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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen
Autoren: Larry Brent
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unglaubliche Geschichte nur
ausgedacht? Wußte er zufällig etwas von den gefundenen Kopflosen, über die man
hier in Ballater sprach? Baute er diese bisher ungeklärten Fälle in seine
Geschichte mit ein, um Verwirrung zu stiften?
    Er
kam in Untersuchungshaft. Burt Taylor blieb verschwunden. Das war eine
Tatsache, die der Inhaftierte nicht eindeutig erklären konnte.
    „Ich
werde versuchen, Sie innerhalb von vierundzwanzig Stunden hier herauszupauken“,
sagte Larry, als er den Deutschen in seiner Zelle aufsuchte.
    „Wie
wollen Sie das ermöglichen?“
    „Ich
werde heute abend an der Stelle zelten, wie Sie und Ihr Freund in der letzten
Nacht. All die anderen Dinge, die ich mir vorgenommen habe, sind erst einmal um
vierundzwanzig Stunden verschoben.“
    „Passen
Sie auf sich auf“, sagte Rolf Weber leise. „Es ist gefährlich! Burt hat seinen
Kopf verloren. Sie begeben sich in Gefahr, Mister Brent.“
    „Damit
sagen Sie mir nichts Neues, Rolf. Das tue ich jeden Tag. Wir sehen uns morgen
wieder!“
    „Hoffentlich“,
murmelte Rolf, während die Tür hinter Larry Brent ins Schloß klappte und der
Schlüssel zweimal herumgedreht wurde.
    Das
Wochenende verbrachte er am liebsten im Kreis seiner Familie. John Coverey war
Walt McTobishs Schwiegersohn, und diese Tatsache sollte
entscheidend sein Schicksal bestimmen.
    Der
Ingenieur kam von der Küste. Dort, in einem Hafen, baute man eine Anlage, die
er zu überwachen hatte. Es lohnte sich nicht, täglich von Aberdeen nach Braemar
zurückzufahren. Das waren mehr als hundert Meilen.
    Am
Freitagabend aber machte er das gerne, dann hatte er zwei volle Tage in
Freiheit vor sich.
    John
steuerte seinen weinroten Austin immer an der Straße neben der Dee entlang. Der
Fluß schlängelte sich hinter Aberdeen durch eine fruchtbare Landschaft. John
fuhr gern diese Strecke und freute sich, daß es noch hell genug war, und er die
Bauern auf den Feldern sehen konnte. Er kam durch kleine Ortschaften, die
direkt am Fluß lagen, und er fuhr in einen wunderschönen Sonnenuntergang
hinein.
    John
war pünktlich, er würde früher zu Hause sein. Er versuchte, so entspannt wie
immer zu fahren und genoß die Reise über die wenig befahrene Strecke. Aber
heute wollte ihm das nicht so recht gelingen. Er wußte, daß Walt McTobish
gesucht wurde. Auf raffinierte Weise war dieser aus dem House of Sunshine entwichen.
    In
allen Zeitungen stand es. Sogar in den Nachrichten hörte man davon. Walt
McTobish hatte monatelang seine Umgebung getäuscht. Ein solcher Mann sollte
verrückt sein? Doch Genie und Wahnsinn waren oft kaum voneinander zu trennen.
Walt Tobish war auf eine geniale Weise verrückt, das bewies sein Ausbruch. Er
hatte seine Umgebung hinters Licht geführt. Vielleicht hatte er auch die
Richter, Geschworenen und Fachleute, die die Gutachten anfertigten, zum Narren
gehalten?
    Seit
über zwölf Stunden war Walt McTobish auf der Flucht. Spuren hatte man zwar
gefunden, aber die verloren sich dann auf dem bewaldeten Hügel. Alle
Polizeibeamten hatten sein Bild und seine Beschreibung, sämtliche Streifenwagen
im Umkreis von zweihundert Meilen hatten die Aufgabe, besonders aufmerksam auf
verdächtige Personen zu achten.
    Der
Ausreißer wurde in den Zeitungen als ein gefährlicher Mensch beschrieben. Die
Bevölkerung wurde aufgefordert, die Augen offen zu halten und Personen, auf die
die Beschreibung paßte, sofort der Polizei zu melden.
    Im
Lauf des Tages waren ungefähr zwanzig Meldungen und auch Festnahmen an
verschiedenen Orten erfolgt. Aber es gab mehr dieser vierschrötigen,
stiernackigen und rotblonden Burschen wie McTobish. Und so kam es zu
Verwechslungen.
    John
Coverey beeilte sich, nach Braemar zu kommen. Ballater war noch vierzig
Kilometer entfernt. Dort mußte er die den Fluß überspannende Brücke passieren,
um auf die andere Seite zu kommen. Die Straße führte in die Berge. Die
schmalen, asphaltierten Fahrwege waren nicht im besten Zustand. Stellenweise
wurden Ausbesserungsarbeiten vorgenommen.
    Seit
der letzten Woche mußte John Coverey einen Umweg fahren - weiter in die Berge
hinein, weg von der Dee. Erst nach sieben Kilometern, nach Umfahren einer
Baustelle, konnte er wieder auf die alte Straße.
    Es
dunkelte bereits.
    Die
Berge warfen lange Schatten, die bewaldeten Spitzen glühten in einem weichen
Licht. Der Ingenieur hatte ein Auge für die Natur und erfreute sich an den
kleinen Dingen des Lebens.
    Gleich
hinter der Absperrung stand sie.
    Im
ersten Moment nahm John sie
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