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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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Quiryleinen unverwandt an. Er wußte, daß es möglicherweise ein Fehler war, den Orbiter zu reizen. Andererseits hatte er kaum noch etwas zu verlieren.
    Quiryleinen rang um seine Fassung.
    „Also gut", sagte er schließlich heiser. „Ich gebe Ihnen eine letzte Chance. Bringen Sie die aggressiven Garbeschianer dazu, diese Angriffe einzustellen. Wenn innerhalb eines Tages Ihrer Zeitrechnung die neue Waffe nicht desaktiviert wird, werde ich Maßnahmen ergreifen müssen, die weder Ihnen noch mir gefallen werden."
    „Maßnahmen gegen eine Naturkatastrophe ...", begann Tifflor, aber Quiryleinen war nicht gewillt, dem Terraner noch länger zuzuhören. Er unterbrach die Verbindung.
    Tifflor starrte lange auf den großen Bildschirm.
    „Das war es dann wohl", murmelte er schließlich und drehte sich zu Tekener, Homer G. Adams und Jennifer Thyron um. „Oder glaubt einer von euch an Wunder?"
     
    *
     
    Im Simban-Sektor waren mehrere Welten dem Betonchor zum Opfer gefallen, das heißt, die Planeten existierten natürlich noch, aber Milliarden von Blues standen vor dem Nichts.
    Die Heimatwelt der Ertruser, der dritte Planet im Kreit-System, meldete sich auf der Notfrequenz. Die Hauptstadt war nur noch ein Trümmerhaufen. Viele Schiffe der Raumflotte hatten sich in flüssige Metallfladen verwandelt. Auf Anfrage erklärten die Ertruser, daß sie sich noch für einige Tage selbst behelfen konnten. Daraufhin wurde Ertrus von der Liste der vordringlich hilfsbedürftigen Planeten gestrichen.
    Um Ertruser ging es auch auf Zaltertepe. Die Ringstadt Nagelia war zu achtzig Prozent zerstört. Absender des Notrufs waren die Siganesen, die sich Sorgen um die Riesen machten, mit denen sie lange Zeit hindurch in nicht unbedingt freundschaftlichem Verhältnis gelebt hatten.
    Von Panatol kam ein Angebot der Springer, die sich unentgeltlich an den Evakuierungsmaßnahmen beteiligen wollten. Das Angebot wurde kaum zwei Stunden später widerrufen, weil die Raumflotte von Panatol buchstäblich auf ein Fünftel zusammengeschmolzen war.
    Auch von Sphinx im Blauen System kam ein Notruf ...
     
    *
     
    „Wir können nicht helfen", sagte Julian Tifflor müde. „Es hat keinen Sinn, diesen Leuten etwas vorzumachen. Unsere Reserven sind erschöpft. Wir haben keine Raumschiffe mehr, die wir dorthin schicken können.
    Es ist aus, Scerp. Wir können nichts mehr tun."
    „Dann wird die Milchstraße untergehen", sagte der Neuarkonide leise.
    „Nein, das nicht. Die meisten Sonnen und Planeten werden weiterbestehen. Auch viele Völker werden die Katastrophe überleben."
    „Meinen Sie wirklich?"
    Julian Tifflor nickte.
    „Nur wenige Welten sind bis jetzt von den Beben so schwer getroffen worden, daß man sie als unbewohnbar betrachten muß."
    „Ich habe jedoch nicht den Eindruck, daß der Höhepunkt dieser zweiten Bebenwelle bereits überschritten ist!"
    „Es kann nicht mehr viel schlimmer werden."
    „Das ist ein frommer Wunsch und nicht viel mehr", bemerkte Mutoghman Scerp skeptisch.
    „Glauben Sie, das wüßte ich nicht?" fragte Tifflor ärgerlich. „Warum sind Sie eigentlich auf Terra geblieben?"
    Mutoghman Scerp zuckte die Schultern.
    „Hier laufen alle Fäden zusammen", murmelte er. „Abgesehen davon ..."
    Er sah dem Terraner ins Gesicht.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Terra von den Beben betroffen werden könnte", sagte er langsam. „Ich kann mir ebenso wenig vorstellen, daß Arkon in dieser Weise zerstört wird, oder Olymp, Sphinx, Aralon ..."
    „Der Notruf von Sphinx sollte Ihnen zeigen, wie trügerisch solche Vorstellungen sein können!"
    „Ja", seufzte Scerp. „Da haben Sie recht. Wie stehen die Orbiter jetzt zu dem Problem? Sind sie immer noch der Ansicht, wir wären an allem schuld?"
    „Ja", antwortete Tifflor bedrückt. „Leider. Die Weltraumbeben sind in ihren Augen immer noch die Waffe eines negativen Teils der Garbeschianer - und das sind und bleiben wir."
    „Manchmal wünsche ich. mir, wir wären es", sagte Scerp bitter. „Dann hätten wir wohl auch die Kraft, uns gegen die Orbiter und die Weltraumbeben durchzusetzen."
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Diese Beben sind nichts, womit ein lebendes Wesen der herkömmlichen Art fertig werden könnte. Auch die Horden von Garbesch hätten in diesem Fall keine Chance. Machen wir uns nichts vor: Die Kosmokraten mögen in bester Absicht gehandelt haben und hoffen, daß die Quanten ausgerottet werden, ehe sie diesen Abschnitt des Universums verseuchen. Aber sie haben sich
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