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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge
Autoren: Unbekannt
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Robotern zu ziehen vermochte, dann lag dies einzig und allein daran, daß der Quellmeister uralt war und ein umfassendes Wissen über Dinge hatte, die einem im Rang niedriger gestellten Loower niemals bekannt wurden. Offiziell kam es praktisch gar nicht vor, daß ein Loower - auch nach einem Verlust der entelechischen Denkweise - gegen die Gesetze seines Volkes verstieß.
    Wenn nun - so dachte PankhaSkrin - die zwar unentelechischen, aber nachweislich von Intelligenz getragenen Uberlegungen der Terraner zu einer im Grunde den loowerischen Ergebnissen gleichen Schlußfolgerung geführt- hatten, so ergab sich daraus, daß alle Roboter, egal, von wem sie konstruiert waren, den gleichen Grundgesetzen gehorchten.
    Sie mußten die Befehle ihrer Schöpfer achten, durften in keiner Weise gegen deren Interessen verstoßen, mußten zwischen Freund und Feind unterscheiden und sich dementsprechend wechselhaft verhalten können, und sie mußten auch in kniffligen Situationen fähig sein, Vor- und Nachteile für ihre Erbauer so abzuwägen, daß ihre Handlungen mit den allgemein gültigen Moralund sonstigen Vorstellungen ihres Schöpfervolkes übereinstimmten.
    Auch Laire war ein Roboter. Ein sehr komplizierter, überaus fein gebauter zwar, der scheinbar fähig war, wie ein organisches Wesen eigene Entscheidungen zu treffen, aber eben doch nur eine Maschine mit einem festen Programm und vorgegebenen Gesetzen, nach denen sie sich zu richten hatte.
    Pankha-Skrin hörte, wie zwei Terraner sich über die verschiedenen Möglichkeiten unterhielten, wie man einen Roboter allein mit Hilfe sich widersprechender Befehle lahmzulegen vermochte. Das Verfahren war dem Loower nicht fremd. Er hatte es selbst schon angewendet.
    Jetzt gedachte er, Laire auf ähnliche Weise zu behandeln.
    Wenn er wußte, welchen Gesetzen der Roboter gehorchte, würde es ihm auch gelingen, dieses Monstrurn von einer Maschine zu bezwingen. Und zwar ohne Gewaltanwendung. Pankha-Skrin haßte rohe Gewalt. Er wäre zwar in der Lage gewesen, Laire auf diese Weise zu begegnen, und das hatte er bereits in der Praxis bewiesen. Aber der Quellmeister wußte nur zu genau, daß er erstens nur geringe Chancen hatte, Laire auf so plumpe Weise außer Gefecht zu setzen. Der Roboter war zu schnell und zu gerissen, als daß er sich mit einer noch so raffiniert ausgedachten Falle fangen ließ. Zweitens hätte Pankha-Skrin sich durch ein brutales Vorgehen den Zorn der Terraner zugezogen. Auch das hätte ihn nicht weiter gestört, denn wenn es um das Auge ging, zählten Begriffe wie Gastfreundschaft und so weiter gar nicht mehr mit, aber noch waren Pankha-Skrin und die auf Guckys Inn gelandeten Loower auf die Terraner angewiesen. Sie saßen in einer Galaxis fest, ohne ein Raumschiff und die Geräte, die nötig waren, um Hilfe herbeizurufen.
    Aus all diesen Gründen heraus hatte Pankha-Skrin begonnen, den Roboter Laire noch aufmerksamer als vorher zu beobachten.
     
    2.
     
    „Was treiben denn unsere beiden Kampfhähne?" fragte Perry Rhodan.
    Roi Danton zuckte verdrossen die Schultern.
    „Sie verhalten sich still", sagte er. „Aber sie belauern sich. Jeder ist jedoch sorgfältig darauf bedacht, uns nicht zu provozieren. Nie zuvor waren die beiden so höflich zu uns."
    „Wie lange wird es noch dauern, bis die BASIS die günstigste Position erreicht hat?"
    „Wir können es bestenfalls noch eine Stunde hinauszögern."
    „Schenke ihnen reinen Wein ein", schlug Rhodan seinem Sohn vor. „Erkläre ihnen, daß wir an Bord der BASIS keine Machtkämpfe dulden können."
    „Das wissen sie doch längst", murmelte Roi Danton deprimiert.
    Rhodan seufzte. Der Bildschirm zeigte, daß er sich in einem nahezu kahlen farblosen Raum aufhielt. Die Verbindung war mit Hilfe der Kellner zustande gekommen. Danton fragte nicht nach den näheren Umständen. Es war im Augenblick völlig unwichtig, zu wissen, welche Geräte es ermöglichten, daß er in diesem Moment mit seinem Vater sprach.
    „Wir können nicht ewig warten", sagte Rhodan. „Die Leute werden allmählich nervös, und ich kann es ihnen nicht verdenken. Die Kellner sind jetzt freundlich und hilfsbereit, aber das ändert nichts daran, daß die Umgebung hier unten auf einen Menschen bedrückend wirkt. Den Loowern geht es übrigens nicht besser."
    „Was schlägst du vor?"
    „Laß die anderen abholen. Ich werde mit Burnetto-Kup und dem Helk noch für eine Weile hier unten bleiben."
    „Was versprichst du dir davon?" erkundigte sich Roi Danton
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