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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau
Autoren: Jason Dark
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es weiterging, weitergehen mußte, denn Celia stand noch immer unter diesem Einfluß.
    Der Begriff Magnet schoß Grit durch den Kopf. Ja, die Tochter war magnetisch oder zu einem Magneten geworden. Und ein Magnet zieht nun mal Eisen an.
    Auch Bestecke!
    Sie hielt nichts mehr in ihrer Schublade. Plötzlich wurden sie wie von einem gewaltigen Sturmwind erfaßt. Zwar klapperten sie noch gegeneinander, aber sie blieben nicht mehr in ihren angestammten Fächern liegen. Sie machten sich selbständig, oder sie reagierten auf den menschlichen Magneten.
    Ohne dagegen etwas unternehmen zu können, mußte Grit Wayne zuschauen, wie die Gegenstände schwebend die Schublade verließen…
    ***
    Es waren Momente für Grit Wayne, die sie nie in ihrem Leben erlebt und mit denen sie auch nicht gerechnet hatte. Einfach unvorstellbar und unglaublich, was da ablief.
    Messer, Gabel und Löffel tanzten durch die Luft, klirrten gegeneinander.
    Auch die schweren Messer waren von dieser Kraft erfaßt worden und hatten die Schublade verlassen.
    Messer mit harten, scharfen und auch spitzen Klingen, die zu gefährlichen Waffen werden konnten - und auch zu tödlichen.
    Das war der Frau längst bewußt geworden, und sie wußte auch, daß sie versuchen mußte, dieses tödliche Unheil zu stoppen. Sie selbst schaffte es nicht, nur ihre Tochter war in der Lage, für eine Veränderung zu sorgen.
    »Celiaaa!« Sie brüllte den Namen so kraftvoll, daß es ihr schon in der Kehle schmerzte.
    Aber Celia reagierte nicht.
    Sie stand weiterhin auf derselben Stelle. Nur der Ausdruck in ihrem Gesicht hatte sich verändert. Er wirkte nicht mehr so verbittert. Auf eine gewisse Art und Weise war er sogar strahlend geworden. Der Mund zeigte jetzt kein Grinsen mehr, sondern ein Lächeln, was Grit Wayne erst recht nicht begriff.
    Die Augen ihrer Tochter waren zu kalten Kugeln geworden. Da gab es kein Gefühl mehr, die Pupillen schienen aus Metall zu bestehen, und noch immer tanzten die gefährlichen Bestecke in der Luft.
    Sie drehten sich auch. Messer prallten gegen Gabeln und klirrten.
    Das alles war unwahrscheinlich und nicht lebensbedrohend, doch es konnte sich ändern.
    Und es änderte sich.
    Die Messer und Gabeln drehten sich zuerst. Auch die schweren, mörderischen. Plötzlich zeigten sie mit den Spitzen auf die beiden Frauen.
    Grit wußte, was das bedeutete. In diesem Moment spürte sie die kalte Knochenklaue des Todes über ihre Wange streifen.
    Ein Zeichen.
    Denn plötzlich flogen die Messer vor!
    ***
    Es war alles nicht zu begreifen. Es war wie bei einem Menschen, der in einem schrecklichen Alptraum gefangen ist, aber Grit Wayne erlebte keinen Traum, sie durchlitt diese furchtbare Wahrheit und wußte, daß sie zumindest mit einem Bein schon im Grab stand, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Die Messer würden sie treffen, daran gab es nichts zu rütteln. Sie würden in ihren Kopf hineinjagen und auch den Körper nicht verschonen.
    Die Schultern, die Brust, die Beine, nichts ließen sie aus, und das während einer winzigen Zeitspanne.
    Daß Grit sich auf dem Boden wiederfand, begriff sie nicht. Sie selbst konnte sich nicht daran erinnern, sich hingeworfen zu haben. Es mußte wohl der Überlebenswille gewesen sein, der sie so hatte handeln lassen, und sie blieb auch nicht auf der Stelle liegen, sondern rollte sich zur Seite, danach auf den Rücken, weil sie die verdammten Bestecke nicht aus den Augen lassen wollte.
    Die Frau dachte nicht mehr, sie schaute nur. Und was sie sah, ließ sie beinahe an ihrem Verstand zweifeln, aber auch darüber machte sie sich keine Sorgen, denn die anderen, so unwahrscheinlichen Vorgänge waren viel wichtiger.
    In deren Mittelpunkt stand ihre Tochter!
    Celia schienen die umherfliegenden Bestecke und gefährlichen Messer nichts auszumachen. Sie wirkte eher wie eine Person, die sich darauf freute und die Gegenstände regelrecht erwartete.
    Ja, Celia war zu einem menschlichen Magneten geworden. Sie zog das Metall an, und für die Bestecke gab es einfach keinen anderen Weg.
    Messer, Gabel und Löffel drehten sich auf dem Weg zu Celia und prallten gegen ihren Körper.
    Kein Messer rammte in sie hinein, keine Gabel verletzte diese ungewöhnliche Frau. Die Gegenstände drehten sich zuvor in der Luft und prallten mit den Längsseiten gegen Celia, die nichts dagegen tat oder auch nichts tun konnte. Sie stand einfach nur da und wartete in aller Ruhe ab, wie es schien.
    Ihre Mutter verstand die Welt nicht mehr. Auf dem Boden liegend beobachtete
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