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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes
Autoren: Michael Breuer
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abstoßend wirkenden Grinsen.
    »Du«, knurrte er. Er klang wie ein wildes Tier.
    Abrupt schoss Pierres linke Hand nach vorne. Brutal griff er ihr ins Gesicht und quetschte ihre Wangen. Françoise zappelte hilflos. Sie war völlig fassungslos.
    »Lass mich los«, brachte sie hervor, aber ihr Gatte machte keine Anstalten dazu. Ihm schien es zu gefallen, wie sie sich in seinem Griff wand.
    Pierres Grinsen wurde breiter. Seinen Zügen wohnte jetzt etwas zutiefst boshaftes inne. Noch nie hatte Françoise ihren Mann so gesehen und mit einem Mal hatte sie nur noch nackte Angst. Er war nicht mehr er selbst, das sah sie auf den ersten Blick. Und auch, wenn er getrunken haben mochte, darauf war die Veränderung mit Sicherheit nicht zurückzuführen. Pierre gebärdete sich, als habe er den Verstand verloren.
    »Lass mich los«, presste sie abermals hervor, aber ihr Mann reagierte nicht. Im Gegenteil! Nun hob er auch die andere Hand, um seinen Griff zu verstärken. Mit einem Mal beschlich Françoise das Gefühl, dass er es auf ihr Leben abgesehen hatte. Wenn sie jetzt nichts unternahm, dann würde sie hier drinnen sterben. Abrupt riss sie das Knie hoch und traf ihren Gemahl dort, wo es ihm unter normalen Umständen gewaltig hätte schmerzen müssen. Seine einzige Reaktion bestand jedoch aus einem verärgerten Schnaufen.
    »Lass das«, grunzte er.
    Brutal griff er zu und zerrte Françoise zum Küchentisch. Obwohl sie sich mit Händen und Füßen wehrte, hatte sie doch keine Chance. Er war ihr körperlich klar überlegen. Erst jetzt erkannte die Mittdreißigerin die Weinflasche, die er dort abgestellt haben musste. Sie war noch verschlossen, aber schon im nächsten Moment griff Pierre mit der freien Hand nach ihr und zerrte den Korken mit den Zähnen heraus. Sofort breitete sich ein süß-aromatischer Duft im gesamten Raum aus.
    Drohend schwenkte Pierre die Flasche. Für einen Moment hatte Françoise das Gefühl, als wolle er sie ihr im nächsten Augenblick über den Schädel schlagen, aber da täuschte sie sich.
    »Komm her«, knurrte er und zog sie näher an sich heran. Sein Griff war wie eine Stahlklammer. Sie hatte keine Chance, sich zu befreien, als er die geöffnete Flasche näher an ihren Mund brachte.
    »Trink«, befahl er. Seine Stimme klang hart und guttural.
    Françoise presste die Lippen fest zusammen. Tränen schossen ihr in die Augen, als Pierre den Druck auf ihren Kiefer verstärkte, bis sie schließlich widerstrebend den Mund wieder öffnete.
    Umgehend hob er die Flasche und im gleichen Moment spürte sie, wie die stark riechende Flüssigkeit ihr Gesicht benetzte und den Weg zwischen ihre Lippen fand. Schnell füllte der Wein ihren ganzen Mund aus. Pierre lachte teuflisch, als sie widerwillig zu schlucken begann.
    Völlig überraschend ließ er von seiner Frau ab. Françoise taumelte nach hinten und ruderte mit den Armen. Für einen Moment huschte noch der Gedanke an Flucht durch ihren Schädel, dann jedoch hielt sie inne. Ihre Augen saugten sich an der Weinflasche fest.
    »Du willst mehr?«, fragte Pierre, immer noch grinsend. »Das kann ich verstehen!«
    Er setzte die Flasche an und gönnte sich einen tiefen Schluck.
    Françoise drohten die Augen aus den Höhlen zu treten, als sie beobachtete, wie er den kostbaren Rebensaft in sich hinein schüttete. Zu gern hätte sie selbst noch etwas von dem erlesenen Getränk getrunken. »Bitte«, brachte sie mit gepresster Stimme hervor. Ein gieriges Leuchten war in ihre Augen getreten. Françoise stolperte einen Schritt nach vorne, die Hände flehend nach der Flasche ausgestreckt.
    Tief in einem entlegenen Winkel ihres Bewusstseins war sie sich der Tatsache bewusst, wie sie sich gerade aufführte, dann jedoch ließ sich Pierre erweichen und reichte ihr den begehrten Wein. Einen Moment später wurden auch der letzte ihrer widerstrebenden Gedanken hinweg geschwemmt.
    »Komm«, forderte Pierre sie auf. Diesmal leistete seine Frau keinen Widerstand mehr. Als er sich in Bewegung setzte und sie aus der Wohnung hinaus ins Freie führte, folgte sie ihm willig.
    Draußen angekommen blickte sich Françoise um. Ihr Blick war leer wie der eines Zombies. »Wohin?«, fragte sie knapp. Immer noch war der Durst in ihrem Inneren nicht gestillt, doch Pierre machte keine Anstalten, ihr noch einmal die Flasche zu reichen.
    »Zuerst das Fest«, erklärte ihr Ehemann bereitwillig. »Und dann…«
    Er deutete über die umstehenden Häuser hinweg in die Dunkelheit.
    Dort konnte Françoise auf dem
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