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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke
Autoren: Unbekannt
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neu aufgetauchten Fremden?"
    „Warum sollte er uns ein Märchen auftischen? Jedenfalls rate ich zur Vorsicht. Wer weiß, welche Überraschungen uns sonst noch bevorstehen ..."
    „Ich schlage vor, daß wir den Helm schließen und Scherbe verlassen."
    „Nicht eher, bis wir das Rätsel gelöst haben."
    Ellert setzte sich wieder in Bewegung und wählte einen Stollen, der schräg nach oben führte.
     
    *
     
    Rhodan hielt seine Waffe schußbereit, als er sich umdrehte. Der Mann mit dem kahlen Schädel und den unmöglichen Hosen kam aus der entgegengesetzten Richtung und konnte auf keinen Fall der heimtükkische Schütze sein, der in dem unterirdischen Stollen verschwunden war. Trotzdem blieb er vorsichtig.
    Schon nach den ersten Worten, die sie wechselten, wurde es Rhodan klar, daß er eine Projektion vor sich hatte, aber die Frage blieb offen, wer sie geschaffen hatte: ES oder Kemoauc?
    Silberfuchs war listig und verfügte über eine schnelle Auffassungsgabe. Er verstand es, jede Situation zu seinen Gunsten auszunützen und die Argumente eines Gesprächspartners zu seinen eigenen zu machen.
    „Projektionen? Sicher gibt es auf dieser Welt solche Projektionen, die nicht gut sind. Kemoauc, der Mächtige, von dem du erzählst, hat sie hierher geschickt, um dich in die Falle zu locken. Sie haben es mir selbst gesagt. Und hat nicht schon jemand versucht, dich zu töten?"
    „Woher weißt du das?" erkundigte sich Rhodan mißtrauisch.
    „Ich habe es beobachtet. Ein Mann in einem Raumanzug, wie nach deinem Ebenbild geschaffen, feuerte auf dich, als du oben auf dem Dachplateau standest, kurz nach deiner Ankunft."
    „Er sieht aus wie ich?" vergewisserte sich Rhodan wie elektrisiert.
    „Mach dir keine Hoffnungen! Kemoauc scheint es zu lieben, Doppelgänger zu produzieren. Nimm dich vor deinem Ebenbild in acht!"
    Auf der einen Seite hörte sich die Warnung ernst und auch logisch fundiert an. Kemoauc war eine solche Hinterlist durchaus zuzutrauen. Aber die Frage blieb: woher konnte der Mächtige auch nur ahnen, daß Rhodan ausgerechnet dieses Weltfragment aufsuchen würde, daß er überhaupt Schamballa verlassen würde?
    Nun ja, es hatte auf Schamballa genug Ärger mit den Projektionen gegeben, Grund genug also, von dort zu flüchten. Es bestand demnach die geringe Wahrsch’einlichkeit, daß Kemoauc die weiteren Ereignisse vorausberechnete.
    „Töte den anderen", unterbrach Silberfuchs das nachdenkliche Schweigen Rhodans, „ehe er dich tötet. Ich selbst bin ihm schon zweimal knapp entkommen."
    „Ich werde mich vorsehen."
    Silberfuchs gab noch ein paar scheinbar gut gemeinter Ratschläge und tauchte dann in einem der Gänge unter. Rhodan unternahm nicht den Versuch, ihm zu folgen. Eine innere Stimme sagte ihm, daß er es nicht nur mit einem, sondern mindestens mit zwei Gegnern zu tun hatte.
    Er öffnete den Helm nur so weit, daß er frische Luft bekam und er ihn mit einer ruckartigen Bewegung schließen konnte. Er war fest entschlossen, diese Welt wieder zu verlassen, wenn sich die Schwierigkeiten häufen sollten, wie es auf Schamballa geschehen war. Es war sinnlos, sich mit mysteriösen Projektionen herumzuschlagen, statt intensiv den Aufenthaltsort von ES zu suchen.
    Er hielt sich dicht am Rand des breiten Grabens zwischen den Flachbauten und achtete auf die zahlreichen Stolleneingänge. Hinter jedem konnte der angebliche Gegner auf ihn lauern, wenn Silberfuchs nicht gelogen hatte.
    Rhodan war fest entschlossen, rücksichtslos zu handeln, wenn man ihn wirklich angriff. Projektionen, sagte er sich, sind kein echtes Leben.
    Als weiter vorn in einiger Entfernung ein Energieblitz aufleuchtete, wäre es fast zu spät gewesen, nach den neuen Grundsätzen zu handeln. Das tödliche Bündel fuhr dicht neben ihm in den Boden.
    Rhodan warf sich hin und rollte seitlich in einen Stollen hinein, der Sicherheit versprach. Vorsichtig robbte er vor und suchte den Gegner. Er kam um Sekunden zu spät. Silberfuchs, der geschossen hatte, war längst verschwunden. An seiner Stelle kam Ellert ahnungslos, aber mit gezogener Waffe, aus einem anderen Stollen und blickte zufällig in Rhodans Richtung, der den Fremden im Raumanzug für den heimtückischen Schützen halten mußte.
    Rhodan brachte es nicht fertig, den anderen aus dem Hinterhalt heraus zu erledigen. Auf der anderen Seite war die Entfernung für einen Lähmschuß zu groß. Vielleicht genügte eine Warnung.
    Er zielte sorgfältig und aktivierte den Strahler.
    Der eng gebündelte
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