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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds
Autoren: Jason Dark
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es war kein Irrtum, machte sie fertig. Sie wollte es auch nicht glauben. Und trotzdem war es keine Einbildung. Es stimmte. Das Haus schräg gegenüber gab es nicht mehr, da hatte sich Jane nicht geirrt. Aber dabei war es nicht geblieben, denn auch andere Häuser verschwanden, und niemand kümmerte sich darum.
    Die Menschen waren davon überrascht worden, denn sie mußten den Weg ebenfalls gehen und wurden in irgendeine Welt verschleppt, wo diese vier Schatten, die ehemaligen Tarling-Brüder regierten. Sie waren in die Magie des Landes Äibon hineingeraten, aber das wußte Muriel Shannon nicht. Im Gegensatz zu Jane Collins, die sich da besser auskannte.
    Muriels Lippen zitterten. Sie wollte etwas sagen, nur fand sie nicht die passenden Worte. Starr schaute sie zu, wie ein weiteres Haus verschwand. Sie wußte, daß dort eine fünfköpfige Familie lebte, aber Muriel hörte keine Schreie. Es lief auch niemand aus dem schon halb aufgelösten Haus, von dem zuerst das Dach in eine andere Dimension gezerrt wurde. Danach folgten die Jauern, die Fenster. Die Schatten hatten sich in das Innere hineingeschlichen und hatten dort mit ihrer lautlosen Zerstörung angefangen.
    Plötzlich war es nicht mehr da. Muriel starrte sprachlos auf die Lücke.
    Sie wollte weinen, der Drang war da, aber sie schaffte selbst das nicht.
    Wenn sich jemand wie ein Eisklumpen vorkommen konnte, dann war das bei Muriel der Fall. Sie merkte auch nicht, daß sie sich bewegte und umdrehte, erst als sie Janes Gesicht vor dem ihren sah, wurde es ihr bewußt.
    »Nun, Muriel, was sagst du?«
    Die rothaarige Irin konnte nicht sprechen. Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Ich hatte recht?«
    Muriel nickte. Jetzt fand sie auch die Sprache wieder. »Ja, es stimmt, das Haus ist weg - und das daneben auch. Weißt du, was das bedeutet, Jane?«
    »Sicher.«
    »Aber ich will es dir trotzdem sagen!« schrie Muriel plötzlich so laut, daß Tarling auf dem Bett zusammenzuckte und heftig protestierte. Darum kümmerten sich die Frauen nicht. Muriel war auch noch nicht fertig. »Das bedeutet, Jane, das bedeutet, daß die Schatten alles zerstören wollen. Nicht nur wenige Häuser, nein, die wollen alles holen. Alles.« Sie umfaßte Janes Schultern und schüttelte die Detektivin durch. »Auch unser Haus. Jedes Haus hier, den ganzen Ort! Beragh soll von der Landkarte verschwinden. Es ist vorbei. Die Schatten wollen diesen Ort holen. Sie werden ihn holen…« Muriel hatte keine Kraft mehr. Sie taumelte zurück und mußte sich auf das Bett setzen.
    Jane hatte geschwiegen. Sie schwieg auch jetzt, als sie sich wieder umdrehte, um aus dem Fenster zu schauen. Und sie sah auf den ersten Blick, daß ihre Freundin recht gehabt hatte. Das zweite Haus war ebenfalls, verschwunden, doch die Schatten würden sich damit noch nicht zufriedengeben. Und bald gab es Beragh tatsächlich nicht mehr.
    Dann war es mit all den Menschen verschwunden und…
    Etwas hakte in Janes Gedankenapparat. Mit all den Menschen? Ja, das stimmte schon, aber ihr wollte nicht in den Kopf, daß die Bewohner nichts von diesen unheimlichen Vorgängen mitbekamen. Es war für Menschen genau zu verfolgen, doch kein anderer war schreiend auf die Straße gelaufen.
    Warum nicht?
    Es ließ nur einen Schluß zu. Die Schatten hatten sich die Menschen schon vorher geholt und sie in die andere Dimension geschafft. Niemand war mehr dazu gekommen, den Nachbarn zu warnen. Blitzschnell waren die Schatten in den Häusern aufgetaucht.
    Wie betäubt stand Jane Collins neben dem Fenster. In diesen langen Augenblicken fühlte sie sich alles andere als stark, auch wenn sie bisher verschont geblieben waren. Nur glaubte sie nicht daran, daß sich das fortsetzen würde. Die andere Seite würde weitermachen, und wahrscheinlich hatten sich die Tarling-Brüder ihren Vater, Jane und auch Muriel bis zum Schluß aufgehoben.
    Gab es noch eine Chance für sie?
    Jane schloß die Augen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Als erstes fiel ihr die Flucht ein. Aber auch sie würde sinnlos sein, denn die Schatten waren immer schneller. Trotzdem wollte sie es versuchen.
    Irgend etwas mußten sie ja tun, der Meinung war auch Muriel, als sie sagte: »Wir können nicht länger hier in meinem Haus bleiben, Jane. Wir müssen weg, verstehst du?«
    »Daran dachte ich.«
    Muriel stand auf. »Ich möchte Gordon Tarling mitnehmen. Ich kann ihn nicht allein hier zurücklassen.«
    »Das ist in Ordnung.«
    »Kommst du dann?«
    Jane zwang sich zu einem Lächeln, als sie in
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