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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen
Autoren: Larry Brent
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Geschwollen und verkrustetes Blut...
    Der PSA-Agent
sah sich um. Ein kahles Kellergewölbe war zum Operationssaal umfunktioniert
worden.
    An der
Schmalseite der Wand stand eine Art weißlackierter Schreibtisch. Darin befanden
sich mehrere Schubladen. Hier lagen Papiere und Listen, die sein Interesse
fanden.
    Er stieß auf
zahlreiche Namen, die fein säuberlich aufgeführt waren. Menschen waren
registriert, die mal im Schloß gelebt hatten. Die Namen waren mit Geburts- und
Einlieferungsdatum versehen - und mit einem dritten Datum, hinter denen dicke,
schwarze Punkte gemacht waren. Hinter einiger Punkten wiederum ein schwarzes
Kreuz, das wohl den Tod der betreffenden Person symbolisierte.
    Nachdenklich
kontrollierte Larry die Listen.
    Er zählte die
Namen und kam fast auf vierhundert.
    Unbehagen
ergriff ihn. Die Liste schien eine wichtige Bedeutung zu haben. Eine Ahnung
stieg in ihm auf ...
    Er
durchsuchte auch die anderen Schubladen. In einer lag eine Taschenlampe, die
sogar funktionierte.
    Larrys Augen
wurden schmal.
    Wenn hier
eine Taschenlampe lag, dann erfüllte sie einen Zweck. Es war nicht seine
Taschenlampe. Sie war sehr groß und lag schwer in der Hand. In der Schublade
befanden sich mehrere frische Batterien, was darauf schließen ließ, daß diese
Lampe des öfteren benutzt wurde, wo eben kein Licht anzuzünden war. Als
Ersatzbeleuchtung für den Operationssaal eignete sie sich allerdings nicht.
    Larry blickte
sich um. Wohin führte da vorn die Eisentür? War sie das Verbindungsstück zu
einem anderen Raum im Gewölbe, das er nicht kannte?
    Oder: Gab es
einen anderen Weg, der aus diesem Keller führte?
    Darauf
konzentrierte er sich. Er untersuchte eingehend die Wände und klopfte sie ab
auf der Suche nach einer eventuell vorhandenen Geheimtür. In diesen alten
Gewölben war alles möglich.
    Und er fand
eine Tür!
    Aber nicht in
der Wand, sondern im Boden! Direkt an der Stelle, wo der Operationstisch stand!
Den mußte er wegschieben.
    Ein Teppich
lag dort. Das war Brent gleich zu Anfang aufgefallen, aber er hatte sich nicht
eingehender damit beschäftigt.
    Unter dem
Teppich befand sich eine Falltür.
    Sie ließ sich
ohne besondere Anstrengung zur Seite heben. Ein quadratischer Schacht führte in
eine muffige, dunkle Tiefe.
    Ein Fluchtweg?
    Möglich...
    X-RAY-3
wollte es genau wissen.
    Larry stieg
nach unten, den Strahl der Taschenlampe vor sich herführend.
    Er kam in ein
tiefer liegendes Gewölbe.
    Es war eine
Gruft.
    Mehrere
Steinsarkophage standen herum. Jeder einzelne Sarg war mit einer schweren
Grabplatte versehen.
    Darauf waren
Namen eingemeißelt. Die Namen und Sterbedaten der Ahnen des heutigen Lord Billerbroke .
    Vier
Generationen hatten hier ihre Ruhestätte gefunden.
    Die letzte
Bestattung war vor einem Jahrzehnt erfolgt. Der Sarkophag war der größte und
schönste und sauberste. Kein Staubkörnchen lag darauf. Die Marmorfläche schien
von jemand geputzt und poliert zu werden. In diesem prächtigen Sarkophag lag
der Aufschrift nach Henry Burton Billerbroke , der
Bruder des Lord.
    Henry Burton Billerbroke mußte ein besonderer Mensch gewesen sein, daß
man ihm nach seinem Tod eine solch gewaltige Grabstätte geschaffen hatte. Der
Sarkophag war mehr als doppelt so groß wie die anderen.
    Auf der
blankpolierten Platte war ein Spruch eingemeißelt.
    Um ihn lesen
zu können, richtete Larry den Strahl der starken Taschenlampe auf die
Buchstabenreihe.
    Meinem
geliebten Bruder Henry, der...
    Weiter konnte
er nicht lesen, denn es passierte etwas ...
    Larry Brent
stellte gerade fest, daß die tief eingegrabenen Buchstaben seltsam glitzerten,
als wären Silberfäden in den Marmor eingelassen, als er auch schon die
Überraschung erlebte.
    Die schwere
Steinplatte über dem Sarkophag bewegte sich und schwang lautlos und langsam
herum.
     
    ●
     
    Der
Amerikaner begriff sofort, was hier geschah.
    Die
Silberfäden, die nur im direkten Licht sichtbar wurden, waren nichts anderes
als Fotozellen.
    Ein neuer,
geheimer Eingang in eine noch tiefer liegende Etage des Gewölbes?
    Es sah ganz
so aus.
    Larry machte
die Probe aufs Exempel. Als er den Lichtstrahl zur Seite führte, hörte die
Gleitbewegung der schweren Abdeckplatte sofort auf.
    Wieder hinleuchtend , begann die Bewegung von neuem. Sie hörte von
selbst auf, als der Sarkophag völlig frei vor ihm lag.
    Und der
Überraschungen war kein Ende: Ein Toter lag im Sarg.
    Er war auf
rotem Samt gebettet. Die Hände waren ihm auf der Brust gefaltet, das
einbalsamierte
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