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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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die positive Antwort Goonerbreks übermittelte, aber für den Hordenführer erschien diese Zeit wie eine halbe Ewigkeit.
    Seine Laboris litten stärker als je zuvor unter den Auswirkungen des unbekannten Einflusses. Amtranik mußte einsehen, daß er mit dieser Mannschaft bestenfalls noch ein kurzes Linearmanöver bis in die unmittelbare Nähe eines Planeten durchführen konnte, niemals aber eine weiche Landung.
    In seiner Not programmierte er dreiundzwanzig seiner Schiffsroboter, so daß sie die wichtigsten Funktionen von Laboris übernehmen konnten. Da auch er unter Orientierungsschwierigkeiten litt, kam er nur langsam voran und war erst zur Hälfte fertig, als die Geleitschiffe der Wachflotte sich vor und neben der VAZIFAR gruppiert hatten.
    Es blieb ihm nichts weiter übrig, als Shakan um einen Aufschub zu ersuchen, obwohl das einen gewissen Autoritätsverlust bei den Orbitern bedeutete, so daß es ihm schwerfallen würde, ihnen bedingungslosen Gehorsam abzuverlangen.
    Aber wenigstens gelang es ihm, vor der Bilderfassung der Hyperfunkanlage die würdevolle Haltung zu bewahren, die die Orbiter von einem Kodebewahrer Armadans von Harpoon erwarteten.
    Ungefähr eine halbe Stunde später war die Programmierung der Roboter abgeschlossen. Sie nahmen die Plätze der wichtigsten Besatzungsmitglieder ein, dann nahm die VAZIFAR Fahrt auf.
    Shakan übermittelte die Programmierungsdaten für das kurze Linearmanöver, das die GAVRIELL rnit ihren Geleitschiffen ins System der blauen Sonne Roggyein bringen sollte, zu deren sechs Planeten die Schaltwelt Martappon gehörte.
    Die Roboter erledigten ihre neuen Aufgaben zufriedenstellend, obwohl sie ursprünglich nicht dafür vorgesehen waren, die Funktionen hochqualifizierter Raumfahrer zu erfüllen. Dennoch kam es dem Hordenführer vor, als säße er in einem Geisterschiff. Er war es nicht gewohnt, daß seine VAZIFAR nicht von Garbeschianern aus Fleisch und Blut beherrscht wurde.
    Statt dessen mußten Medoroboter die Laboris unter Kurzzeitdrogen setzen, damit sie in ihrer Verwirrung keine Fehlschaltungen vornahmen und sich vor allem nicht gegen die Übernahme ihrer Funktionen durch Roboter auflenten.
    Als das Schiff in den Normalraum zuruckfiel, sah Amtranik die Sonne Roggyein zum erstenmal aus der Nähe - und ebenfalls zum erstenmal registrierten die Ortungsgeräte die sechs Planeten dieser Sonne: Karleppon, Woornar, Krudall, Martappon, Misoor und Huurgin.
    Vor 1,2 Millionen Jahren, als er in den Besitz der Daten aller Anlagesysteme Armadans von Harpoon gelangt war, hatte er sich vorgestellt, welches Triumphgefühl er empfinden würde, wenn es ihm je gelänge, mit seinem Flaggschiff in eines dieser Sonnensysteme einzufliegen.
    Doch obwohl sich dieser Wunsch erfüllt hatte, verspürte er keinen Triumph, denn beim derzeitigen Zustand der Besatzung war die VAZIFAR kein Machtinstrument, sondern nur ein schlichtes Beförderungsmittel.
    „Shakan ruft Keijder!" ertönte es aus den Lautsprechern der Hyperfunkanlage. „Schaltmeister Goonerbrek wünscht dich zu sprechen, Kodebewahrer! „ „Ich bin bereit", erwiderte Amtranik und bemühte sich um eine stolze Haltung.
    Auf dem Bildschirm der Hyperfunkanlage erlosch das Abbild Shakans und machte einem Computersymbol Platz. Als es ebenfalls erlosch, erschien das Abbild eines hochgewachsenen männlichen Humanoiden mit schmalem Schädel, hoher Stirn, rotblondem dichtgelockten Haar, einer schmaIrückigen Nase .und dunklen Augen, deren Blick Intelligenz verriet. Er sah eher nach einem Terraner aus als Shakan.
    „Ich bin Goonerbrek, Schaltmeister von Martappon", sagte der Orbiter. „Im Namen aller Orbiter von Martappon grüße ich dich, Kodebewahrer Keijder. Wie ich erfuhr, gibt es Schwierigkeiten an Bord deines Schiffes?"
    Amtranik hörte die Worte des Schaltmeisters nur undeutlich. Er hatte plötzlich das Gefühl, als sähe er nicht auf einen Bildschirm, sondern in die Öffnung einer Höhle, in der seltsam bizarre Schatten wogten.
    Mit aller Willenskraft zwang er sich, die Halluzination zu ignorieren und nicht zu vergessen, mit wem er sprach und wie er auftreten mußte.
    Nachdem er herablassend mit dem Zangengebiß geknackt hatte, erwiderte er: „Es handelt sich um vorübergehende Nachwirkungen eines Erwekkungsschocks, Goonerbrek, so daß du dir keine Sorgen machen mußt. Am besten schickst du mir einen Peilstrahl, auf dem die GAVRIELL sicher landen kann.
    Es wird Zeit, daß ich darangehe, meinen Auftrag auszuführen."
    Entsetzt merkte er,
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