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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke
Autoren: Unbekannt
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Verderb der Gnade des unbekannten Gegners auszuliefern.
    Er nahm die kleine handliche Waffe und warf sie hinaus in den helI erleuchteten Graben und folgte dann mit erhobenen Händen.
    Dann blieb er stehen und hielt den Atem an.
     
    *
     
    Rhodan, der dicht neben dem Stollenausgang auf dem felsigen Boden lag, dicht an die Wand gekauert und den Strahler schußbereit, verzog nur grimmig das Gesicht, als er die kleine Handwaffe in hohem Bogen durch die Luft fliegen und auf dem Boden entlangrutschen sah, bis sie liegenblieb.
    Ein billiger Trick, um ihn in Sicherheit zu wiegen.
    Er wartete.
    Und dann erschien der Fremde, in einen Raumanzug gekleidet und den Helm geöffnet. Rhodan hatte das Gesicht noch nie gesehen. Es war ihm fremd.
    „Halt!" rief er, den Daumen auf dem Feuerknopf seines Impulsstrahlers. „Langsam umdrehen!"
    Er konnte nicht anders, er hatte seine ursprüngliche Absicht, ohne Anruf zu schießen, geändert. Vielleicht war der Gegner wirklich waffenlos und wollte verhandeln. Dann allerdings hatte Silberfuchs unrecht.
    Der Fremde gehorchte, aber er konnte das Gesicht seines Gegners nicht erkennen, da dieser Mann den Helm wieder geschlossen hatte und das Licht des hellen Himmels von der Transparentscheibe reflektiert wurde.
    „Ich bin unbewaffnet", sagte E1lert ruhig.
    „Und warum verfolgst du mich? Bist du eine Projektion von Kemoauc?"
    Ellert hätte Rhodan sofort erkannt, wenn gr dessen Gesicht gesehen hätte, Die Stimme wurde durch den Helmlautsprecher stark moduliert und verändert. Auf der anderen Seite kannte Rhodan den Körper und damit das Gesicht des Konzeptes nicht.
    „Ich bin keine Projektion, sondern real. Aber ich könnte deine Frage zurückgeben: Warum verfolgst du mich?"
    Rhodan begann zu ahnen, daß ein Mißverständnis vorlag. Es wurde höchste Zeit, es aufzuklären.
    „Kennst du einen Mann namens Silberfuchs?"
    „Ja, ich kenne ihn. Eine Projektion, nehme ich an."
    „Er behauptet, du wolltest mich töten, unter allen Umständen."
    „Genau das hat er von dir behauptet."
    Die nächste Frage war logisch und lag Rhodan auf der Zunge. Wie kam ein Terraner hier auf diese Welt in der Materiesenke. Ein Besatzungsmitglied der BASIS konnte es kaum sein. Und eine Projektion war er auch nicht, wenn er die Wahrheit sprach.
    Wer also war der Fremde?
    Schon wollte er die Frage stellen, als drüben in wenigen Metern Entfernung Silberfuchs erschien und blindlings auf die beiden Männer einen Energiestrahl abfeuerte. Rhodans geübter Blick erkannte sofort die Waffe, mit der schon mehrmals auf ihn geschossen worden war. Er sah es an der Kapazität des Energiebündels.
    Blitzschnell wurde ihm alles klar.
    „In Deckung!" rief er seinem bisherigen Gegner zu und rollte sich zur Seite. Doch noch ehe er seine eigene Waffe auf Silberfuchs richten konnte, war dieser im Stollen verschwunden.
    Ellert war von der plötzlichen Wende so überrascht, daß er reglos stehengeblieben war. Das war sein Glück, denn der ungezielte Schuß hätte ihn vielleicht voll erwischt, wenn er Deckung gesucht hätte. So ging er an ihm vorbei und wirbelte Gestein und Sand hoch. Genau zwischen ihm und Rhodan.
    „So, nun wissen wir wohl Bescheid", sagte Rhodan und behielt seine Waffe schußbereit in der rechten Hand. „Er hat uns gegeneinander gehetzt, warum auch immer. Wir werden ihn uns noch kaufen."
    Ellert schien der Stimme nachzu1 auschen. Nicht nur der Klang, sondern auch die Worte selbst weckten in ihm eine längst vergessene Erinnerung.
    Er starrte auf den reflektierenden Helm.
    „Wer bist du?" fragte er dann und unterdrückte den instinktiven Impuls, die Hand auszustrecken. „Keine Projektion, sagst du. Ein Terraner? Kann es hier am Ort der vollkommenen Stille einen Terraner geben?"
    „Bist du nicht auch einer?" kam die Gegenfrag,e.
    „Ja, natürlich - in gewissem Sinne wenigstens. Kannst du deinen Helm offnen?"
    „Warum nicht?"
    Rhodan behielt sämtliche sichtbaren Stollenausgänge im Auge, während er mit aller Vorsicht und mit der linken Hand den Helm öffnete.
    „Perry!"
    Der Ausruf des ihm Fremden ließ ihn zusammenzucken und für eine Sekunde unaufmerksam werden. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er die Hand mit der Waffe, die aus einem der Stollen gestreckt wurde.
    Blitzschnell reagierte er und schoß, ehe Silberfuchs feuern konnte. Aber er traf nur die Waffe, die zerschmolz und die Hand des hinterlistigen Schützen versengte. Man hörte nur noch einen Aufschrei, dann war wieder Stille.
    „Silberfuchs!"
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