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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier
Autoren: Unbekannt
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an NATHAN weitergegeben. Dennoch ließ die Biopositronik auf dem Mond noch immer mit einer Antwort auf sich warten.
    NATHAN wies mehrfach darauf hin, daß er ohne fundierte Grunddaten trotz seiner schier unermeßlichen Rechen- und Logikkapazität hilflos war. Zur Verdeutlichung des gestellten Problems führte er aus, daß im Zentrumskern der Milchstraße die Gesamtdichte der Materie, also Sterne und interstellare Massen zusammengenommen, etwa 30 mal größer sei als in der Umgebung von Sol. Über drei Viertel aller Sterne der Milchstraße waren dort zusammengeballt. Wegen der noch weitgehend unerforschten energetischen Störfelder mit gefährlichen hyperenergetischen Komponenten war dieses Gebiet noch zu wenig erforscht und katalogisiert, als daß er sich auf fundierte Basiswerte abstützen konnte.
    „Die Chance, im galaktischen Zentrum einen oder einige bestimmte Planeten zu finden", erklärte NATHAN seine Zurückhaltung, „ist nicht größer als die, einen bestimmten Kieselstein im Sonnensystem auszumachen. Mathematisch ausgedrückt heißt die Chance 1: 170 Milliarden, denn so groß ist die Anzahl von Sonnenmassen im Zentrumskern. Was ich brauche, sind genauere Daten. Alle bisherigen Berechnungen waren nur Spekulationen, aber keine Logik."
    Tifflor mußte sich vorerst mit dieser negativen Aussage abfinden. Eine Anzahl von Suchschiffen, die speziell für die hyperenergetischen Turbulenzen im Kern der Milchstraße ausgerüstet waren, standen bereit. Was noch fehlte, waren brauchbare Koordinaten. Eine blinde Suche auf der Basis des Zufalls wäre völlig sinnlos, denn NATHAN hatte berechnet, daß eine solche Suche erst nach 428 Jahren einen Erfolg haben würde.
    Am 30. September 3587 traf endlich Mutoghman Scerp auf der Erde ein. Der Neu-Arkonide, der an der Spitze der Galaktischen-Völkerwürde-Koalition stand, eilte sofort zu Julian Tifflor.
    Die beiden Männer begrüßten sich herzlich.
    Der Erste Terraner schilderte Scerp die Situation. Der fast ein Meter und neunzig große Neu-Arkonide ging unruhig in Tifflors Arbeitszimmer auf und ab. Die wachen Augen in seinem kantigen Gesicht verrieten aber in jedem Augenblick, daß er konzentriert zuhörte.
    Als Tifflor auf den vermuteten Herkunftsort der Or.biter im Zentrum der Milchstraße zu sprechen kam, blieb Scerp abrupt stehen.
    „Ich kenne diese Region aus meinem eigenen Erleben", sagte er. „Wie Sie sicher wissen, habe ich mich während der Larenbesetzung lange Zeit auf dem Planeten Fogha verborgen gehalten. Fogha gehört zu einer kleinen, unbedeutenden blaßroten Sonne namens Pfado, etwa 31.000 Lichtjahre von hier entfernt. In der Gegend stehen die Sterne so dicht, daß die Suche nach einer bestimmten Welt ohne Angab¢ von Koordinaten ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Hinzu kommen die erheblichen Störungen und Beeinträchtigungen durch unkontrollierbare Energieströmungen. Ich glaube nicht, daß Sie bei der vorgesehenen Suche eine vernünftige Erfolgschance haben."
    „NATHAN soll uns die Koordinaten ausknobeln", antwortete der Aktivatorträger. „Er brütet schon seit Tagen über diesem Problem, ohne bis jetzt ein Ergebnis geliefert zu haben."
    Mutoghman Scerp strich sich seine langen weißen Haare, die ihm über die Schultern reichten, nach hinten.
    Er wirkte nachdenklich.
    „Sie müssen damit rechnen, daß die Suche erfolglos ist. Welche weiteren Maßnahmen haben Sie für diesen Fall vorgesehen?"
    „Ihre Frage bringt mich zum eigentlichen Thema. Wenn alle Strickereißen, wenn wir weder einen Erfolg haben, das Orbiterproblem an der Wurzel zu packen, noch mit unseren Verhandlungsversuchen vorankommen, gibt es nur die Möglichkeit einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Für diesen Fall müßte ich wissen, inwieweit wir auf die Unterstützung der GAVÖK-Völker hoffen können. Wie sieht es in der GAVÖK aus?"
    Mutoghman Scerp zuckte verlegen mit den Schultern. „Sie wissen, daß die GAVÖK unter dem Druck der Herrschaft der Laren und Überschweren entstand. Diese Gefahr ist längst beseitigt. Wir haben uns konsolidiert, so weit das eben möglich war. Das Bündnis ist noch jung, zumindest in seiner jetzigen Form. Die internen Streitereien und Eifersüchteleien sind abgeklungen. Meine Bemühungen zielten stets daraufhin, die innere Festigung auszubauen, damit wir im Fall einer neuen Gefahr gemeinsam gegen einen möglichen Feind angehen können. Das GAVÖKForum, das mit mir als Präsident an der Spitze der Koalition steht, hat mit allen Vertretern über die
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