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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten
Autoren: Jason Dark
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genug gewesen war, sondern auch die alten Malereien auf den Wänden.
    Grabmalereien in einer Pyramide lassen auf ägyptische Kultur schließen.
    Das war in dieser nicht der Fall, denn sie zeigten Motive aus dem längst versunkenen Kontinent Atlantis. Wir hatten die Vogelmenschen und Myxins schwarze Vampire entdeckt, und wir waren so fasziniert gewesen, daß wir nicht bemerkt hatten, wie sich die schwere Seitentür schloß. Von allein.
    Und von innen ließ sie sich nicht mehr öffnen.
    Wir waren gefangen!
    Panik hatte es nicht gegeben. Wir wußten schließlich, wo wir uns befanden, aber dann war etwas eingetreten, mit dem wir nicht gerechnet hatten.
    Die Pyramide war zu einem fliegenden Gegenstand geworden. Wir hatten mit ihr abgehoben.
    Weg vom Friedhof.
    Wohin?
    Darüber konnten wir nur spekulieren, wobei wir letztendlich davon ausgingen, in der Vergangenheit zu landen, sprich: Atlantis.
    Wir würden in den nächsten Sekunden Bescheid wissen, denn die Tür öffnete sich immer weiter.
    Der Lichtstreifen nahm an Breite zu. Es war ein helles und freundliches Licht, kein düsteres, wie wir es eigentlich nach den Wandmalereien erwartet hatten.
    »Was denkst du?« fragte Suko.
    »Nichts mehr. Ich lasse mich einfach mal überraschen.«
    »Ich mich auch.«
    Wir waren auf die Tür zugegangen. Jetzt hielt uns nichts, die Spannung war groß genug, und wir sahen nicht nur die Helligkeit, sondern auch schon eine wunderschöne grüne Fläche. In die muffige Luft im Innern der Pyramide strömte ein wunderbares Aroma, fast zu lind, zu frühlingshaft, um wahr zu sein.
    War das Atlantis?
    Suko ließ mir den Vortritt, und ich atmete die herrliche Luft ein, als ich endlich im Freien stand.
    Ich schaute nach vorn, was auch Suko tat. Zugleich erkannten wir den Ort, wo wir gelandet waren, und keiner von uns hatte damit gerechnet.
    Wir standen bei den Flammenden Steinen!
    ***
    »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Suko leise. »Du kannst mich mal zwicken, denn ich weiß nicht, ob ich träume oder das alles tatsächlich erlebe.«
    »Nein, du träumst nicht, denn ich sehe das gleiche wie du.«
    »Dann haben wir aber Glück gehabt.«
    »Das wird sich noch herausstellen, denke ich mal.«
    Suko winkte ab. »Sei nicht so pessimistisch. Wir sind bestimmt nicht allein hier. Oder glaubst du, daß Kara, Myxin und der Eiserne Engel diese Region verlassen haben?«
    Ich hob nur die Schultern, weil ich weiterhin die leere Umgebung sah. Dieses Gebiet hieß zwar die Flammenden Steine, aber nicht ein Stein stand in Flammen. Wir schauten gegen die vier hohen, schlanken Steine, die praktisch die Enden eines Rechtecks bildeten: das magische Gebiet. Da konnten unsagbar starke Kräfte aktiviert werden. Erst wenn sie vorhanden waren, glühten die Steine in einem dunklen Rot auf. Danach hatten sie ihren Namen bekommen.
    Es war ein Ort des Friedens und der Harmonie. Nirgendwo sah das Gras satter und grüner aus. Nirgendwo war die Luft sauberer und das Wasser klarer. Das helle Plätschern des Wassers, das durch dieses Refugium floß, wirkte immer beruhigend auf die Seele.
    Natürlich sahen wir auch die große Blockhütte, in der unsere Freunde lebten, aber von ihnen war nichts zu entdecken.
    Suko schaute mich an und hob die Schultern. »Sollten die drei verschwunden sein?«
    »Sieht so aus.«
    »Und was könnte der Grund sein?«
    Ich schaute zurück auf die Pyramide. »Vielleicht wollten sie die nicht sehen.«
    Suko lachte. »Das glaubst du doch selbst nicht. Mal Scherz beiseite, es wundert mich schon, daß wir ausgerechnet hier gelandet sind, wo wir doch beide auf Atlantis getippt haben.«
    »Was ist menschlich?« fragte ich.
    »Irren.«
    »Eben, Alter.«
    Der weiche Boden sorgte für einen federnden Gang. Uns wehte ein lauer Wind gegen die Gesichter.
    Die weiter entfernt stehenden Bäume bildeten einen dunklen Saum auf den weichen Hügeln. Ein Ort der Stille, des Friedens, was nicht immer so gewesen war. Während der Angriffe schwarzmagischer Mächte war hier der Teufel losgewesen.
    Aber nicht heute. Wir waren in eine friedliche Stimmung hineingeraten. Es gab keinen Grund, uns unwohl zu fühlen. Trotzdem verspürte zumindest ich das Magenkneifen, als ich auf die Blockhütte zuging. Hinter den Scheiben bewegte sich nichts.
    Wenn unsere Freunde hier gewesen wären, hätten sie uns längst entdeckt und begrüßt. Zudem war es nicht selbstverständlich, bei den flaming stones zu landen. Da mußten schon besondere Gegebenheiten zusammenkommen, um dieses zu
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