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0964 - Blutfehde

0964 - Blutfehde

Titel: 0964 - Blutfehde
Autoren: Michael Breuer
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beiden Dämonenjäger hatte der Boden jetzt leicht zu zittern begonnen. Es handelte sich um eine magische Schockwelle, die sich immer weiter ausbreitete.
    Zamorras Gedanken jagten sich. Mit einem Mal stand ihm wieder das Bild des Rucksacks vor Augen, den der LaGrange-Junge getragen hatte. Dem äußeren Anschein nach war dieser prall gefüllt gewesen. Wenn sich darin noch mehr Steine dieser Art befunden hatten.
    Instinktiv zog der Parapsychologe die richtigen Schlüsse.
    »Schnell«, brachte er hervor, »bloß weg hier!«
    Hastig zog er Valerie LaGrange und Nicole mit sich und verschwand wieder im Gebäudeinneren. Hinter ihnen vergingen die Körper Gillinghams und seines Opfers in einer gewaltigen, feurigen Explosion.
    Das bekamen die Gefährten jedoch nicht mehr mit. Sie rannten so schnell sie konnten in Richtung Treppenhaus. Während sie den schier endlosen Gang entlang hetzten, spürten sie, dass sich die Luft im Haus deutlich erwärmt hatte. Sofort begannen sie zu schwitzen. Es herrschte eine Atmosphäre wie in einer Sauna.
    »Er muss die ganze Etage mit diesen Dingern vermint haben«, vermutete Zamorra und ahnte nicht, wie recht er damit hatte.
    Endlich erreichten sie das rauchgeschwängerte Treppenhaus. Immer noch lief die Sprinkleranlage.
    »Vorsicht«, mahnte Zamorra deshalb, denn die Stufen erwiesen sich als entsprechend glitschig.
    »Schaffen Sie es alleine?«, wandte er sich an LaGranges Tochter. Valerie schüttelte matt den Kopf. Mit ihr war immer noch nicht viel anzufangen. Mochte der Himmel wissen, was Gillingham ihr für ein Teufelszeug gespritzt hatte.
    Zamorra seufzte.
    »Geh du vor, Nici«, entschied er. »Ich kümmere mich um sie.«
    Die Französin nickte und hastete mit gezücktem Blaster vorwärts. Falls sich hier wider Erwarten noch irgendwelche Werwölfe herumtrieben, würden sie ihr blaues Wunder erleben.
    Solcherart brachten sie zwei Stockwerke hinter sich, als sie über ihren Köpfen eine zweite Explosion vernahmen.
    Zamorra fluchte leise.
    Hab ich's mir doch gedacht , durchzuckte es ihn, er hat noch mehr von diesen Dingern verteilt!
    Das bedeutete aber auch, dass sie noch mehr Tempo machen mussten. Der Parapsychologe wollte so schnell wie möglich raus aus dem Gebäude, bevor ihnen wohlmöglich der ganze Kasten auf den Kopf schepperte.
    Nicole warf ihm einen Blick aus weit aufgerissenen Augen zu. Offenbar dachte sie gerade genau dasselbe.
    »Los«, feuerte er sie an, »beeil dich!«
    Schon rannten die Gefährten weiter. Dem LaGrange-Mädchen versagten dabei immer wieder die Beine, sodass Zamorra immer wieder ins Stolpern geriet. Schließlich stoppte der Parapsychologe kurz und warf sich die halb Bewusstlose über die Schulter. Jetzt gelang ihnen der Abstieg schneller.
    Auf halber Strecke kam ihnen plötzlich Seagrove entgegen. Die Atemzüge des hageren Chief Inspectors rasselten.
    »Was ist da oben los?«, wollte er wissen. »Ich habe Explosionen gehört!«
    Kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, krachte es über ihren Köpfen ein weiteres Mal.
    »Später«, vertröstete ihn Zamorra. »Lassen Sie uns bloß schnell von hier verschwinden!«
    Seagrove nahm die Dringlichkeit in Zamorras Worten deutlich wahr. »Sollen wir das Haus evakuieren lassen?«, fragte er.
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf. »Überflüssig, die einzigen Mieter hier waren Werwölfe und unter denen haben wir ganz schön aufgeräumt!«
    Er klopfte dem hageren Mann auf die Schulter und gemeinsam begaben sie sich weiter nach unten, bis sie endlich in der Eingangshalle des Wolkenkratzers anlangten.
    Hier erst stellte Zamorra das LaGrange-Mädchen vorsichtig wieder auf die Füße. Seagrove ging ihm zur Hand, denn immer noch musste sie gestützt werden. Gemeinsam traten die Vier ins Freie.
    Über ihnen waren mittlerweile immer neue Explosionen zu hören. Als die Gefährten hochblickten, sahen sie, dass das Dach des Wolkenkratzers lichterloh in Flammen stand.
    Zamorra pfiff durch die Zähne. Die Kristalle schienen es ganz schön in sich gehabt zu haben.
    Er ließ den Anblick einen Moment lang auf sich wirken, dann riss er sich zusammen. »Wir müssen uns um Shado kümmern«, stellte er fest. »Lasst uns sehen, dass wir LaGrange auftreiben!«
    Doch das erwies sich als unnötig, denn in jenem Moment hielt mit quietschenden Reifen eine schwarze Limousine am Straßenrand.
    ***
    Die Köpfe der Gefährten ruckten herum, als das Fahrzeug dicht neben ihnen anhielt. Im nächsten Moment entstieg ein hochgewachsener,
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