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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln
Autoren: Anika Klüver
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etwa überall hin?«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    Zamorra hob die Augenbrauen, blieb aber sonst völlig gelassen. » Du brauchst meine Hilfe? Wie kann es möglich sein, dass der mächtige Asmodis, der ehemalige Fürst der Finsternis und Schoßhund des tragisch verblichenen LUZIFERS meine Hilfe braucht? Ich bin doch nur ein einfacher…«
    »Schon gut«, knurrte Asmodis. »Spar dir deinen Hohn. Für so was habe ich keine Zeit. Ich weiß, dass es Hinweise darauf gibt, dass die Hölle nicht vollständig zerstört wurde. Ich brauche mehr Informationen darüber.«
    »Ich habe dir doch schon in Kolumbien gesagt, dass ich dir darüber nichts mitteilen werde. Warum willst du das überhaupt wissen? Glaubst du, du kannst die Hölle aus irgendwelchen eventuell übrig gebliebenen Puzzleteilen wieder zusammensetzen?«
    Asmodis schwieg und starrte ihn nur grimmig an.
    » Mon Dieu «, hauchte Zamorra. »Du glaubst das tatsächlich. Und du glaubst tatsächlich, dass ich dir dabei helfe? Du bist verrückt!«
    »Das Gleichgewicht der Welt ist aus den Fugen! Du bist wie ich ein Diener des Wächters der Schicksalswaage. Es kann nicht in deinem Interesse sein, dass die Hölle vernichtet bleibt!«
    Zamorra lachte laut auf, was ihm einen bösen Blick von Asmodis einbrachte. »Tut mir leid, aber ich habe momentan wirklich Wichtigeres zu tun, als die Hölle wiederzuerschaffen. Außerdem habe ich sie bisher nicht sonderlich vermisst.«
    »Das ist so typisch für euch Menschen. Wenn eure eigene Welt bedroht ist, setzt ihr alles daran, sie zu retten, obwohl ihr euch meist selbst erst in die missliche Lage gebracht habt, aber wenn mal jemand anders eure Hilfe braucht, um seine Heimat zu retten, habt ihr plötzlich alle was Besseres vor.«
    »Du musst schon zugeben, dass dein Argument nicht gerade überzeugend ist. Erstens geht es hier nicht um ein bedrohtes Land, sondern um die Hölle. Und zweitens ist sie vernichtet worden, da gibt es nichts mehr zu retten.«
    Asmodis knirschte mit den Zähnen, wirbelte herum und stapfte wütend durch den Raum. »Aber die Hölle kann nicht vollständig vernichtet worden sein«, murmelte er mehr zu sich selbst als zu dem Professor. »Ich existiere noch. Und auch andere Dämonen haben überlebt. Nicht nur die niederen Schwarzblütigen, die auf der Erde weilen, sondern auch mächtigere Wesen, die sich zum Zeitpunkt der Zerstörung auf der Ebene der ewigen Schreie befanden. Irgendwo in dieser oder einer anderen Dimension muss es demnach noch höllische Energien oder sogar ganze Höllensphären geben, die irgendwie an einen anderen Ort geschleudert wurden, als die Schwefelklüfte untergingen.«
    Zamorra hätte schwören können, dass er sah, wie aus den Ohren des Dämons Rauch aufstieg. Obwohl er wusste, dass das durchaus im Bereich des Möglichen lag, tat er es als Einbildung ab. Der Gedanke, dass Asmodis seine dämonischen Kräfte einsetzen könnte, war ihm überaus unangenehm. Das Schloss war nach dem Angriff der Shi-Rin gerade erst wieder renoviert worden.
    Asmodis seufzte frustriert und wandte sich ihm wieder zu. »Na schön«, sagte er, »würdest du mir dann wenigstens ein paar Informationen geben, wenn du mir schon nicht persönlich helfen willst?« In den Worten klang ein recht eindeutiges »Du Feigling« mit, doch da der Dämon es nicht laut ausgesprochen hatte, beschloss Zamorra, es um des lieben Friedens willen zu ignorieren. Er war sich durchaus im Klaren darüber, dass Asmodis das Recht hatte, den einen oder anderen Gefallen einzufordern. Vor gar nicht langer Zeit hatte er das Amulett neu eingestellt - wenn der Erzdämon das nicht getan hätte, hätte Zamorra jetzt Merlins Stern nicht mehr als Waffe. Auch wenn sie nicht mehr die alte und allmächtige Waffe war, verzichten wollte Zamorra auf das Amulett auf keinen Fall. Also würde er die Diskussion mit seinem ungebetenen Gast nicht unnötig verlängern und Asmodis nicht noch mehr verärgern. Er schien das, was er sagte, tatsächlich zu glauben. Und wenn dieser sich unbedingt auf die Suche nach den Überresten der Hölle machen wollte, würde Zamorra ihn nicht aufhalten. Er bezweifelte allerdings, dass der Erzdämon den gewünschten Erfolg erleben würde.
    »Also gut, was willst du wissen?«, fragte er seufzend. »Wenn du mich schon wieder über diese Sphäre in Kolumbien ausquetschen willst…«
    »Nein, das hat sich erst mal erledigt«, unterbrach ihn Asmodis. »Ich habe selbst herausgefunden, was ich wissen musste.«
    Zamorra stutzte und fragte
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