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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers
Autoren: Unbekannt
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sich von seinem Vorhaben jetzt nicht mehr abbringen lassen. Er hatte lange genug gewartet.
    „Kommt trotzdem!" forderte er die beiden Truppenführer auf. „Wir werden uns noch einmal umsehen."
    Sie drangen durch den Gang, den die beiden Roboter gegraben hatten in die Halle vor. Der Gang endete an einer schräg liegenden Steinplatte, die sich in drei Metern Höhe befand und zu beiden Seiten im Schutt verschwand.
    Mehrere von Verthas’ Gefolgsleuten standen bereit und leuchteten mit ihren Lampen in den Hohlraum, der sich unter der Platte gebildet hatte.
    Der Diener des Bebens ging vorsichtig weiter. Als er in den Hintergrund der Halle eindrang, bildete der Schutt dort, wo die herabgestürzte Steinplatte endete, eine lockere Wand von etwa drei Metern Höhe.
    „Folgt mir!" rief Verthas. „Ich brauche mehr Licht!"
    Sie kamen mit den Lampen hinter ihm her. Weit voraus hatte der Diener einen schwachen Lichtschimmer entdeckt. Dieser konnte nur aus dem Stollen kommen, der in serpentinenförmigen Windungen zur Höhe hinaufführte.
    Aber plötzlich blieb Verthas stehen. Täuschte er sich, oder hatte er wirklich dort im Hintergrund etwas aufblitzen sehen?
    „Wer ist dort?" rief er.
    Eine mächtige, dröhnende Stimme antwortete ihm: „Die Opfer deiner Grausamkeit! Sie klagen dich an!"
     
    11.
     
    Er wußte nicht, wie lange er sich so dahingeschleppt hatte, ob er es aus eigener Kraft tat oder jemand ihm dabei half, aber irgendwo ließ er sich einfach fallen, pumpte Luft, die auf einmal keinen Staub mehr enthielt, in die schmerzenden Lungen und kämpfte mit der letzten Kraft seines Verstands gegen die Ohnmacht, die sich auf ihn herabsenken wollte.
    Die Luft war trübe. Ihm aber, der soeben aus dem Wüten des Sandsturms entkommen war, erschien sie klar wie kalifornische Bergluft. Die Gestalten, die er sah, waren verwaschen, aber das lag daran, daß ihm die Augen tränten. Er hatte den Mund voller Sand und keinen Speichel mehr, ihn nach draußen zu befördern. Als er zu sprechen begann, brachte er nur ein heiseres Krächzen zustande.
    .Jemand hob ihm den Kopf an und bettete ihn auf etwas Weiches. Er blickte auf und sah über sich Ennea Gheets Gesicht.
    „Geht’s so?" hörte er sie fragen.
    Er nickte nur. Jemand schob ihm eine Eistablette in den Mund, eine von jenen synthetischen Pillen, die die Mundspeicheldrüsen zu einer Tätigkeit anregten, als wären sie Springbrunnen. Er beugte sich zur Seite und spie den Sand aus.
    „Ist alles in Ordnung?" krächzte er. „Haben wir Verluste?"
    „Keine", antwortete Ennea.
    „Wie sieht’s da drunten aus?"
    Der Ilt erschien plötzlich in seinem Blickfeld.
    „Halb so schlimm", antwortete er und entblößte grinsend den breiten Nagezahn. „Ein Stück Decke ist als Ganzes herabgestürzt und hat sich verkeilt. Die hiritere Hälfte der Höhle ist noch offen."
    „Besteht eine Aussicht, daß wir uns einen Weg bahnen?" .: „Das wird vielleicht nicht nötig sein", sagte der Ilt mit merkwürdigem Tonfall.
    Perry sah ihn vorwurfsvoll an.
    „Mach mir das Leben nicht schwer, Kleiner. Ich kann kaum reden. Was ist los?"
    „Ich höre Geräusche von draußen. Die Valugi kommen, um sich zu vergewissern, daß sie uns auch wirklich alle umgebracht haben."
    Perry fuhr auf. Er stellte fest, daß das Polster, das er als so angenehm empfunden hatte, Enneas Schoß war.
    „Wir gehen ihnen entgegen!" entschied er. „Wir haben nur noch diese eine Chance: sie zu überraschen."
    Sie befanden sich auf einem Serpentinenabsatz. Fünfzehn, zwanzig Männer und Frauen der ERRANTHE-Besatzung standen dicht gedrängt um ihn. Er traf seine Auswahl - drei Männer, drei Frauen. Mit knappen Worten gab er seine Anweisungen. Dann bat er Gucky: „Bring mich nach unten!"
    Sie materialisierten im Hintergrund der Halle. Die Geräusche, von denen der Ilt gesprochen hatte, waren deutlicher geworden. Sie kamen von dorther, wo der Stollen lag, der zum Kessel hinausführte. Perry horchte an der Schuttmauer, die den rückwärtigen Abschluß des Geländes bildete, das von der herabgestürzten Felsplatte überdacht wurde.
    „Ein oder zwei Räumgeräte", murmelte er. „Dauert noch zwanzig bis dreißig Minuten, bis sie hier auftauchen."
    Er untersuchte den Schutt. Er lag, besonders am vorderen Rand, so locker, daß man ihn leicht beiseite räumen konnte. Perry nickte zufrieden. Die Leute konnten sich darin verstecken. Er ließ die Lampe kreisen. Sein Standort war dahinten, wo der Serpentinenstollen endete. Sie mußten den Gegner
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