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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten
Autoren: Jason Dark
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ermöglichen. Für Menschen, uns mal ausgenommen, war das Gebiet nicht sichtbar. Es war eine magische Zone inmitten der normalen Welt, deren Grenzen nicht einfach durchbrochen werden konnten.
    Die Pyramide aber hatte es geschafft. Demnach war sie noch mächtiger, als wir angenommen hatten.
    »Ob es einen Austausch gegeben hat?« erkundigte sich Suko. »Wir hier - die anderen weg?«
    »Wohin denn?«
    »In unsere Welt.«
    »Mal sehen.« Vor der Tür waren wir stehengeblieben. Suko ging ein paar Schritte zur Seite, weil er durch ein Fenster schauen wollte.
    »Kannst du was erkennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »In der Bude ist es ziemlich düster. Da muß ich mich schon anstrengen. Soviel steht fest. Es läuft keiner hin und her. Sie scheinen alle drei nicht da zu sein, und das finde ich wirklich seltsam.«
    Ich war derselben Meinung. Noch hatte ich die Tür nicht geöffnet. Ich tat es erst, als Suko wieder bei mir stand.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er, wobei seine Stimme nicht eben optimistisch klang.
    Die Tür schwang mir entgegen. Nicht ein Geräusch hörten wir dabei, und der erste Blick in die Hütte brachte auch nicht viel. Mehr Schatten als Licht, das fiel auf. Die Helligkeit floß durch die Fenster, nach ein paar Metern jedoch verlor sie sich in der Tiefe der Hütte. Die Schlafstellen waren überhaupt nicht mehr zu erkennen, Dorthin lenkten wir unsere Schritte. Beide kamen wir uns deplaziert vor. Wir sprachen nicht, und eine gewisse Furcht ließ sich nicht leugnen.
    Schritt für Schritt näherten wir uns dem Ziel. Die Bohlen bewegten sich kaum. Es war wunderbar sauber, fast schon wie geleckt, als hätte jemand seine Wohnung generalgereinigt, sozusagen Frühjahrsputz gehalten. Oder er wollte sie für den Nachmieter erstrahlen lassen. Zog hier jemand um?
    »Da stimmt was nicht«, sagte ich leise. Ich hatte mich einfach nicht zurückhalten können.
    Suko antwortete und reagierte auf seine Art und Weise. Er stieß einen Zischlaut aus, dann ging er schneller und ließ mich stehen. Er erreichte auch vor mir das Ziel, die Schlafstätten.
    Zumindest zwei davon. Der Eiserne Engel ruhte nachts in einem kleinen Anbau der Hütte. Die Tür dazu stand offen. Sie mußte offenstehen, denn auf der Schwelle lag die mächtige Gestalt auf dem Boden.
    Zwei Betten sahen wir.
    In einem lag Kara, in dem anderen Myxin, der kleine Magier mit der grünlich schimmernden Haut.
    Sie bewegten sich ebenfalls nicht. Sie lagen dort wie Tote, denn nicht ein Atemzug wehte aus ihrem Mund…
    ***
    Suko und ich waren zunächst unfähig, ein Wort zu sagen, geschweige denn, einen Kommentar abzugeben. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber zumindest ein schwerer Seufzer drang über meine Lippen. Ich hatte mit diesem Anblick nicht gerechnet und stufte die Ruhe vor und in der Hütte nun anders ein.
    Es war die Totenstille.
    Ja, genau die. Eine bedrückende und belastende Stille, die sich wie eine Decke ausgebreitet hatte, als wollte sie den Tod schützen.
    Wirklich den Tod? Hatte es unsere Freunde erwischt, von denen wir schon so lange nichts mehr gehört hatten?
    Suko, der rechts von mir stand, hob die Schultern, bevor er den Kopf drehte, um mich anschauen zu können. »Ich weiß selbst, daß du mir keine Antwort geben kannst, John, aber was ist hier abgelaufen?«
    »Frag mich lieber, ob sie tot sind.«
    »Das wollte ich nicht aussprechen, nicht mal als Frage.«
    Ich strich über meine Stirn, danach über die Augen. In der Nähe lag Kara, die Schöne aus dem Totenreich. Eine wundervolle Frau mit langen, dunklen Haaren, ebenso wie Shao. Nur war sie keine Asiatin.
    Jetzt kam sie mir totenblaß vor.
    Natürlich gab es auch hier im Bereich ein Fenster. Das Licht verteilte sich nur sehr schwach über beide Betten, als stammte es von einer Totenleuchte.
    Ich trat an Karas Bett heran. Sie war angezogen, trug eine dunkle Hose, ein schimmerndes Oberteil, und sie hatte sogar noch das Schwert mit der goldenen Klinge umgeschnallt. Niemand legte sein Schwert an, wenn er ins Bett ging. Daß sie es getan hatte, mußte einen schwerwiegenden Grund gehabt haben.
    Ich beugte mich über sie. Sehr deutlich durchforschte ich ihr Gesicht, das mir vorkam wie das einer Puppe. Meine Finger zitterten schon, als ich sie über die Haut gleiten ließ und dabei nicht wußte, ob sie kalt war oder eine gewisse Wärme beinhaltete. Wahrscheinlich war ich zu nervös.
    Karas Mund stand leicht offen. Im Zwischenraum schimmerten die Zähne, und ich sprach die Frau leise an. »Kara,
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