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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt
Autoren: Christian Schwarz
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tänzelnden Pferd, während sich Endo gegen die Angriffe von Nakamuras Pferd verteidigen musste, das mit trommelnden Hufen auf ihn losging. Dabei wurde er von seinem eigenen Tier geschleudert und lag rücklings auf dem Boden, während die schwarze Bestie immer wieder nach ihm trat. Aber der grüne Schutzschirm wehrte die Huftritte ab. Wirklich gefährlich wurde Endo das Tier nicht. Aber das Pferd schaffte es immerhin, ihn auf der Stelle festzunageln und ihn so vorerst aus dem Kampf zu nehmen, denn er konnte einfach den entscheidenden Stich mit seinem weißmagischen Schwert nicht anbringen.
    Auf beiden Seiten gingen die Langbogenschützen in Stellung. Die feindlichen Armeen überschütteten sich unter lautem Gebrüll mit einem Hagel von Pfeilen. Die meisten prallten am weiß- oder schwarzmagischen Schutz der anderen Partei ab. Bei drei Vampiren jedoch schlugen sie in deren Gesichter und Hälse. Ihr schwarzmagischer Schild war durchlässig gewesen und so standen sie innerhalb von Sekundenbruchteilen in Flammen. Sie streckten die Arme nach oben, während sie als grell leuchtende Fackeln umhertaumelten und sich dann in Asche auflösten. Aber auch unter Endos Männern gab es vier Verluste, da die weißmagischen Zeichen auf ihren Rüstungen nicht sorgfältig genug ausgeführt worden waren. Mit Pfeilen in Beinen und Hälsen lagen sie auf dem Boden, während die schwarze Magie die weiße langsam auffraß.
    Danach ließ Miyu auf den Vampirdämon und dessen Pferd gleichzeitig schießen. Während die geballte weißmagische Macht des Pfeilhagels das Pferd fällte und zu Asche verbrannte, konnte sie den Vampirdämon nicht einmal treffen. Mit derart schnellen Bewegungen, dass sie das menschliche Auge kaum wahrnahm, wich er den Geschossen aus.
    Danach gingen Vampire und Samurai mit Schwertern und Lanzen in breiter Front aufeinander los. Endo und Miyu waren mitten drin, während Nakamura hoch in den Lüften, unerreichbar für alle, die Schlacht beobachtete. Reiter prallten auf Reiter, Fußvolk auf Fußvolk. Durch das ständige Aufeinandertreffen schwarzer und weißer Magie fielen zahlreiche Schutzschilde auf beiden Seiten aus. Während die Vampirdiener laut kreischend verbrannten, wurden die schutzlosen Samurai von riesigen Fledermäusen angegriffen, die urplötzlich über den Bergrücken erschienen waren.
    Nakamuras wahre Armee.
    Die fliegenden Vampire!
    Übermannsgroß kamen sie über Endos Männer. Diese waren, einmal ihres weißmagischen Schutzes beraubt, leichte Opfer. Der Urgewalt eines Vampirs, der ihn mit flatternden Flügeln spielend leicht auf dem Boden festnagelte und seine Hauer in seinen Hals senkte, hatte ein Samurai nichts mehr entgegenzusetzen. Endo, der wie ein weißer Turm in der Schlacht wirkte, kämpfte sich zu einem der Vampire durch. Ein bösartiges Zischen aus einer überaus hässlichen, ledrigen Fratze empfing ihn. Da sich der Vampir noch in seinem Opfer festkrallte, war er deutlich in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Mit einem waagrechten Hieb trennte ihm der Weißmagier den Kopf vom Rumpf.
    Triumphierendes Geheul der Samurai folgte, zumal auch Miyu einen der fliegenden Vampire erledigte. Immer drei oder vier der Samurai schlossen sich zusammen und killten innerhalb kürzester Zeit sieben der Blutsauger. Zudem starben auch deutlich mehr schwarze Kämpfer als Samurai.
    Auf ein für die Samurai unhörbares Kommando hin stellte Nakamuras Armee die Kampfhandlungen plötzlich ein und zog sich zurück. Auch die fliegenden Blutsauger, von denen immer noch viele Dutzend übrig waren, verschwanden wieder hinter den Bergen. Die Samurai wollten ihre Gegner verfolgen, aber Endo hielt sie zurück.
    »Genug!«, brüllte er, »lasst sie gehen!«
    Ohne ein einziges Wort entfernte sich Nakamura vom Ort seiner Niederlage.
    Schnell wie ein Komet stieg er in den Himmel und war innerhalb von Sekundenbruchteilen verschwunden.
    Danach lastete für einige Momente bleierne Stille über dem Ort des Kampfes. Endo und Miyu nickten einander zu. Sie gingen zwischen den leise stöhnenden Verwundeten hin und her. Während die schwer verwundeten Vampire, die sich nicht mehr retten konnten, von den Samurai getötet wurden, kontrollierten Endo und Miyu jeden einzelnen verwundeten Samurai auf Bisswunden am Hals. Fanden sie einen, erlösten sie ihn durch Abschlagen des Kopfes. Denn wer den Vampirkeim erst einmal in sich trug, war rettungslos verloren. Die Krieger jedoch, die nur durch die Schwarze Magie der Nakamura-Schergen verletzt
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