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0980 - Schwerkraft-Alarm

Titel: 0980 - Schwerkraft-Alarm
Autoren: Unbekannt
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Exek mit pikierter Stimme. „Wie üblich, zogst du es vor, mich nicht wahrzunehmen."
    „Und was brabbelst du da über die Funkverbindung mit der BASIS?"
    „Beim letzten Gespräch wurde der Hyperfunk auf der Hin- und Herstrecke insgesamt dreiunddreißig Sekunden verzögert. Zur Beurteilung unserer Lage wäre es interessant, zu wissen, ob derselbe Verzögerungswert noch immer gilt oder ob er sich inzwischen verändert hat."
    Zu Lyns Charaktereigenschaftengehörte die Fähigkeit, die Richtigkeit eines Arguments auch dann zu erkennen und zu akzeptieren, wenn es von einem Menschen kam, den sie nicht leiden konnte. Lyn dachte über Hormels Einwand ein paar Sekunden nach, dann lächelte sie freundlich.
    „Du hast recht", sagte sie. „Wie ich schon immer sagte: ein blindes Huhn findet auch hin und wieder ein Ei."
    „Ein Korn", knurrte Hormel Dan.
     
    *
     
    Der zweite Funkspruch der MEMPHIS rief an Bord der BASIS beträchtliche Erregung hervor. Nicht nur hatte sich der Kreuzer während der vergangenen vier Stunden dem Mutterschiff nicht genähert, er hatte sich im Gegenteil etliche hundert Lichtjahre weiter entfernt. Die Verzögerung des Hyperfunkverkehrs war auf 48 Sekunden angewachsen. Die MEMPHIS trieb mit geringer, aber stetig zunehmender Geschwindigkeit weiter von der BASIS ab. Auch an Bord der MEMPHIS war die geheimnisvolle und unsichtbare Schwerkraftquelle inzwischen registriert worden. Aber die Daten, die der Kreuzer übermittelte, wiesen auf eine gänzlich andere Gestaltung der Materieballung hin, als man auf der BASIS bisher angenommen hatte.
    „Ich glaube nicht, daß es hier mit rechten Dingen zugeht", äußerte sich daher Payne Hamiller während einer Lagebesprechung mit Perry Rhodan und Atlan.
    „Was heißt das? Der Teufel hat die Hand im Spiel?"
    „Irgend jemand hat die Hand im Spiel. Bedenken Sie, was mit der MEMPHIS geschah. Das Schiff befand sich drei Stunden lang im Linearraum und bewegte sich dabei im Kreis."
    „Das Schiff", ergänzte Perry Rhodan, „befindet sich weitaus näher an der unbekannten Gravitationsquelle als die BASIS. Glauben Sie nicht, daß es demzufolge anderen Bedingungen unterworfen ist? Müßte dort, wo sich die MEMPHIS befindet, die Raumkrümmung nicht schon abenteuerliche Werte angenommen haben?"
    „Keinesfalls. Auf die BASIS wirkt sich die Existenz der Ballung in Form einer Beschleunigung von rund einem Hundertstel Gravo aus. Dort, wo sich die MEMPHIS ursprünglich befand, betrug die von der Ballung ausgehende Beschleunigung etwa das Siebenfache - keineswegs das, was man ein massives und raumverzerrendes Schwerefeld nennen würde."
    Der Arkonide beugte sich nach vorne.
    „Wir hören Sie, und wir glauben Ihre Zahlen. Aber Sie müssen uns sagen, worauf Sie hinauswollen."
    Payne Hamiller nickte eifrig. „Dabei bin ich ja gerade", erwiderte er auf Atlans Ermahnung. „Wenn die Materieballung in der Tat mit der gesuchten Materiequelle identisch ist, dann müssen wir uns daran erinnern, daß diese Quelle manipuliert wurde. In welcher Weise, vor wie langer Zeit, mit welcher Wirkung, das weiß niemand.
    Nyman und ich können theoretische Betrachtungen zu mehrfach degenerierten Materieballungen anstellen, wie sie in der Natur vorkommen. Aber wir können keinerlei Aussage darüber machen, wie es in der Umgebung einer Materiequelle aussieht, die von uns unbekannten Kräften in unbekannter Weise manipuliert wurde."
    Perry Rhodan sah den Wissenschaftler lange Zeit an. Dann nickte er und stand auf.
    „Es wird Zeit, daß ich mich mit Laire unterhalte."
     
    *
     
    Perry Rhodan hatte Laire in dessen Quartier angetroffen. Vorangehende Versuche, den Robot dort zu erreichen, waren erfolglos gewesen.
    „Du solltest inzwischen erkannt haben, Perry Rhodan", sagte Laire, „daß es Entwicklungen, Ereignisse, ja sogar Tatsachen gibt, die sich nicht nach deinem Erkenntnisschema richten. Deine ständige Forderung nach mehr Information mag dir normal und selbstverständlich erscheinen, anderen womöglich nicht."
    Rhodans Gesicht zeigte keine Spur von Freundlichkeit.
    „Gewisse Prinzipien der Kommunikation sind unverletzbar. Es gibt Fragen, auf die nur mit Ja oder Nein geantwortet werden kann, und wer sich weigert zu antworten, der muß sich gefallen lassen, daß man ihm Unaufrichtigkeit vorwirft. Und wenn der Fragende die Antwort Ja oder Nein erhalten hat, dann wird er sein Verhalten danach einrichten. Je nachdem, wie die Lage beschaffen ist, wird er weitere Fragen stellen müssen, und auch auf
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