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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster
Autoren: Jason Dark
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erreicht.«
    »Hast du sonst noch was erfahren?« wollte ich wissen.
    Suko räusperte sich. »Nein. Zwar habe ich es versucht, aber der Mann zeigte sich ziemlich verschlossen.«
    »Wollte oder konnte er nicht reden?«
    »Wahrscheinlich beides nicht. Er winkte nur ab, als ich den Ort erwähnte.«
    »Warum?«
    »Das muß wohl für ihn so etwas wie das Ende der Welt sein, wo die Zeit stehengeblieben ist.« Er hob die Schultern. »Wir werden es selbst herausfinden.«
    Wir stiegen wieder ein. Suko startete, und wir hatten wieder dieselben Plätze eingenommen.
    Diesmal würde keiner von uns schlafen, das stand fest. Zwar bewegten wir uns nahe der Küste, aber das Meer hatten wir noch nicht gesehen, nur die Seevögel, die durch die Luft flogen oder sich von den Winden treiben ließen.
    Hier oben gab es nur lichten Wald, der noch nicht besonders alt war, so daß wir einen relativ freien Blick hatten.
    Die Straße war eng geworden. Manchmal auch sehr schmal. Sie führte an kleinen Bächen vorbei, deren Ufer mit dichtem Gesträuch bewachsen war. Sie durchschnitt die Felder und Wiesen, auf denen in den wärmeren Jahreszeiten sicherlich Kühe weideten. Jetzt war das Gras noch braun.
    Je weiter wir nach Norden fuhren, um so mehr flachten die Hügel ab, bis sie schließlich nur mehr aus sanften Kuppen bestanden, die uns kaum etwas von unserem Blickfeld nahmen. War sahen mehrere vereinzelt stehende Gehöfte oder Ställe.
    Es waren auch Wegweiser vorhanden. Auf einem entdeckten wir den Namen Llanfair.
    »Fünf Meilen noch«, sagte Suko, als er den BMW nach links zog, auf eine Straße, die einen Belag aus kleinen Steinen zeigte und sehr glatt aussah.
    Vereinzelte Bäume ragten an den Rändern hoch. Mal einige kahle Birken, dann Buchen und auch kleinwüchsige Eichen.
    Der Ort war bereits zu sehen, bevor wir ihn erreichten. Nach wie vor sahen wir weit und breit kein zweites Auto. Radfahrer waren bei der Kälte wohl überhaupt nicht unterwegs.
    Die Reifen rollten etwas laut und holpernd über den Belag. Im Straßengraben hatte das dunkle Wasser eine dünne Schicht aus Eis bekommen, und die ersten Häuser des Ortes, deren Dächer wir sahen, duckten sich in die Geländefalten hinein, als wollten sie sich vor den Unbilden der Natur schützen.
    Die hüglige Landschaft erinnerte mich daran, daß hier früher mal eine reine Dünengegend gewesen war, die der Mensch dann der Natur abgetrotzt hatte.
    »Kannst du mal anhalten, Suko?« bat Marek.
    »Ja.« Als er gestoppt hatte, fragte er nach dem Grund.
    »Den will ich dir nennen. Da liegt Llanfair. Dort sollen Vampire hausen. Ich habe das Pendel. Wenn sich das Böse da tatsächlich manifestiert hat, müßte es reagieren.«
    »Gut, versuch es.«
    Wir alle waren gespannt und schauten zu, wie Frantisek ausstieg. Er blieb neben dem BMW stehen.
    Das Pendel hielt er bereits in der Hand, und der Stein zeigte nach unten.
    Marek drehte sich leicht um die eigene Achse, als wollte er sich eine bestimmte Richtung suchen. Er nahm uns dabei den Blick auf sein Pendel, aber er blieb schließlich stehen, so daß wir erkennen konnten, wie der Stein auch weiterhin ruhig über dem hart gefrorenen Boden schwebte.
    Er bewegte sich nicht.
    Auch nicht im Wind, denn wir standen hier relativ geschützt. Ich ließ die Scheibe nach unten fahren und sprach in die kalte Luft hinein. »Wie sieht es aus, Frantisek? Klappt es nicht?«
    »Es ist etwas da«, antwortete er, ohne mich dabei anzuschauen. »Ich spüre es genau.«
    »Wo und was?«
    »Warte noch.« Marek merkte sehr genau, daß etwas durch seine Hand rieselte. Es mußte den Weg vom Stein her durch die Glieder der Kette genommen haben. Er spürte in den Fingern ein ungewöhnliches Kribbeln, aber mehr tat sich noch nicht. Auch als er gegen die Augen des Gesichts schaute, war das rote Schimmern nicht zu erkennen.
    Das Pendel zuckte, aber nur leicht. Zuerst nach links, dann nach rechts, und es hörte nicht auf.
    Das Pendel schwang. Der Wind trug daran nicht die Schuld. Nur waren die Schwingungen sehr begrenzt, der Stein holte niemals aus, um einen weiteren Weg zu nehmen.
    Sie waren da, das wußte Marek jetzt. Um den genauen Ort zu finden, hätte er eine Hundertschaft benötigt. Die Zeit blieb ihm zunächst nicht, denn es würde nicht mehr lange dauern, dann fiel die Dämmerung über das Land.
    Er stieg wieder ein. »Ihr habt es gesehen und mitbekommen?« fragte er uns.
    »Nicht so genau«, sagte Bill.
    Marek schaute noch für einen Augenblick auf das Pendel. »Es hat sich
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