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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst
Autoren: Anika Klüver
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vergilbten Untergrund. Sie schienen sich regelrecht in das Papier einzubrennen. Nach einer Weile ließ das Glühen nach, und die nun dunkelroten Buchstaben prangten auf dem Pergament, als wäre es nie anders gewesen. Es war dieselbe Sprache, in der auch die Schrift in den Katakomben erschienen war.
    »Anfang und Ende sind eins. Erwartet den Beginn einer neuen Zeit. Nur wenig liegt zwischen Triumph und Untergang«, las Zamorra die Worte laut vor.
    Na toll, dachte er. Das hilft mir ja wirklich ungemein weiter. Aber wenigstens hatte sein Ausflug in die Kuppel der Herrscher zu irgendeinem Ergebnis geführt. Auch wenn er jetzt vielleicht noch nicht wusste, was er damit anfangen sollte, mochte sich ihm die Bedeutung dieses Spruches irgendwann erschließen. Vielleicht konnte Mysati ja etwas damit anfangen, oder aber die Symbole im Château würden irgendwie darauf reagieren. Immerhin waren diese Zeichen hier auch erst erschienen, nachdem Zamorra den ersten Spruch rezitiert hatte. Auf jeden Fall hatten sie jetzt ein neues Puzzlestück, das es an der richtigen Stelle einzufügen galt.
    Und bei Tendyke Industries wartet ein weiteres dieser Puzzlestücke auf mich, erinnerte er sich. Nun musste er nur noch ohne weitere Zwischenfälle aus der Kuppel der Herrscher herauskommen, damit Lakir ihn zurück zur Erde bringen konnte. Von Corpus Christi aus konnte er dann mit Robert Tendykes Jet direkt weiter nach El Paso fliegen.
    Zamorra bedankte sich beim Autor, der sich letztendlich doch noch als hilfreich erwiesen hatte, hoffte aber insgeheim, ihn nicht so bald Wiedersehen zu müssen. Dann faltete er das Papier mit den Schriftzeichen vorsichtig wieder zusammen und verstaute es sicher in der Innentasche seines Anzugs.
    »Und wie komme ich hier jetzt am schnellsten wieder raus?«, fragte er.
    Der Autor deutete wortlos auf ein Bücherregal über dem ein Schild mit der Aufschrift Ausgang prangte.
    »Das hätte ich mir ja denken können«, murmelte der Professor. Dann trat er in das Regal hinein und durch es hindurch - und hoffte, auf der anderen Seite an der richtigen Stelle wieder herauszukommen.
    ***
    Tendyke Industries
    »Schutz und Verderben, Leben und Tod«, murmelte Valentin Kobylanski nachdenklich. »Was könnte damit gemeint sein?«
    »Wahrscheinlich genau das, was die Worte aussagen«, meinte Aartje Vaneiden. »Der Zusammenhang ist das Entscheidende.«
    »Das verrät uns aber auch nichts über den Inhalt der Kassette«, warf Vinca ein.
    Artimus van Zant musterte die Runde, zu der nun auch Ted Ewigk und Mysati gehörten, die immer noch über Visofon zugeschaltet waren. Alle wirkten müde und frustriert. Weder Technologie noch Magie noch die sprachlichen Kenntnisse einer Herrscherin hatten sie in der »Mission Blinder Wächter« wirklich weitergebracht. Sie hatten es zwar geschafft, dass Schriftzeichen auf der Kassette erschienen waren, aber letztlich standen sie immer noch ganz am Anfang.
    Am Anfang, wiederholte Artimus in Gedanken. Womöglich war das die Lösung.
    »Vielleicht sollten wir noch mal zu den Wurzeln zurückkehren«, schlug er den anderen vor.
    »Was meinst du damit?«, wollte Nicole Duval wissen.
    »Zuerst haben wir versucht, den Inhalt der Kiste mittels Technologie zu bestimmen. Das hat nicht funktioniert, aber mittlerweile haben sich die Umstände geändert.«
    »Du meinst die Schriftzeichen«, vermutete Vinca.
    »Ganz genau. Etwas an der Kiste hat sich verändert. Eventuell hat sich damit auch ihre physikalische Struktur verändert, sodass es uns jetzt möglich ist, einen Blick auf das Innere zu werfen. Ich denke, wir sollten es noch mal mit dem Holoscanner probieren.«
    Die anderen wirkten skeptisch.
    »Wenn ihr stattdessen lieber tatenlos herumsitzen wollt…«
    »Schon gut«, sagte Vaneiden. »Valentin und ich kümmern uns drum.« Sie nickte dem Polen zu, und die beiden Experten für Alientechnologie verschwanden mit dem Behälter, in dem sich der nach dem ersten Versuch wieder eingepackte Holoscanner befand, im Nebenraum.
    Im gleichen Moment wurde durch ein schrilles Signal ein Besucher angekündigt. »Das ist bestimmt Zamorra«, entfuhr es Nicole, und tatsächlich trat kurz darauf der Professor durch die Sicherheitstür. Nicole sprang sofort auf, um ihn zu umarmen. Ihre Schmerzen schien sie so gut wie vergessen zu haben. »Schön, dich wiederzuhaben«, sagte sie.
    »Glaub mir, ich bin mindestens genauso froh, wieder hier zu sein«, erwiderte Zamorra. Nachdem Nicole ihn wieder losgelassen hatte, begrüßte er
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