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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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Überzeugung, daß die Orbiter im Grunde friedliche und anständige Wesen waren. Sie hatten nur einen Fehler, und für den konnten sie nichts, denn er war ihnen bei ihrer Entstehung eingegeben worden: Sie hielten eben die Menschen für ihre Feinde und ließen sich von keiner Macht der Welt von dieser Überzeugung abbringen.
    Akenjin war immer bereit, mit dem Vario zu sprechen. Auch jetzt meldete er sich sofort.
    „Ich fange ein Geräusch auf", teilte Argyris dem Orbiter ohne Umschweife mit. „Es klingt wie ein weit entferntes Summen oder Singen, und es scheint aus den Wänden hervorzudringen. Die Rundumkämpfer hören es offenbar auch, wissen aber nichts damit anzufangen. Ist dieses Geräusch auch- draußen zu hören?"
    „Nein", sagte Akenjin. „Oder doch-, jetzt höre ich etwas. Was ist das?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Es wird immer lauter", stellte Akenjin fest. Seine Stimme klang ganz ruhig.
    Auch Roboter können Eingebungen haben, jedenfalls dann, wenn sie wie der Vario-500 beschaffen sind.
    In dem Bunker gab es kein Licht, da sowohl die Rundumkämpfer als auch die Beobachtungsgeräte im Dunkeln „sehen" konnten. Argyris brauchte ebenfalls kein Licht, um sich zu orientieren. Trotzdem bat er den Orbiter, die Scheinwerfer einzuschalten, die in den Ecken des Raumes angebracht waren. Akenjin erfüllte ihm diesen Wunsch, ohne lange Fragen zu stellen. Argyris maß die Intensität, mit der die Wände das Licht reflektierten.
    „Der Beton wird dunkel", sagte er. „Du müßtest die Verfärbung auf deinen Bildschirmen erkennen können."
    „Ja", sagte Akenjin knapp.
    Anson Argyris erinnerte sich mit einiger Sorge an die Strahlung, die er mit den Impulsen des Weltraumbebens aufgefangen hatte. Er gelangte zu dem Schluß, daß etwas Unbekanntes, Rätselhaftes geschah - und das bedeutete Gefahr.
    „Verzeih mir die indiskrete Frage", sendete er, „aber kannst du mir sagen, ob sich zur Zeit Orbiter im Innern des Bunkers aufhalten?"
    Akenjin zögerte.
    „Nein", sagte er schließlich. „Ich habe sie alle wegschicken müssen."
    Argyris atmete im übertragenen Sinn auf - bis ihm die wahre Bedeutung dieser Antwort klar wurde.
    „Du befindest dich noch hier drin", stellte er fest. „Gib deinen Posten auf, Akenjin. Geh nach draußen."
    „Warum?"
    „Es könnte sein, daß eine Gefahr heraufzieht, der dein Körper nicht gewachsen ist."
    „Wie kommst du auf diese Idee?"
    Der Vario-500 seufzte innerlich.
    „Vor kurzer Zeit", sendete er, „fing ich einen Impuls auf. Es muß nicht weit von Durzuul entfernt ein Weltraumbeben gegeben haben. Mit dem Impuls kam eine mir unbekannte Strahlung. Jetit verfärbt sich der Beton, und dieses Geräusch taucht auf. Beides sind ungewöhnliche Ereignisse. Es ergibt sich beinahe zwangsläufig der Verdacht, daß zwischen diesen beiden Phänomenen und den Weltraumbeben eine Verbindung besteht.
    Weltraumbeben sind eine gefährliche Erscheinung. Dementsprechend liegt die Vermutung nahe, daß auch die Strahlung unheilvolle Auswirkungen haben."
    Akenjin schwieg einige Sekunden.
    „Ich habe den Verdacht, daß du gar keine Vermutungen äußerst, sondern genau weißt, was geschehen wird!" sagte er dann.
    „Das stimmt zwar nicht, aber es würde mich interessieren, wie du zu dieser Schlußfolgerung gekommen bist."
    „Die Horden von Garbesch", sagte Akenjin nüchtern, „verfügen über schreckliche Waffen. Das ist uns bekannt. Daß die Garbeschianer in dieser Galaxis sich bis jetzt zurückgehalten haben, ist mit Sicherheit nur eine List.
    Du bist ein Spion der Garbeschianer, und ich hege seit langem den Verdacht, daß dir eine besondere Bedeutung zu kommt. Man wird versuchen, dich zu befreien. Nach allem, was du mir jetzt gesagt hast, rechne ich damn’, daß ein Angriff der Horden bevorsteht."
    Die Wände waren unterdessen noch dunkler geworden. Die seltsamen Stimmen schwollen zu einem gewaltigen Chor an.
    „Du magst glauben, was du willst", sendete Anson Argyris beunruhigt. „Aber du solltest dieses Gebäude trotzdem verlassen! „ Akenjin lactate heiser auf.
    „Bekommst du es mit der Angst zu tun?" fragte er herausfordernd „Ja", sagte Argyris ernsthaft. „Ich habe Angst um dein Leben und um deinen Verstand. Lauf, Akenjin, es geht los! Siehst du, was mit den Wänden geschieht?"
    Akenjin sah es offenbar sehr deutlich, denn er stieß einen erstickten Schrei aus, und danach hörte Argyris range Zeit nichts mehr von dem Orbiter.
    Aus den Wänden brachen Stücke heraus. Von der Decke rieselte
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