Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weiß schon seit langem, wie ich über diese Frage denke", gab Rhodan zurück.
    „Haben Sie ihm etwa gesagt, daß Sie uns Loowern das Auge geben?" rief Burnetto-Kup bestürzt. „Aber dann wird er losschlagen, sobald die Beiboote ihr Ziel erreichen!"
    „Dazu hat er keinen Grund. Ich habe niemals gesagt, daß ich ihm das Auge geben werde, aus dem einfachen Grund, weil ich das Gerät nicht hatte. Ich habe es auch jetzt nicht. Sie unterschätzen Ihre Position, Burnetto-Kup. Nistor hütet das Auge, und Sie müßten doch am ehesten beurteilen können, wie die Chancen in diesem Fall für Sie stehen."
    „Der Helk wird das Auge nie und nimmer einem anderen als dem Quellmeister überlassen", behaupt ete Burnetto-Kup überzeugt.
    „Dann ist ja alles klar", meinte Perry Rhodan gelassen.
    Der Loower schien nachdenklich zu werden.
    „Ihnen wäre es lieber, wenn Laire das Gerät bekäme, nicht wahr?" fragte er nach geraumer Zeit.
    „Ja."
    „Aber warum? Sie kennen doch jetzt unsere Geschichte und wissen, welche Gefahr die Kosmokraten für uns darstellen!"
    „Ich finde es erstaunlich, wie freimütig Sie über diese Themen mit mir sprechen", lächelte Rhodan. „Ich dachte, das wäre einem Außenstehenden wie mir gegenüber gar nicht möglich."
    Burnetto-Kup war für einen Augenblick verunsichert. Er wollte dem Terraner gerade erklären, daß er als ehemaliger Kommandant eines Schiffes in der Flotte des Quellmeisters einen sehr hohen Rang bekleidete, und daß er schon allein aus diesem Grund über das Auge und die Kosmokraten zu reden vermochte. Aber er ließ es bleiben, denn er kam zu dem Schluß, daß Rhodan ihn nur ablenken wollte.
    „Auch Sie befinden sich in Gefahr", fuhr er daher fort. „Sie wissen es, aber Sie ziehen offenbar nicht die Konsequenzen daraus."
    „Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?"
    „Schließen Sie sich uns Loowern an! „ bat Burnetto-Kup spontan. „Gemeinsam werden wir die Kosniokraten zwingen, diesen Abschnitt des Universums für alle Zeiten in Ruhe zu lassen."
    „Glauben Sie das wirklich?" fragte Rhodan ernst. „Burnetto-Kup, ich habe Sie als ein überaus intelligentes, vernünftiges Wesen kennengelernt, als jemanden, der alle Schwierigkeiten zunächst mit dem Verstand zu lösen versucht, anstatt sofort nach den Waffen zu sehreien. Warum wollen Sie es nicht auch mit den Kosmokraten zuerst auf friedliche Weise versuchen?"
    „Weil es keinen Sinn hat", erwiderte Burnetto-Kup unversöhnlich.
    „Woher wissen Sie das?"
    Der Loower antwortete nicht. Rhodan seufzte.
    „Es ist eine Tradition Ihres Volkes", sagte er. „Eine gefährliche Tradition. Nur ein Narr würde an einer so unheilvollen Uberlieferung festhalten."
    „Nur ein noch größerer Narr würde das Auge ausgerechnet dem Roboter der Kosmokraten überlassen", gab Burnetto-Kup ärgerlich zurück. „Merken Sie nicht, daß Sie dem Feind direkt in die Hände arbeiten?"
    Rhodan zuckte die Schultern.
    „Wenn die Kriegsflotte der Loower durch die Materiequelle fliegt", sagte er, „dann kommt es auf jeden Fall zu einer Katastrophe. Meine einzige Hoffnung ist nach wie vor Laire. Nur er kennt die Kosmokraten, nur er könnte sie davon überzeugen, daß sie von einer weiteren Manipulation der Materiequelle absehen. Und nur auf diese Weise kann man noch das Leben all der vielen Wesen retten, die in diesem Teil des Universums existieren."
    „Wenn Sie so davon überzeugt sind", murmelte Burnetto-Kup, „warum versuchen Sie dann nicht, Nistor zur Herausgabe des Auges zu zwingen?"
    „Erstens hoffe ich immer noch, daß Sie und Pankha-Skrin doch noch Vernunft annehmen. Zweitens werde ich nur im allergrößten Notfall Ihrem Roboter mit Gewalt begegnen, denn es ist ein wunderbares Gerät, viel zu wertvoll, um es mutwillig zu zerstören. Drittens könnte bei einem Angriff auf den Helk das Auge beschädigt werden, und dann ist alles verloren."
    Burnetto-Kup schwieg, und Rhodan vermochte es nicht, im fremdartigen Gesicht des Loowers zu lesen.
    Aber er hoffte, daß wenigstens dieser eine Loower begann, sich Gedanken über Sinn und Unsinn eines kosmischen Krieges zu machen.
     
    3.
     
    Pankha-Skrin kam nicht weiter.
    Seit Tagen verfolgte er alles, was Laire tat und sagte, mit gespannter Aufmerksamkeit. Er gönnte sich fast keinen Schlaf und verzichtete sogar auf die Stunden der Meditation. Er trieb Raubbau an seinen Kräften, und doch waren seine Fortschritte so gering, daß er sich leicht auszurechnen vermochte, wie lange er bei gleichbleibendem Tempo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher