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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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Schwachstelle in seiner Idee ein, als die beiden Damen entschwunden waren. »Aber ich kann nur von den bestehenden Erkenntnissen ausgehen.«
    Und das waren einige Parameter zu wenig, um zu einem konkreten Ergebnis zu gelangen, fand Rob.
    ***
    Der Durchsichtige war zufrieden. Sarn hatte sich leichter beeinflussen lassen, als der Fremde auf dieser Welt geglaubt hatte. Er hätte mit mehr Gegenwehr des Drois gerechnet. Vielleicht waren die Überraschung über den abgeschnittenen Rückweg und die Übermacht der Gegner daran Schuld gewesen, eventuell auch die sofort beginnenden Kampfhandlungen.
    Dem Durchsichtigen war es egal, ihm tat nur leid, dass Sarns Begleiter gestorben war, denn er hatte vorgesehen, dass beide Halbandroiden fliehen sollten. Er hatte den Drois eingegeben, dass sie auf keinen Fall ihre Desintegratoren benutzen durften. Im Falle des Todes ihrer Feinde wären sie nämlich nicht über die Regenbogenblumenverbindung gegangen, um eine bestimmte Person nach Karenja zu holen.
    Karenja, der einst blauweiß strahlende Planet im Reich der fünf weißen Sonnen, der wie eine Zwillingswelt der Erde wirkte, und dessen Bewohner ihn einst in einem nie zuvor von einem anderen Volk erlebten Exodus verlassen hatten. Überall stieß man auf Spuren der ehemals technisch hochstehenden Bewohner. Hin und wieder traf man auf Nachkommen, die die technischen Errungenschaften ihrer Vorfahren nicht mehr beherrschten und deren Aktivierung wie Magie auf sie wirkten.
    Der Durchsichtige zwang seine Gedanken zurück zu Sarn. Er war es gewesen, der dem Drois den Befehl Nicht zurückschauen! Flieh! und das Ziel seiner Reise eingegeben hatte. Er hatte auch die Regenbogenblumenverbindung manipuliert. Sarn musste sich mittlerweile auf dem Planeten Erde befinden, inmitten einer Regenbogenblumenkolonie, die im US-Bundesstaat Florida stand.
    So zumindest hoffte es das durchsichtige Geisteswesen.
    ***
    Der schwarze Cadillac Fleetwood Brougham glitt über die im frühen Abendrot liegende Straße, als wäre sie gar nicht da. Nichts holperte, nichts rumpelte. Nicole war begeistert, sie liebte große alte Autos, und da war der Fleetwood, von dem keine 50.000 Exemplare gebaut worden waren, mit über fünf Meter sechzig Länge genau das richtige.
    »Schicke Kiste, oder?«, fragte Monica vom Beifahrersitz aus und grinste.
    »Liest du meine Gedanken?«
    Monicas Grinsen wurde noch breiter. »Das muss ich gar nicht. Die stehen dir überdeutlich ins Gesicht geschrieben.«
    Duval seufzte. »Das glaub ich gern. Und: Ja, es ist eine schicke Kiste. Aber die ist doch nicht neu?«
    Ihre Freundin ließ nahezu zärtlich eine Hand über das Armaturenbrett vor ihrem Sitz gleiten. »Absolut nicht. Baujahr 1986, das ist einer der letzten seiner Art - der Typ wird heute gar nicht mehr produziert. Aber Robert hat ihn kürzlich erworben, und weil wir dich mögen, darfst du ihn heute mal ausfahren.« Der letzte Satz hatte nahezu kindlich geklungen.
    Nicole musste lachen. »So viel Vertrauen. Ich fühle mich geehrt. Wo genau, hast du gesagt, wartet deine Schwester auf uns?«
    Monica lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Gleich in der übernächsten Ortschaft. Sie sagte, sie wolle uns ein paar Kleider zeigen, die ihr gefallen, und unsere fachkundige Meinung einholen, bevor sie zuschlägt.«
    »Shopping-Attacke?«, fragte Nicole wissend.
    Monica seufzte. »Schon die Dritte diese Woche. Ich weiß auch nicht mehr, was in Uschi gefahren ist. Im Moment hat sie es regelrecht zum Hobby erkoren, die Boutiquen der näheren Umgebung zu plündern.«
    »Na, solange sie uns mitnimmt und der ein oder andere Café Latte dabei herausspringt, ist doch alles in bester Ordnung.«
    Der Moment hatte etwas von Perfektion und ließ - zumindest für kurze Zeit - die Strapazen der vergangenen Wochen vergessen, besonders Nicoles Auseinandersetzung mit Stygia. Nicole hatte die Dämonin mit dem Laserstrahl eines E-Blaster verletzt und damit ihren Plan, die Bewohner von Château Montagne zu töten, durchkreuzt.
    »Duval«, hatte Stygia mühsam gezischt, »das wirst du mir büßen… Oh, wie sehr du büßen wirst! Bereite dich auf unermessliches Leid vor…«
    Und kurz vor ihrem Verschwinden schrie sie noch: »Dafür schwöre ich dir ewige Rache, Duval!«
    Aber hier in Florida würde Nicole Stygia nicht begegnen, die Dämonin war vorerst wohl damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken und neue Pläne zu schmieden.
    Nicole atmete durch und konzentrierte sich auf die Pferdestärken unter sich. Sie
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