Jane suchten im Parterre.
    Sehr leise stiegen wir hoch. Neben mir atmete Julia heftig. Ihre Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Sie litt unter dem Streß und zugleich unter der Furcht vor der Zukunft.
    In der oberen Etage des Bungalows fanden wir uns in einem kleinen Flur wieder. Auch für Julia war das Haus fremd. Sie schaute in die Zimmer hinein, entdeckte neue Möbel, wie sie flüsternd erklärte, aber sie sah ihre Mutter nicht, obwohl einige Spuren darauf hinwiesen, daß jemand im Haus war.
    So lag auf einer Hälfte des Ehebetts ein Morgenmantel. Er schaute unter einer flüchtig hingeworfenen Jacke hervor. Schuhe standen ebenfalls im Gang. An einem Haken hing ein dunkelroter Stoffhut.
    »Sie war hier, John…«
    »Ich weiß.«
    »Aber wo ist sie jetzt?«
    Ich hob die Schultern. »Erwarten Sie von mir bitte keine Antwort, Julia. Sie waren ja so davon überzeugt, Ihre Mutter hier im Haus zu finden.«
    Sie blickte mir ins Gesicht. »Sie werden lachen, John, aber das bin ich noch immer.«
    »Was haben wir für Möglichkeiten?«
    »Den Keller«, murmelte sie und senkte dabei den Kopf. »Haben Sie nicht die Tür neben der Treppe gesehen? Sie muß in den Keller führen, das sage ich ihnen.«
    »Okay, schauen wir nach.«
    Wir machten uns wieder auf den Rückweg. Diesmal gingen wir schneller und trafen mit Jane und Suko zusammen, die ebenfalls keinen Erfolg erreicht hatten.
    »Julia meint, daß es hier noch einen Keller gibt«, sagte ich.
    »Davon haben wir auch gesprochen.« Jane ging bereits auf die entsprechende Tür zu und öffnete sie.
    Vor uns lag ein Treppe. Sie bestand aus Beton, war nicht alt, und wir schalteten das Licht ein. Am Ende der Treppe sahen wir eine weitere Tür. Hinter ihr mußte der eigentliche Keller liegen.
    Jane hatte die Tür als erste erreicht und schon die Klinke gedrückt, um sich freie Bahn zu verschaffen.
    Wir hörten sie fluchen.
    »Was ist?« fragte Suko.
    »Da klemmt was.«
    »Die Tür?«
    »Nein, dahinter. Irgendein Hindernis scheint sie zu sperren.«
    »Moment mal.« Suko war schnell bei ihr. Julia und ich hielten uns zurück. Wir alle hörten den
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