Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0971 - Ein Galgen für Morgana

0971 - Ein Galgen für Morgana

Titel: 0971 - Ein Galgen für Morgana
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zerrten und über ihn herfielen. Jetzt würden sie ihn zerreißen, das stand fest. Er würde sterben, vernichtet werden, mich zurücklassen…
    Zurücklassen?
    Plötzlich bekam ich den heißen inneren Schlag. Nur durch seine Kraft war der Ort der Kraft überhaupt offen geblieben. Wenn sie vorbei war, wenn Cursano seine Existenz aushauchte, wenn er seine Seele in der nächsten Zeit verlor, dann schloß sich auch das Tor, und ich kam hier nicht mehr weg.
    Die Flucht war der einzige Ausweg.
    Daß Mallmann und Assunga etwas dagegen haben würden, war mir auch klar, aber ich mußte schneller und besser sein als sie. Zudem konnte ich auf Morgana Layton keine Rücksicht mehr nehmen.
    Mallmann stand bereit.
    Neben Assunga hatte er sich aufgebaut. Den Blutstein hielt er in der linken Hand. Er war das Zeichen seines Triumphs, und sein Leuchten wiederholte sich auf dem D in seiner Stirn.
    »Nein, Sinclair, nein!«
    »Doch!« brüllte ich ihn an. »Ich komme hier weg und werde Morgana mitnehmen.«
    »Nie!« schrie Assunga.
    Im selben Augenblick klappte sie den Mantel zu, um zu verschwinden. Zeitgleich aber geschah noch etwas, und es war wirklich das vom Zufall gelenkte Timing, daß diese beiden Dinge in einer Sekunde passierten.
    Eine laute Männerstimme hatte ein Wort geschrieen.
    »Topar!«
    ***
    Fünf Sekunden Stillstand. Genau fünf Sekunden, die auch in dieser Vampirwelt Gültigkeit hatten, das wußte Suko, und er mußte handeln wie ein Blitz.
    Zum Glück brauchte er nur eine kurze Strecke zurückzulegen, um sich um Assunga zu kümmern. Er hatte mitbekommen, was sie vorhatte, und er wußte, daß John dagegen war.
    Deshalb war Assunga für ihn der große Trumpf, und er kümmerte sich um sie.
    Er jagte auf sie zu. Er zerrte sie weg. Er riß sie auf den Ausgang zu. Er kam hindurch, denn noch war der Ort der Kraft nicht zusammengesunken, und er ließ Morgana dabei in der Vampirwelt zurück, denn die Wölfin war unter dem Mantel hervorgerutscht.
    Da war die Zeit um.
    Jeder konnte sich wieder normal bewegen.
    Auch ich!
    ***
    Und ich war es auch, der die Lage als erster überblickte. Mallmann stand noch immer an derselben Stelle. Er hielt den Blutstein weiterhin fest. Er wartete darauf, daß ich etwas tat, aber er sah Assunga nicht und mußte annehmen, daß sie es geschafft hatte.
    Dann sah er die Wölfin.
    Sie lag neben ihm, den Kopf leicht erhoben und schaute zu ihm hoch. Mallmann durchlief ein Schauer. Er wußte nicht mehr, was hier abgelaufen war, aber er hörte mein Lachen.
    »Pech gehabt, Will!« sagte ich danach.
    Dracula II riß den Mund auf. Es sah so aus, als wollte er sich auf mich stürzen, aber er sah mein Kreuz, das jetzt zusätzlich einen hellen Glanz abgab. Er traute sich nicht, auf mich zuzuspringen, und ich hörte plötzlich die Stimme meines Freundes Suko. »John, wenn du willst, komm her!«
    »Okay.«
    Ich wußte, wohin ich zu gehen hatte. Und ich beeilte mich, denn ich sah bereits, wie sich die Ränder des Tores veränderten. Wie sie zuckten, ineinanderfallen wollten, sich dann wieder normalisierten.
    Cursanos Kraft floß dahin. Er würde dieses Tor nicht mehr offen halten können, das stand fest.
    »John, bitte, nimm mich mit!« Morgana flehte mich an. Sie lag noch, aber sie war dabei, sich aufzurichten.
    »Sie bleibt hier!« schrie Mallmann.
    »Nein!« erwiderte ich. Dann schoß ich auf ihn!
    ***
    Damit hatte er wohl selbst nicht gerechnet. Er blieb auf der Stelle stehen, aber er war geschützt. Der verdammte Blutstein fing meine Silberkugel ab. Er sorgte dafür, daß sie noch in der Luft pulverisiert wurde.
    Zugleich hörte ich Sukos Schreie. Er hatte mitbekommen, wie sich das Tor schloß und die Lücke immer kleiner wurde. Mallmann war für mich zweitrangig geworden. Ich wollte raus aus dieser Welt und jagte auf die schmaler werdende Öffnung zu.
    Ich kam normal nicht mehr durch, deshalb stieß ich mich ab und hechtete dem Loch in der Mitte entgegen.
    Vor mir baute sich Sukos Gestalt mit dem entsetzten Gesicht auf. Er konnte mir nicht mehr helfen.
    Es ging hier wirklich um Bruchteile von Sekunden.
    Widerstand?
    Nein, ich kam durch, fiel nach vorn, schlug auf dem harten Boden auf, stieß mir dabei die rechte Schulter, rollte mich ab und blieb flach wie eine Flunder bäuchlings liegen.
    Geschafft! Ich hatte es, verdammt noch mal, geschafft. Im letzten Augenblick.
    Im Liegen drehte ich den Kopf, weil ich einen letzten Blick in die Vampirwelt werfen wollte.
    Die Szenerie war dabei zu verschwinden. Das graue
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher