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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge
Autoren: Unbekannt
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still und sorge dafür, daß der Loower nicht unterwegs auf Widerstand trifft. Es wäre nicht auszuschließen, daß er sonst die Nerven verliert."
    Und damit schaltete Laire sich aus.
    „Das ist doch albern!" ertönte eine helle Stimme aus dem Hintergrund. „Ich springe hin und hole das Mädchen heraus. Ich möchte doch mal sehen, was Pankha-Skrin dagegen unternehmen kann. Der alte Knabe ist restlos übergeschnappt, das ist alles!"
    „Bleib hier, Gucky!" befahl Rhodan scharf.
    „Laß ihn springen!" fuhr Reginald Bull dazwischen. „Es ist schlimm genug, wenn sich der Quellmeister und der Roboter hier bei uns in der BASIS einen Privatkrieg liefern. Aber wir sollten das Mädchen herausholen, ehe es zu spät ist."
    „Er wird ihr nichts tun", murmelte Rhodan. „Er kann es gar nicht, auch wenn er im Moment noch anderer Meinung ist. Baya kann entelechisch denken. Das ist die beste Lebensversicherung, die man sich jetzt für sie wünschen kann. Nistor hat mir das in einem etwas anderen Zusammenhang erklärt."
    Wie auf ein Stichwort wurden Rufe laut. Als Rhodan sich umdrehte, entdeckte er einen schwebenden Gegenstand, ein metallisches Gebilde von etwa einem Meter Länge, das geradewegs auf ihn zuglitt.
    „Wenn man vom Teufel spricht ...", murmelte Reginald Bull, und Rhodan lächelte schwach.
    Der Teil-Helk kam vor ihm zum Stillstand. Es war ein merkwürdiges, unregelmäßig geformtes Ding. Mit sanfter Stimme erklärte es, welche Vorkehrungen es in Pankha-Skrins Namen getroffen hatte.
    „Warum verrätst du den Plan des Quellmeisters?" fragte der Terraner.
    „Pankha-Skrin wird das Schiff nicht brauchen", behauptete das metallene Ding und entschwand.
    „Wieder ein Orakel", sagte Galbraith Deighton mit einem schwachen Lächeln, und Jentho Kanthall setzte hinzu: „Wenn man das Ding so reden hört, könnte man glauben, es wäre mit Laire verwandt."
    Rhodan achtete kaum auf solche Bemerkungen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Bildschirm, auf dem er Laire sehen konnte. Der Roboter stand im hinteren Teil seiner Kabine. Er war allein. Den Ka-Zwo hatte er hinausgeschickt. Laire hielt noch immer sein linkes Auge in der Hand, und ab und zu hob er es, um es zu betrachten.
    Es war, als könne er es noch immer nicht glauben, daß dieses so lange gesuchte Teil seines Körpers nun endlich wieder ihm gehörte.
    Der benachbarte Schirm zeigte Pankha-Skrin, der durch die Korridore eilte, noch immer in voller Kriegskleidung und mit Waffen behängt. Der Loower trug das Mädchen. Baya lag in den langen Tentakelarmen wie in einer Hängematte. Pankha-Skrin hielt seine Geisel kaum fest, er hatte nur den einen Greiflappen um Bayas rechte Schulter gelegt, um dem schmächtigen Körper mehr Halt zu bieten. Rhodan hatte das Kind auf Guckys Inn oft beobachtet. Baya war flink und geschmeidig. Sie hätte dem Loower mit Sicherheit entwischen können. Aber sie versuchte es nicht einmal. Man hätte annehmen können, daß sie vor Schrecken wie erstarrt sei, aber ein Blick in das Gesicht des Mädchens befreite selbst den skeptischsten Beobachter von jedem Zweifel: Baya war ganz rubig und gelassen. Dabei stand sie keineswegs unter dem Einfluß irgendwelcher Drogen. Ihre Blicke schweiften frei und interessiert umher.
    Pankha-Skrin langte endlich vor der Tür des Roboters an. Rhodan atmete tief durch. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis das Rätsel sich löste.
    Wie immer die Lösung auch aussehen mochte - sie war auf jeden Fall besser als dieses schreckliche Warten. Seit Tagen hatte er das Gefühl, einem Schauspiel zuzusehen, das er nicht verstand. Diejenigen, die in dem Stück mitspielten, kannten nur ihre eigene Rolle, nicht aber die der anderen. Und keiner war bereit, auch nur das kleinste seiner Geheimnisse preiszugeben.
    Laire öffnete höchst persönlich die Tür. Sekundenlang standen sich die beiden Kontrahenten schweigend gegenüber, dann hob Laire die linke Hand und deutete befehlend auf Pankha-Skrin.
    „Gib dieses Kind frei!" forderte er.
    „Warum?" fragte Pankha-Skrin sofort. „Wieviel ist sie dir wert? Meinst du, daß ihre Intelligenz durch Noon-Quanten noch weiter angehoben werden könnte?"
    „Ja", erwiderte Laire leise. „Dieser Meinung bin.ich wohl. Du hattest großes Glück, Quellmeister, daß ausgerechnet dieses Kind dir in die Arme lief."
    „Du hättest auch sonst nicht anders handeln können. An Bord der BASIS befindet sich niemand, dessen Intelligenz vollkommen ist."
    „Bis auf eine Ausnahme - dich!"
    „Ich wußte
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