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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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daß er beinahe VAZIFAR statt GAVRIEL1 gesagt hatte. Es wurde auch für ihn höchste Zeit, daß er dem Einflußgebiet der unbekannten Einwirkung entkam. Wenn er sich verriet, würden die Orbiter kompromißlos zuschlagen. Niemals wurden sie zulassen, daß ein Unbefugter oder gar ein Feind weiterlebte, der ihr größtes Geheimnis kannte. Das Vermächtnis des Armadan von Harpoon war ihnen heilig.
    „Ich werde einen Peilstrahl senden lassen, der deine GAVRIELL zu einem Landeplatz nahe des nördlichen Pols von Martappon leitet", erklärte Goonerbrek. „Wenn du gestattest, komme ich anschließend an Bord."
    Amtranik ahnte, daß Goonerbrek sich von seiner Absicht, an Bord der GAVRIELL zu kommen, nicht abbringen lassen würde, auch wenn er sie in Form einer Bitte ausgesprochen hatte. Die Orbiter mußten entsprechend ihrer vorprogrammierten Mentalität in einem Sendboten des Ritters der Tiefe eine Art Halbgott sehen. Wenn dieser Halbgott entgegen ihrer Vorstellungen in Schwierigkeiten geriet, dann zerbröckelte logischerweise ihr Glauben in seine Unfehlbarkeit, und sie wurden vorsichtig.
    „Ich würde mich sehr darüber freuen", antwortete er deshalb.
     
    4.
     
    Zu Amtraniks Erleichterung schwächte sich die Desorientierung bereits allmählich ab, als die VAZIFAR erst die oberen Schichten der Atmosphäre von Martappon durchflog.
    Er spürte es zuerst an sich selbst, und auf seine Anfrage bestätigten die Medoroboter, daß auch die anderen Laboris anfingen, sich zu erholen. Daraufhin befahl der Hordenführer, die Kurzzeitdrogen im Kreislauf seiner Mannschaft. mit einem Gegenmittel zu neutralisieren, damit sie schnellstens wieder aktiv werden konnten.
    Anschließend fand er Zeit, sich um das zu kümmern, was die Bildschirme der Rundsichtanlage zeigten. Die Oberfläche Martappons schien aus purem Stahl zu bestehen, in die ein schachbrettartiges Muster aus künstlichen Vegetationsinseln und Bauwerken eingelassen war. Das Ganze wurde von Spiegelfeldprojektoren optisch so überlagert, daß die Bildschirme der VAZIFAR ohne die hyperschnellen, gerichteten Tasterimpulse der Ortungssysteme nur die Vegetation eines Planeten gezeigt hätten, an dem niemals Veränderungen von intelligenten Lebewesen vorgenommen worden waren.
    Amtranik forderte von der Zentralen Positronik eine Auswertung an und erfuhr dadurch, daß die hyperschnellen Taster der VAZIFAR die Spiegelfeldprojektionen nur deshalb „durchschauten", weil sich das Schiff nur zweiundzwanzig Kilometer über der Oberfläche Martappons befand. Aus dem freien Raum wäre das unmöglich gewesen, da dort die vom Planeten reflektierten Tasterimpulse vom anhaltenden „Getöse" der vielfältigen Hyperstrahlungen des galaktischen Zentrums restlos überlagert beziehungsweise verfälscht worden wären.
    Mit widerwilliger Anerkennung mußte der Hordenführer seinem uralten Gegenspieler zugestehen, daß er sich den Ort für seine Anlage mit genialer Sachkenntnis ausgewählt hatte. Ein fremdes Schiff hätte zwischen den drei Sonnen hindurchfliegen können, ohne das geringste Anzeichen dafür zu entdecken, daß es auf ihren Planeten Ballungen hochwertigster techniseher Anlagen gab, denn auch deren energetische Emissionen gingen im hyperenergetischen Orkan des galaktischen Zentrums restlos unter.
    Natürlich wären die aus Keilschiffen bestehenden riesigen Flottenverbände nicht unbemerkt geblieben, aber das war eine andere Sache, denn sie befanden sich erst im Raum, nachdem die Anlage aktiviert worden war.
    Ein fremdes und unerwünschtes Schiff würde keine Gelegenheit erhalten, eine Funkmeldung über seine Entdeckung abzusetzen.
    Ein Stöhnen lenkte Amtraniks Aufmerksamkeit auf seinen Ersten Piloten. Yesevi Ath war als erster Labori der Mannschaft aus seiner injizierten Lethargie erwacht und schien Schmerzen zu empfinden.
    „Nimm dich zusammen, Yesevi Ath!" befahl Amtranik.
    Der Befehl wirkte wie erhofft.
    Yesevi Ath zuckte zusammen, dann blickte er den Hordenführer an. In seine kugelförmigen schwarzen Augen trat ein Schimmer von Erkennen und Ehrfurcht.
    „Ich bin bereit, Amtranik", versicherte er mit dumpfer Stimme.
    „Wir waren betäubt, nicht wahr?" fragte Usilfe Eth undeutlich.
    „Durch Drogen in euren Aktionen gehemmt", erklärte der Hordenführer.
    „Was macht ein Roboter an meinem Platz?" rief Zebuvo Urth, der Erste Funker, mit wachsendem Zorn.
    „An meinem steht auch ein Roboter!" stellte Yesevi Ath fest und richtete sich in seinem Sessel auf.
    „Roboter mußten
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