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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff, das über den Wolken flog und mit einer Energiekanone auf sie geschossen hatte. Er spürte, wie ihm schwach in~den Knien wurde. Mit aller Kraft kämpfte er gegen eine aufkommende Panik, denn er wußte, daß .er die Orbiter nicht mehr halten konnte, sobald der erste von ihnen in Richtung Hangar flüchtete.
    Vor Unsicherheit und Furcht bebend, wartete.er auf den nächsten Blitz, währen er zugleich nach beruhigenden Worten für seine Zuhörer suchte. Ihm fiel jedoch nicht ein, was er sagen mußte.
    Wiederum zuckte ein Blitz herab, und jetzt sah Karny Halker ganz deutlich, daß es kein Energiestrahl aus der Kanone eines Raumschiffes sein konnte, da er nicht gebündelt und geradlinig verlief.
    „Es ist ein Naturphänomen!" brüllte er, einem plötzlichen Gedanken folgend. „Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Das wird bald vorbei sein."
    Er erinnerte sich daran, daß viele der versammelten Orbiter eine Aus. bildung als Raumfahrer genossen hatten. Sie mußten wissen, wie sie sich bei der Landung auf einem Planeten zu verhalten hatten, wenn das Raumschiff dabei ein Schlechtwettergebiet zu durchfliegen hatte. Er wollte gerade nach diesen Orbitern rufen und sie auffordern, zu ihm auf den Hügel zu kommen, als ein Blitz in die Menge fuhr und mehrere Orbiter tot zu Boden stürzten.
    Karny Halker verlor die Kontrolle über sich. Er flüchtete vom Hügel in die Menge hinein. Diese reagierte panikartig und wandte sich dabei ebenfalls zur Flucht. Die Orbiter rannten, so schnell sie konnten, auf den Hangar zu.
    Karny Halker fing sich als erster.
    Er erkannte, daß es zu einem totalen Zusammenbruch der Ordnung kommen mußte, sobald die Fliehenden die Treppe erreichten, die in den Hangar führte. Sie konnten nicht alle zugleich die Stufen hinablaufen.
    Er stemmte sich gegen die Flut der Orbiter und versuchte, sie aufzuhalten. Da er dabei jedoch in erster Linie körperliche Kräfte einsetzte, konnte er nicht verhindern, daß er überrannt wurde.
    Für Sekunden schien es, als würden die Orbiter ihn zu Tode trampeln. Entsetzt streckte er ihnen die Hände entgegen. In seiner Angst und in seinem Schrecken dachte er nur noch daran, daß sie an ihm vorbeirennen sollten.
    Die Wirkung seiner Gedanken auf die Orbiter war verblüffend. Er sah, daß die Männer und Frauen links und rechts an ihm vorbeistürmten, als würde die Menge durch eine unsichtbare Kraft aufgespalten. Er kniete im Schlamm und richtete sich erst auf, als die meisten an ihm vorbeigelaufen waren.
    Dann blickte er hinter den Flüchtenden her. Die Arme baumelten kraftlos an seiner Seite. Er hatte das Gefühl, die Schlimmste Niederlage seines Lebens erlitten zu haben. Eben noch hatte er geglaubt, die Menge im Griff zu haben. Jetzt war sie ihm entglitten, und es schien, als sei er ihr ferner als je zuvor.
    „Du bist gescheitert", sagte er. „Du bist kläglich gescheitert. Es ist so gekommen, wie Lenoy befürchtet hat."
    Er sah, daß die Menge sich am. Hangar staute. Es schien kein Vorwärts mehr zu geben.
    Da er sehen wollte, was passiert war, lief er auf den Hangar zu, schlug dabei jedoch einen Bogen, so daß er sein Ziel nicht dort erreichte, wo sich die Männer und Frauen zusammendrängten, sondern der Treppe gegenüber.
    Der Hangar war bis in den letzten Winkel mit Orbitern gefüllt, doch -die Menge konnte nicht abfließen, da dasTor zur Anlage verschlossen war. Mehrere Tobbon-Typen standen davor und hämmerten mit den Fäusten dagegen, erreichten jedoch nichts.
    Jetzt erst fiel Karny Halker auf, daß es kaum noch regnete. Er blickte zu den schnell dahinziehenden Wolken hoch. Sie sahen nun nicht mehr so düster und drohend aus wie zuvor. Aus der Ferne ertönte leises Donnergrollen, und hin und wieder erhellte ein Blitz dieLandschaft, doch gefährdet war nun niemand mehr durch das Unwetter.
    Der Kommandant schöpfte neue Hoffnung.
    Er stand auf der Mauer am Rand des Hangars und wartete ab. Die Orbiter im Hangar und an der Treppe hatten bis zu diesem Zeitpunkt wild durcheinander geschrien, doch wurden sie jetzt auf ihn aufmerksam und mahnten sich gegenseitig zur Ruhe.
    Karny Halker lachte dröhnend.
    „Das war das aufregendste Abenteuer meines Lebens", brüllte er und lachte erneut, so daß er sich die Seiten halten mußte.
    Die Orbiter stimmten in das Gelächter ein. Vergessen waren die Angst und das Entsetzen, das sie vor Minuten noch beherrscht hatte.
    „Geht an die Arbeit!" befahl der Kommandant, als .es wieder ruhig wurde. „Wir geben nicht auf.
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