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0971 - Ein Galgen für Morgana

0971 - Ein Galgen für Morgana

Titel: 0971 - Ein Galgen für Morgana
Autoren: Jason Dark
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ich wollte wissen, was mit Cursano und Mallmann geschehen war. Einer von ihnen konnte nur überleben, und ich fürchtete, daß es wieder einmal Dracula II sein würde.
    Wie hatte Assunga noch gesagt?
    Wenn ich eingriff, war Morgana Layton verloren.
    Gut, sollte sie, denn ich konnte nicht immer auf sie Rücksicht nehmen. Außerdem stand sie auf der anderen Seite. Das hier war auch mein Spiel, und ich wollte letztendlich nicht als der große Verlierer dastehen.
    Diesmal zog ich die Beretta, umrundete den Galgen und bekam die freie Sicht auf das, was sich nur wenige Schritte entfernt in der wattigen Düsternis abspielte…
    ***
    Es gab keinen Blutsauger in dieser Welt, der seinem Herrn und Meister nicht hörig gewesen wäre.
    Und seinen Befehlen waren sie alle gefolgt, um sich dem Gegner zu stellen.
    Mallmann hatte noch versucht, Cursano zu zerstören. Er hatte sich einige Male an ihm festgeklammert, um das Geflecht zu zerreißen, aber das Wurzelwerk hatte ihm einen zu großen Widerstand entgegengesetzt, und beinahe wäre es dem anderen noch gelungen, ihn mit den starken Klauen zu packen.
    So war er zurückgewichen. Ein schlauer Schachzug, denn Mallmann wußte, wie er am besten weiterkam. Er hatte seine Helfer aus dieser Welt, die schon tot waren und nur als wahre Alptraumgeschöpfe umherhuschten oder durch die düsteren Gräber irrten.
    Sie griffen Cursano an.
    Mandragoros Geschöpf stand wie eine Eins. Er wirkte tatsächlich wie jemand, der sich für unbesiegbar hält, und er bewies, welche Kraft in ihm steckte.
    Mit beiden Armen schlug er um sich. Seine Hände griffen zu. Da waren die Finger plötzlich zu langen Nägeln geworden, die sich in die dünne, blasse Haut der Blutsauger hineinbohrten und sie zerrissen, als wäre sie aus Papier.
    Zwei Geschöpfe taumelten zur Seite. Die Haut hing dabei in Streifen von ihren Körpern. Bei einem fehlte sie fast vollständig im Gesicht. Graues Gebein schimmerte blaß.
    Aber sie kamen immer wieder. Sie warfen sich gegen ihn. Ihre Bewegungen sahen müde aus, nur waren sie das auf keinen Fall.
    Vampire haben eine ewige Kraft.
    Sie fielen von ihm ab, sie standen wieder auf, und plötzlich hingen vier von ihnen wie Kletten an Cursano, der sie nicht wegschleudern konnte, obwohl er es versuchte.
    Er drehte sich auf der Stelle. Den Kopf hatte er zurückgelegt. Sein Gesicht erinnerte mich an eine Kugel, in die ein Loch, der Mund, gebohrt worden war.
    Cursano schrie nicht, aber er litt. Bleiche Vampirhände hatten sich in das Wurzelgeflecht seines Körpers geschoben. Die Lücken waren groß genug dafür. Dort klammerten sie sich fest, rissen auch daran, und gemeinsam schafften es die uralten Untoten, ihn ins Wanken zu bringen.
    Als Cursano fiel, feuerte ich.
    Die erste Kugel traf einen der Blutsauger genau in den Mund. Ein Zufall, aber noch in derselben Sekunde zersprang der Schädel buchstäblich in Staub und Stücke. Die zweite Silberkugel holte einen Vampir von den Beinen, der in Brusthöhe das Wurzelwerk auseinandergerissen hatte.
    Der Untote sackte zusammen.
    Ich trat näher heran.
    Ich wollte Cursano retten, aber ich hatte nicht mehr mit Dracula II gerechnet.
    Sein Lachen gellte auf. Ich hörte es und wußte, daß es zu spät war. Noch auf der Stelle fuhr ich herum, die Waffe suchte ein Ziel, und dann huschte etwas an meinem Gesicht vorbei.
    Als ich das Blitzen sah, da war mir klar, daß ich einen großen Fehler begangen hatte. Ich hätte das Beil aus dem Kopf des Henkers zerren sollen, das aber hatte an meiner Stelle Mallmann getan und es auch zielsicher geworfen.
    Von der Seite her fegte die Klinge genau in Cursanos Schädel.
    Bei dem Geräusch zog sich mein Magen zusammen. Ich fühlte mich plötzlich mies, denn ich wußte, daß Cursano nicht mehr zu retten war…
    ***
    Er fiel nicht hin.
    Er stand, denn die Blutsauger hielten ihn fest, nur fest, mehr nicht, denn sie zerrten ihn nicht zu Boden. Das Beil steckte in seinem Kopf und hatte ihn tief gespalten. Und was aus dem Spalt quoll, das sah mir nicht so aus wie menschliches Blut. Es war eine dicke Masse aus dem Saft der Bäume und der Pflanzen. Ein Extrakt der Natur, zusammengemixt von einem mächtigen Geist, der einen Teil seiner Seele in das Geschöpf Cursano mit eingebracht hatte.
    Vom Boden her, wo die meisten der Blutsauger hockten, klang das unheimliche Heulen auf. Es waren Töne wie, aus dem Alptraum. Triumph und Freude mischten sich miteinander. Dieser schaurige Gesang hörte auch nicht auf, als sie Cursano zu Boden
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