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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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Orbiter waren unschlagbar, schon ihrer Größe wegen.
    Und doch gab es Leute, die sich über ein pear Tropfen Wasser aufregten, die vom Himmel fielen.
    Tifflor bog in eine Seitenstraße ein. Die kleinen Häuser in dieser Gegend waren von blühenden Gärten umgeben. Der Erste Terraner genoß jeden einzelnen Atemzug. Auf einem Rasenfl eck sah er eine Amsel, die einen fetten Regenwurm aus dem Boden zog. Wenn man bedachte, was der Planet Terra in den letzten zwei Jahrhunderten alles über sich haste ergehen lassen müssen, so kam es einem fast wie ein Wunder vor, daß es immer noch Amseln und Regenwürmer auf der Erde gab.
    Ein durchdringendes Summen riß ihn aus seinen Gedanken. Ärgerlich schaltete Tifflor sein Armbandgerät ein. Er erkannte Ronald Tekener auf dem winzigen Bildschirm, und sein Ärger schlug in tiefe Sorge um. Tekener würde ihn nicht ohne Grund in diesem~ kostbaren Augenblick der Entspannung stören.
    „Was ist geschehen?" fragte en „Weltraumbeben", antwortete Tekener lakonisch.
    „Wie schlimm ist es?"
    „Das läßt sich noch nicht so genau sagen. Du solltest herkommen und dir die Meldung selbst ansehen", sagte Tekener.
    „Ich komme sofort zurück", seufzte Tifflor und unterbrach die Verbindung.
    Hastig kehrte Tifflor in die Transmitterstation zurück. Dabei kreisten seine Gedanken um das, was der Hominide Alurus ihm über die Weltraumbeben mitgeteilt haste.
    Alurus behauptete - und er sprach zweifellos die Wahrheit -, daß geheimnisvolle Wesen, die er „Kosmokraten" nannte, eine Materiequelle manipuliert hatten, wobei er nicht genau erklären konnte, was eine Materiequelle war. Aber eine Folge der Manipulation bestand laut Alurus in jenen Gravitationsausbrüchen, die man in der Milchstraße allgemein als „Weltraumbeben" bezeichnete. Die Kosmokraten, die jenseits der Materiequellen lebten und dort unerreichbar waren, hasten die Manipulation jedoch nicht aus Mutwillen vorgenommen, sondern um einer Gefahr zu begegnen, die alles Leben in diesem Abschnitt des Universums zu vernichten drohte.
    Irgendwo in der Nähe - nach den Maßstäben der Kosmokraten gerechnet - existierte noch immer die PANTHAU-RA, ein Sporenschiff, und in seinem Innern befanden sich die Onund Noon-Quanten, auf die die Kosmokraten es abgesehen hatten. Sie kamen an das Schiff direkt nicht heran, aber die Beben mit den in ihrer Gesellschaft auftretenden Strahlungen wurden alle Quanten umbringen.
    Was die Kosmokraten sich da hatten einfallen lessen, haste Ähnlichkeit mit einer Roßkur, bei der die Krankheitserreger ganz und der Patient halb umgebracht wurden, wobei niemand zu garantieren vermochte, daß nicht etwa das umgekehrte Ergebnis eintrat. Die Weltraumbeben allein waren schon schlimm genug. Als wären die von ihnen angerichteten Schäden noch nicht ausreichend, eignete sich eine Komponente jener Strahlung, die eigentlich den Quanten den Garaus machen sollte, bestens dazu, auch gleich die Menschheit auszurotten, indem sie den Bebenkrebs hervorrief, eine zunächst unheilbar und garantiert tödlich verlaufende Krankheit.
    Die Kosmokraten mußten die Quanten in der PAN-THAU-RA wohl wirklich für sehr gefährlich halten, wenn sie es riskierten, mit ihnen auch alles andere Leben in dem betroffenen Gebiet umzubrlngen. Immerhin hatten sie jedoch bewiesen, daß ihnen das Schicksal der Bewohner dieses Universums nicht ganz gleichgültig war. Sie hatten Alurus und einen ganzen Trupp von Androiden ausgeschickt, damit sie der Menschheit zu einem Serum gegen den Bebenkrebs verhalfen.
    In den letzten Tagen waren kaum noch Meldungen über neue Beben eingetroffen - oder hatte er infolge der Aufregung, die es um die Orbiter gab, einfach zu wenig darauf geachtet? Jedenfalls hatte Tifflor schon gehofft, daß wenigstens dieses eine Problem sich von selbst erledigen würde.
    Tekener wartete schon in Tifflors Büro. Schweigend setzte er ein Gerät in Betrieb. Eine Bildfläche erhellte sich. Das Gesicht einer älteren Frau tauchte darauf auf, wurde aber immer wieder von Störimpulsen verzerrt und überdeckt. Auch ihre Stimme wurde von einem an- und abschwellenden Rauschen und Knistern fast verschlungen.
    „Dies ist ein Notruf", sagte die Frau. „Hier spricht die Station UNKAS." Es folgten kurze Angaben über die Position, und Tifflor stellte stirnrunzelnd fest, daß die Station sich in der Nähe von M13 befinden mußte. „Die Station wurde von Weltraumbeben zerstört. Zwölf Lichtjahre von uns entfernt entstanden sechs Bebenzentren. Drei der
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