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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie
Autoren: Unbekannt
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Garbeschianer werden den Orbitern erklären, daß sie bereit sind, das Ultimatum zu befolgen und den Frieden zu bewahren."
    „Hm - ich glaube, ich verstehe, was Sie wollen."
    Tifflor hörte aufmerksam zu. Er spürte, daß es sich lohnte, diesen Mann zu Wort kommen zu lassen, und er bereute nicht, daß er sich die Zeit für ihn genommen hatte.
    „Wir werden den Orbitern sagen, daß es auch negative Garbeschianer gibt. Diese wollen das Ultimatum unterlaufen und nach echter Hordenmanier Angst und Schrecken in der Milchstraße verbreiten."
    „Gut, Mr. Salik. Es gibt also zwei Gruppen von Garbeschianern. Wie verhalten sich die beiden Gruppen zueinander?"
    „Sie liegen im Krieg miteinander. Die bösartige Gruppe im Solsystem befindet sich an Bord eines Wachforts. Nun muß der Plan echt und überzeugend aussehen und wirken. Die guten Garbeschianer hier auf der Erde wollen das Wachfort angreifen, die bösen Garbeschianer vernichten und mit den Orbitern zusammenarbeiten.
    Zu diesem Zweck wird es aber nötig sein, einen echten Kampf zu inszenieren. Dieser Kampf muß die Orbiter überzeugen. Ich bin gewiß, daß sie ihn beobachten und genau analysieren werden."
    Tifflor lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte nach. Er fand den Vorschlag von Salik gut.
    Allerdings sah er Schwierigkeiten über Schwierigkeiten, die sich dabei auftürmten. Dazu gehörten nicht zuletzt die Auseinandersetzungen, die er mit den oppositionellen Parteien hatte. Durch sie wurde er vor allem zeitlich unter Druck gesetzt.
    „Fahren Sie fort, Mr. Salik, oder haben Sie den Plan noch nicht weiter durchdacht?"
    Der Klimaingenieur lächelte.
    „Ich bin schon ein Stückchen weiter, Sir", erwiderte er. „Ich schlage das Wachfort F-3489 mit dem Eigennamen SKARABÄUS vor. Es steht zwischen Jupiter und Saturn, wenn ich richtig informiert bin. Skarabäus ist aus einem ganz bestimmten Grunde geeignet."
    „Ich weiß, worauf Sie anspielen." Tifflor war erstaunt, über welche Fülle von Informationen Salik verfügte, die der Öffentlichkeit zwar nicht vorenthalten wurden, die aber nur unter einem erheblichen Aufwand gesammelt werden konnten. „Im Wachfort Skarabäus lagern Tausende von Kampfrobotern."
    „An die habe ich gedacht", sagte Salik. „Sie müssen aktiviert und als negative Garbeschianer programmiert werden."
    „Das würde bedeuten, daß sie auf jeden Angreifer schießen werden."
    „Das ist nun mal notwendig, wenn wir die Orbiter überzeugen wollen." Salik lächelte erneut. „Die Roboter in der Station tragen eine Biomolplastschicht und sehen wie Menschen aus."
    Tifflor war noch nicht ganz überzeugt. Er diskutierte die einzelnen Planteile mit Jen Salik durch und wog die dabei auftretenden Risiken gegeneinander ab.
    „Die größte Sorge bereitet mir vorläufig noch, daß die Roboter ihre volle Kampfkapazität auch gegen Menschen einsetzen werden", sagte Julian Tifflor.
    „Ich habe lange über diesen Punkt nachgedacht", erwiderte Salik. „Wir werden Robotschiffe mit Robotbesatzungen einsetzen und opfern müssen. Das Ganze muß aber absolut überzeugend auf die Orbiter wirken, wenn wir Erfolg haben wollen. Es geht um das Schicksal der gesamten Menschheit. Angesichts dieser Tatsache muß man mit vollem Einsatz kämpfen. Dabei müssen wir davon ausgehen, daß die Orbiter äußerst kritische Zuschauer sind. Sie sind mißtrauisch, und vermutlich rechnen sie auch damit, daß wir ein Täuschungsmanöver versuchen."
    Tifflor lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sinnend blickte er Jen Salik an, vor dem er mittlerweile Hochachtung empfand. Der Plan war durchdacht. Er berücksichtigte die Situation der Orbiter.
    Dennoch war der Erste Terraner noch nicht zufrieden. Er hatte sich häufig genug mit Gefahren auseinandersetzen müssen. Er kannte alle Tricks der Geheimdienste. Daher genügte ihm noch nicht, was er über Salik wußte. Konnte er ihm wirklich vertrauen? Stimmten die Angaben, die er über ihn erhalten hatte? Woher aber kam sein Wissen? Tifflor konnte sich nicht vorstellen, daß sich ein Mann in seinem Alter plötzlich zu einem Genie entwickelte, ohne daß irgendein Einfluß von außen hinzukam.
    Wurde Salik von irgend jemandem eingesetzt, der mit dem Skarabäusplan etwas ganz anderes bezweckte, als der Menschheit einen Zeitgewinn zu verschaffen?
    Ließ er sich von Salik in eine Falle führen, aus der es später keinen Ausweg mehr gab?
    Tifflor wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb. Trotz aller
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