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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere
Autoren: Unbekannt
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davon blicken. Dafür wurde der Wald tatsächlich ein wenig lichter. Die Bäume standen weiter auseinander, und hier und da gelang es sogar einem vereinzelten Sonnenstrahl, bis auf den Boden vorzudringen.
    Das brachte mehr Nachteile mit sich, als daß es ihnen half, denn mehr Licht, das bedeutete nichts anderes, als daß auch das Unterholz dichter stand.
    Nach etwa einer Stunde gelangten sie an einen Bach und hielten erschöpft inne.
    „So finden wir Kihnmynden nie!" sagte Jennifer ärgerlich. „Da können wir jahrelang in diesem Dschungel umherirren."
    .Abwarten", empfahl Tekener gelassen. Er spähte ins Wasser und entdeckte Schwärme von fischartigen Tieren darin. „Eines ist sicher einen solchen Dschungel findet man nicht oft. Ich habe selten eine solche Fülle von Lebewesen auf einem Fleck gesehen, wie es hier überall der Fall ist. Wenn ich nur wüßte, wie man sich mit diesem ganzen Ungeziefer verständigen kann!"
    „Eine solche Möglichkeit existiert nicht", behauptete Jennifer überzeugt. „Mit viel Geduld und den entsprechenden technischen Hilfsmitteln mag es einem, im Lauf mehrerer Wochen gelingen, die eine oder andere Gruppe zu zähmen und zu dressieren, aber mehr wird man nie erreichen."
    „Wenn die Tiere nicht gesteuert werden", sagte Tekener nachdenklich, „dann gibt es für ihr Verhalten nur eine Erklärung: Sie verfügen über eine Art Gemeinschaftsintelligenz, die eine große Zahl der unterschiedlichsten Gattungen umschließt. Klingt das etwa wahrscheinlich?"
    „Es hört sich eher wie ein Märchen an", gab Jennifer zu. „Aber Moment mal, was war das eben?"
    „Du hast es auch gehört? Es muß ein Tier gewesen sein, das uns vorher noch nicht über den Weg gelaufen ist."
    „Es hörte sich an wie eine Katze", flüsterte sie. „Da, zwischen diesen Büschen muß es sich herumtreiben."
    Es miaute wieder, und diesmal kam das Geräusch ganz aus der Nähe.
    „Achtung", warnte Tekener leise und nahm seine Waffe in die Hand. „Denke daran, daß wir diesmal Stunden brauchen werden, um zu Ottarsk zu gelangen."
    Gespannt warteten sie auf das nächste Miauen. Aber als der Laut endlich hörbar wurde, kam er von oben, als hätte die vermeintliche Katze das Fliegen erlernt.
    „Sie kann nicht so schnell da hinaufgekommen sein", flüsterte Jennifer und blickte zweifelnd die glatten Stämme an.
    „Es sind mehrere, Jenny. Sie können nicht sehr groß sein."
    Sie nickte nur und stellte sich so, daß jeder von ihnen einen anderen Teil der Umgebung im Auge behalten konnte.
    Wieder miaute es. Ein zweites Tier antwortete, dann ein drittes, und jetzt war es offensichtlich, daß da eine ganze Gruppe von unbekannten Kreaturen die Terraner zu umzingeln versuchte. Die Tiere hatten alle Vorteile auf ihrer Seite. Man hörte sie, bekam sie aber nicht zu Gesicht.
    „Als ob sie unsichtbar wären", flüsterte Jennifer nervös.
    „Was ist los mit dir?" fragte Tekener beunruhigt. „So kenne ich dich ja gar nicht. Hast du Angst vor ein paar Tieren?"
    „Bis jetzt nicht", erwiderte sie ärgerlich. „Aber wenn es so weitergeht, werde ich eine Allergie gegen das Viehzeug entwickeln."
    Ein Chor von miauenden Stimmen brach los, und die beiden Menschen hielten erschrocken Ausschau nach den Wesen, die für diesen Spektakel verantwortlich waren.
    „Mir scheint, sie mögen sich nicht als Viehzeug bezeichnen lassen", rief Tekener. „Oh, verdammt!"
    Endlich sah er, mit wem sie es zu tun hatten, und es wunderte ihn, daß sie die Gefahr so lange hatten übersehen können. Denn diese Tiere waren viel größer, als er angenommen hatte. Sie maßen vom Scheitel bis zur Sohle um die drei Meter, wobei allerdings das meiste davon von den Beinen in Anspruch genommen wurde. Die Tiere sahen aus wie Kraken, die es aufs trockene Land verschlagen hatte. Sie besaßen einen runden Kopf von der Größe eines Kinderballs, einen ebenfalls kugeligen, aber offenbar sehr elastischen Leib von einem halben Meter Durchmesser und zwölf lange, biegsame Beine. Diese Beine sahen aus wie dünne Baumstämme oder die blattlosen Bodenranken, die es am Bach in Hülle und Fülle gab. Mit Hilfe ihrer Beine konnten die „Kraken" außerordentlich schnell und geschickt klettern, und jetzt, da er erst einmal wußte, wonach er zu suchen hatte, konnte Tekener sie überall entdecken. Sie hingen über den Terranern in den abgestorbenen Ästen, lugten hinter den glatten Stämmen hervor, standen reglos zwischen den Bäumen es mußte eine ganze Armee sein, die sich da
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